- Auch oder gerade weil die Umfragewerte im Keller sind, gibt sich die CSU-Spitze kämpferisch.
- Doch die Sorge vor dem Gang in die Opposition ist groß.
- Und wie dick wird das Minus für die CSU am Wahlabend sein?
Angesichts der miserablen Umfragewerte für die Union in Sichtweite der Bundestagswahl hat CSU-Chef
Dabei stimmten Söder und CSU-Generalsekretär Markus Blume ihre Partei bereits auf drohende schlechte Umfragewerte und Wahlergebnisse auch in Bayern ein. Bei vergangenen Bundestagswahlen, bei denen man nicht selbst den Kanzlerkandidaten gestellt habe, sei die CSU nur sechs bis acht Prozent über dem Bundestrend gelegen, rechneten beide vor. Gemessen an den jüngsten Umfragewerten für die Union insgesamt entspräche das momentan unter Umständen unter 30 Prozent für die CSU. Bei der Wahl 2017 hatte die CSU im Freistaat 38,8 Prozent geholt.
Söder stellt sich hinter Laschet
Söder stellte sich indes voll hinter Unions-Kanzlerkandidat
"Es geht tatsächlich um viel, vielleicht sogar um alles für die Union", sagte Söder. CDU und CSU müssten wieder die Nummer eins werden, und zwar mit "einigem Abstand". Sonst werde es eine linke Regierung geben, sei es eine "ganz linke" oder eine "verdünnte Links-Koalition" - das wäre aus Söders Sicht ein Ampel-Bündnis mit der FDP. "Einen Juniorpartner Union kann sich keiner vorstellen."
"Es geht hier nicht um Rote Socken 2.0 oder Rote Socken reloaded", sagte Söder. Er warnte vor deutlich höheren Steuern für die Mitte, mehr Arbeitslosigkeit, höheren Schulden, "möglichen Enteignungen" und einer Abschaffung des Verfassungsschutzes. Deshalb müsse die Union nun "kämpfen, kämpfen, kämpfen". Spitzenkandidat Alexander Dobrindt betonte, die Wahrheit liege in der Wahlurne.
Ziel für Bayern: Direktmandate "so weit wie möglich sichern"
Für Bayern gab Söder erneut das Ziel aus, die Direktmandate "so weit wie möglich zu sichern". Deshalb werde man gerade in den Städten München, Nürnberg und Augsburg noch einmal ganz besonders kämpfen - insbesondere in München droht der CSU erstmals seit Jahren der Verlust von Direktmandaten. Zudem warb Söder vehement um Zweitstimmen für die CSU: Wer in Bayern die FDP wähle, riskiere ein Ampel-Bündnis, und eine Freie-Wähler-Stimme sei ohnehin "eine verlorene Stimme".
Die CSU trifft sich am Freitag und Samstag kommender Woche (10./11. September) zu einem Parteitag im Nürnberg. Während der Samstag mit Laschets Auftritt ganz im Zeichen des Bundestagswahlkampfes steht, wird am Freitag der gesamte Parteivorstand neu gewählt. Dabei soll es im engeren Vorstand eine Veränderung geben: Die Neu-Ulmer Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger soll für den Augsburger Landrat Martin Sailer eine von fünf Söder-Vizes werden - weil ein Mitglied des engsten Vorstands nach den CSU-Regularien unter 40 sein muss. (dpa/mgb)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.