Begeisterung kommt beim Wahlvolk nicht auf mit Blick auf mögliche Bündnisse nach der Wahl. Eine bestimmte Konstellation schneidet in einer aktuellen Umfrage besonders mies ab.

Bundestagswahl

Unter den möglichen Regierungskonstellationen findet eine schwarz-rote Koalition in einer aktuellen Umfrage die meiste Zustimmung - oder zumindest die geringste Ablehnung. Befragt wurden 2246 Personen im Befragungszeitraum 03. bis 06. Januar. Der genaue Wortlaut der Frage lautete dabei: "In der Regel müssen die Parteien, die in den Bundestag gewählt werden, Koalitionen bilden, um regieren zu können. Unabhängig vom tatsächlichen Wahlergebnis: Welche der folgenden Koalitionen befürworten Sie oder lehnen Sie ab?"

Insgesamt 46 Prozent der Befragten befürworten in der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov eine Zusammenarbeit von CDU/CSU und SPD "eher" oder "voll und ganz". Noch mehr Menschen, nämlich 49 Prozent, lehnen sie ab.

Am unbeliebtesten ist eine weitere Ampelkoalition

Auf Platz zwei folgt abgeschlagen ein Bündnis von CDU/CSU mit der FDP. Dieses lehnen 60 Prozent der Befragten gänzlich oder tendenziell ab, 33 Prozent sind mehr oder weniger dafür. Knapp dahinter liegt eine mögliche Koalition von Union und Grünen, die 62 Prozent ablehnen und 31 Prozent befürworten. Eine Erweiterung dieses Bündnisses um die SPD ändert wenig: 64 Prozent würden eine Koalition aus CDU/CSU, SPD und Grünen ablehnen, 30 Prozent befürworten.

Das unbeliebteste der abgefragten Bündnisse ist eine mögliche Neuauflage der im Streit geplatzten Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Nur 16 Prozent wären dafür, 78 Prozent dagegen.

Lieber wäre den Befragten demnach eine Koalition aus CDU/CSU, AfD und FDP, die 28 Prozent befürworten und 67 Prozent ablehnen würden - auch wenn eine Koalition mit der AfD von diesen Parteien ausgeschlossen wird. Nur knapp dahinter läge eine Koalition aus Union, SPD und FDP, die 27 Prozent unterstützen und 67 Prozent ablehnen.

Mehrere Optionen schnitten schlechter ab als Schwarz-grün

Wahlumfragen sind generell mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder hatte am Mittwoch bei Welt TV gesagt: "Das ist die mehrheitliche Position der Deutschen: Schwarz-grün ist die unbeliebteste Koalition, die überhaupt vorstellbar ist." Unter den von YouGov abgefragten Konstellationen gab es indes mehrere, die noch schlechter abschnitten, darunter die Ampel, Schwarz-rot-grün und Jamaika, also Schwarz-grün-gelb. (dpa/bearbeitet von nap)

Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels wurde die Jamaika-Koalition als Schwarz-rot-gelb, also Koalition aus CDU/CSU, SPD und FDP, bezeichnet. Richtig ist, dass sich die Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, Grünen und FDP – also Schwarz-grün-gelb – zusammensetzt.

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