- Die SPD liegt laut einer aktuellen Insa-Umfrage erstmals seit einem Jahr wieder vor den Grünen.
- Die Sozialdemokraten kommen auf 20 Prozent, die Grünen verharren bei 18 Prozent.
- Eine SPD-geführte Ampelkoalition mit Grünen und FDP hätte derzeit auch eine parlamentarische Mehrheit.
Zum ersten Mal seit einem Jahr hat die SPD die Grünen im Sonntagstrend des Meinungsforschungsinstituts Insa überholt. In der wöchentlichen Umfrage für die "Bild am Sonntag" kommen die Sozialdemokraten jetzt auf 20 Prozent, zwei Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche. Die Grünen verharren bei 18, die Liberalen bei 12 Prozent. Eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP käme damit auf 50 Prozent und hätte eine parlamentarische Mehrheit.
Der Abwärtstrend von CDU/CSU geht hingegen weiter. Die Union verliert in der Insa-Umfrage einen Punkt und kommt nun auf 25 Prozent. Die AfD bleibt bei 11 Prozent, die Linke bei 7 Prozent. Eine schwarz-rote oder schwarz-grüne Zweierkoalition hätte damit keine Mehrheit. Möglich wäre aber zum Beispiel eine Jamaika-Koalition aus Union, Grünen und FDP oder ein Bündnis aus CDU, SPD und FDP.
Wahlumfragen generell mit Unsicherheiten behaftet
Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Insa gibt eine statistische Fehlertoleranz von maximal 2,8 Prozentpunkten an. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.
Die Insa-Umfrage bestätigt aber einen Trend, den auch andere Meinungsforschungsinstitute zuletzt festgestellt hatten. So erreicht die SPD im jüngsten ZDF-"Politbarometer" der Forschungsgruppe Wahlen mit 19 Prozent ihren besten Wert seit fast drei Jahren (plus 3 Prozentpunkte). Sie zieht damit mit den Grünen gleich, die ebenfalls bei 19 Prozent landen (minus 2). Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU laut "Politbarometer" noch auf 26 Prozent (minus 2).
Scholz wäre bei Kanzler-Direktwahl in der Wählergunst vorn
Könnten der oder die Kanzlerin direkt gewählt werden, könnte SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz laut Insa mit 29 Prozent rechnen, zwei Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche. Das ist laut "Bild am Sonntag" der höchste Wert, der von Insa in diesem Wahlkampf für einen Kandidaten gemessen wurde. Für den Unionskandidaten Armin Laschet würden demnach 15 Prozent stimmen (plus ein Prozentpunkt), für Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock 13 Prozent (unverändert). 30 Prozent gaben an, sie würden keinen der drei Kandidaten wählen wollen.
© dpa
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