Aufgrund ihrer Party-Mentalität gelten Jugendliche und junge Erwachsene vielen Deutschen als Paradebeispiele für leichtfertigen Umgang mit dem Coronavirus und symbolisieren die Ablehnung der angeordneten Regeln. Das Ergebnis einer Umfrage bezüglich der Sympathie mit Anti-Corona-Demonstranten überrascht umso mehr.

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Die Demonstrationen in verschiedenen Städten gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung stoßen laut einer Umfrage bei der übergroßen Mehrheit der Deutschen auf Unverständnis.

Nur neun Prozent der Befragten sagten in einer am Samstag veröffentlichten Umfrage des Forsa-Instituts für die Mediengruppe RTL, sie hätten Verständnis für diese Kundgebungen. Nur vier Prozent der Befragten halten die Proteste demnach für ein wichtiges Thema.

Die Mehrheit der AfD-Anhänger heißt die Corona-Proteste gut

Das Unverständnis für die Demonstrationen teilen laut Umfrage die Anhänger fast aller Parteien. Es gibt eine Ausnahme: 59 Prozent der Anhänger der AfD sagten, sie begrüßten die Anti-Corona-Proteste.

Auf besonders starke Ablehnung stoßen die Demonstrationen demnach in zwei Altersgruppen: 93 Prozent der über 60-Jährigen und sogar 94 Prozent der 18- bis 29-Jährigen gaben an, sie hätten "kein Verständnis" für die Proteste gegen Corona-Maßnahmen.

In Berlin waren am vergangenen Samstag etwa 20.000 Menschen zusammengekommen und hatten gegen die Maßnahmen protestiert.

Polizei beendet Anti-Corona-Aufmarsch in Berlin

Die Corona-Auflagen wurden dort bewusst missachtet: Der Mindestabstand wurde nicht eingehalten, kaum jemand trug eine Maske. Dies führte zum Abbruch der Veranstaltung durch die Polizei, als sie von einer Demonstration in eine Kundgebung übergegangen war.

Neben Corona-Leugnern und Impfgegnern waren auch viele Teilnehmer mit eindeutig rechtsgerichteten Fahnen oder T-Shirts in der Menge. (AFP/hau)

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