Die US-Grenzschutzbehörde berichtet im Umkreis der texanischen Stadt El Paso wegen der hohen Temperaturen von vermehrten Verletzungen und Todesfällen bei Menschen, die über Mexiko in die USA fliehen.

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Am vergangenen Wochenende hätten Grenzschutzbeamte auf mehrere Notfälle reagieren müssen, teilte die Behörde am Montagabend (Ortszeit) mit. Dabei habe es auch vier Todesfälle in Folge von Hitzeschlägen und Dehydrierung gegeben.

"Die Wüstenumgebung ist äußerst unerbittlich, besonders während der Sommermonate", hieß es in der Mitteilung. Die Beamten in El Paso verstärkten demnach ihre Bemühungen, solche Tragödien durch mehr Patrouillen und spezialisierte Rettungsteams zu verhindern. Dafür würden auch Drohnen eingesetzt, um in Not geratene Menschen zu finden und ihnen zu helfen. "Aber beste Weg sich zu schützen, ist es, keine illegale Grenzüberquerung zu versuchen."

Mexiko liegt auf dem Weg von Menschen, die wegen Armut, Gewalt und politischen Krisen aus ihrer Heimat in die USA fliehen. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration der Vereinten Nationen (IOM) handelt es sich um die tödlichste Landmigrationsroute der Welt. Demnach starben und verschwanden dort allein im Jahr 2022 insgesamt 686 Menschen.

Zwar ist die Zahl von Menschen, die illegal über die Grenze kommen, vor allem wegen strikterer Maßnahmen auf mexikanischer Seite in den vergangenen Monaten deutlich gesunken, doch täglich kommen weiterhin Tausende Migranten in die USA. Experten erwarten längerfristig einen erneuten Anstieg - auch, weil die Maßnahmen auf mexikanischer Seite dazu geführt haben, dass die Problematik schlicht innerhalb die Landesgrenzen von Mexiko verschoben wurde.

Am Montag hatten US-Medien berichtet, dass Präsident Joe Biden seine Migrationspolitik an der Südgrenze deutlich verschärfen möchte. Der Demokrat will seine Pläne demnach an diesem Dienstag vorstellen und ein entsprechendes Dekret unterzeichnen. Im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf spielt das Thema eine besonders große Rolle. Die Behörden stehen unter Druck. Das Justizsystem kommt bei der Bearbeitung der Asylgesuche kaum hinterher. Es fehlt zudem an Unterbringungsmöglichkeiten und anderen Ressourcen für die Ankömmlinge. Das ist auch in Bundesstaaten fernab der Grenze inzwischen spürbar.  © dpa

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