- Die Rolle Ungarns in der Europäischen Union wird zunehmend zum Problem.
- Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus findet, das von Viktor Orban geführte Land müsse sich entscheiden, ob es weiterhin EU-Mitglied bleiben wolle.
Nach der Debatte mit Ungarn über ein umstrittenes Gesetz zur Beschränkung von Informationen über Homo- und Transsexualität stellt die Union im Bundestag die weitere EU-Mitgliedschaft des Landes in Frage.
"Der Kurs Ungarns insgesamt ist ein Problem", sagte Fraktionschef
"Ungarn muss sich grundsätzlich entscheiden, ob es Teil der Europäischen Wertegemeinschaft bleiben möchte", sagte er. "Ein Rosinenpicken, also alle Vorteile als EU-Mitglied genießen zu wollen, ohne nicht gleichzeitig einen Grundkanon an gemeinsamen Überzeugungen mit allen anderen zu teilen, kann es nicht geben."
Merkel sieht Ungarn als "ernstes Problem"
Zuvor hatte während des EU-Gipfels Ende der Woche auch
Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte betonte am Rande des Gipfels, dass er für Ungarn keinen Platz mehr in der EU sieht, wenn die Regierung in Budapest so weitermacht. "Für mich haben sie dann in der Europäischen Union nichts mehr zu suchen", sagte
AfD nennt Kritik an Ungarn "völlig inakzeptabel"
Der AfD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag,
Wenn die EU versuche, über die innere Verfasstheit ihrer Mitglieder zu bestimmen und vermeintliche Abweichler zu sanktionieren, begebe sie sich auf den verhängnisvollen Weg in einen Einheitsstaat, warnte der AfD-Fraktionschef.
Das ungarische Gesetz zur Einschränkung von Informationen über Homo- und Transsexualität hatte die EU beim Gipfel in Brüssel entzweit. In der Debatte stellten einzelne Staats- und Regierungschefs nach Angaben von Diplomaten sogar in Frage, ob Ungarn bei der Fortsetzung der aktuellen Politik noch einen Platz in der EU haben kann. Klare Unterstützung für Ministerpräsident Viktor Orban hatten lediglich Polen und Slowenien signalisiert.
Das ungarische Gesetz war in der Nacht zum Donnerstag in Kraft getreten - und Orban will es nach eigenen Angaben nicht zurückziehen. Es verbietet Publikationen, die Kindern zugänglich sind und nicht-heterosexuelle Beziehungen darstellen. Auch wird Werbung verboten, in der Homosexuelle oder Transsexuelle als Teil einer gesellschaftlichen Normalität erscheinen. (hub/dpa)
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