Mehr als 2.000 Menschen sind in den USA an den Folgen der Corona-Pandemie gestorben. Und die Krise verschärft sich weiterhin rasant. Doch US-Präsident Donald Trump will die Hotspots der Epidemie dennoch nicht abriegeln lassen.
Trotz der sich zuspitzenden Coronavirus-Krise in den USA verzichtet Präsident Donald Trump vorerst auf eine weitreichende Abriegelung von Hotspots wie New York.
"Eine Quarantäne wird nicht notwendig sein", schrieb
Unterdessen überschritt die Zahl der Coronavirus-Toten in den USA die Marke von 2.000, wie aus einer Aufstellung der renommierten Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorging.
Am frühen Sonntagmorgen lag die Zahl der nachgewiesenen Infektionen bei mehr als 120.000 und damit höher als in jedem anderen Land der Welt.
Wie will Trump die Ausbreitung des Virus eindämmen?
Am Samstagmittag (Ortszeit) sagte Trump im Garten des Weißen Hauses, dass über eine "Quarantäne" für die Bundesstaaten New York und New Jersey und Teile von Connecticut nachgedacht werde, die zwei Wochen dauern könnte.
Am Ende des Tages verkündete Trump dann, in Abstimmung mit seiner Coronavirus-Arbeitsgruppe und den Gouverneuren der betroffenen Staaten entschieden zu haben.
Statt von vielen befürchtete drastische Einschränkungen der Bewegungsfreiheit zu verhängen, stellte er einen Reisehinweis der Gesundheitsbehörde CDC in Aussicht.
Was besagt dieser Hinweis?
Menschen in New York, New Jersey und Connecticut werden dazu angehalten, in den kommenden 14 Tagen auf nicht notwendige inländische Reisen zu verzichten.
Dies gelte nicht für Beschäftigte beispielsweise im Gesundheitswesen, bei Finanzdienstleistungsunternehmen oder in der Lebensmittelindustrie.
Eine generelle Warnung für inländische Reisen sprach die Behörde CDC nicht aus. Allerdings wurden Reisende aufgerufen, Vorkehrungen zu treffen, um zu verhindern, sich anzustecken oder zur weiteren Ausbreitung des Virus beizutragen.
Welche Reaktionen gab es auf Trumps Quarantäne-Überlegungen?
New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo, der sich derzeit als Krisenmanager profiliert, hatte gewarnt, dass eine solche Maßnahme wirtschaftliche Verwerfungen zur Folge haben werde.
Die Börsen würden "sinken wie ein Stein", die Wirtschaft könnte sich Monate oder Jahre nicht davon erholen, sagte Cuomo dem TV-Sender CNN. Cuomo sagte zudem, ihm sei nicht klar, wie Trump die Beschränkungen rechtlich umsetzen wolle.
Der Gouverneur von Connecticut, Ned Lamont, erklärte auf Twitter, in seinem Staat würden ohnehin weitreichende Ausgangsbeschränkungen gelten. Menschen, die reisen müssten, müssten sich in Quarantäne begeben, schrieb Lamont.
Womit begründete Trump die Überlegungen der Regierung?
Trump beklagte am Samstag, dass New Yorker mitten in der Krise nach Florida im Süden des Landes reisten - was seiner Aussage nach weder die Regierung noch viele Leute dort wollten.
Der US-Ostküstenstaat New York mit der gleichnamigen Millionenmetropole hat sich zum Epizentrum der Coronavirus-Pandemie in den USA entwickelt. Am Samstag lag die Zahl der nachgewiesenen Infektionen in New York, New Jersey und Connecticut zusammen bereits bei mehr als 62.000 und machte damit gut die Hälfte aller Infektionen in den USA aus.
Cuomo erwartet den Höhepunkt der Infektionszahlen in zwei bis drei Wochen.
Ist New York vorbereitet?
Lokale Behörden haben immer wieder gewarnt, dass die Kapazitäten der Krankenhäuser dort nicht ansatzweise auf die Ansteckung weiter Teile der Bevölkerung vorbereitet seien.
Es könnte zu Engpässen bei Beatmungsgeräten kommen. Lokalen Medien zufolge könnten die Kliniken in den kommenden Tagen erstmals punktuell an ihre Kapazitätsgrenze gelangen.
Für Entlastung soll das Lazarettschiff "Comfort" mit seinen 1.000 Betten sorgen, das sich am Samstag vom Bundesstaat Virginia auf den Weg nach New York machte.
Trump war persönlich beim Auslaufen dabei. "Ihr habt die unerschütterliche Unterstützung der gesamten Nation, der gesamten Regierung und des gesamten amerikanischen Volkes", sagte Trump an die New Yorker gerichtet.
Welche Maßnahmen gelten in der Millionenstadt?
Restaurants, Bars, Schulen, Museen und Broadwayshows sind in der größten US-Stadt bereits geschlossen. Alle Bürger sind aufgerufen, Zuhause zu bleiben. "Nicht lebenswichtige" Einrichtungen und Firmen sind geschlossen. (dpa/thp)
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