• Deutschland hat gewählt - eine neue Regierung hat das Land aber noch nicht.
  • Unabhängig davon, wer am Ende koalieren wird: Welches Problem sollte die Bundesregierung als Erstes angehen?
  • Das haben wir Sie gemeinsam mit den Meinungsforschern von Civey gefragt - die Antwort ist eindeutig.

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Die SPD hat die Bundestagswahl knapp gewonnen - allerdings ist immer noch unklar, ob sie auch den Kanzler stellen kann. Denn auch die Union will den Kanzler stellen, beide Parteien müssten dafür wohl ein Bündnis mit FDP und Grünen eingehen, da sie eine Fortführung der großen Koalition mehrfach ausgeschlossen haben.

FDP und Grüne haben bereits am Dienstag ein erstes Gespräch geführt und dabei Gemeinsamkeiten ausgelotet, am Freitag soll es weitergehen. Die beiden Parteien werden zudem am Wochenende mit SPD und CDU jeweils separat sondieren. Noch ist offen, ob diese Gespräche am Ende zu einer Ampel- oder einer Jamaika-Koalition führen. Ebenfalls noch unklar: Für welches Thema, für welches politische Projekt steht ein solch neues Bündnis?

Welche drängenden Probleme die kommende Regierung, egal wie sie aussieht, aus Sicht der Bürger zuerst angehen muss, zeigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag unserer Redaktion.

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Deutschlands drängendste Probleme

Das Institut fragte Tausende Deutsche: "Welches ist aus Ihrer Sicht das drängendste Problem, das die Regierung angehen muss?" Acht Themen standen dabei zur Auswahl, inklusive der Antwortoption "Keines der Genannten" (unten lesen Sie, wie Civey arbeitet).

Das Ergebnis der exklusiven Umfrage: 24 Prozent der Befragten sehen die Bedrohung des Klimas als das Problem an, das die Bundesregierung als Erstes angehen sollte. Mit einigem Abstand folgen steigende Lebenshaltungskosten (18 Prozent), Rückstand in der Digitalisierung und Armut (jeweils 13 Prozent) sowie der Pflegenotstand und Kriminalität (jeweils 10 Prozent). Überraschend: Arbeitslosigkeit scheint aktuell gar kein Problem zu sein, nur ein Prozent der Befragten gewichtete sie am höchsten.

Die Antworten aufgesplittet nach Parteienanhängerschaft zeigen ein erwartbares Bild: Eine überwältigende Mehrheit (69 Prozent) der Grünen-Wähler sieht die Bedrohung des Klimas als drängendstes Problem. Bei SPD- und Linke-Wählern sind es 30 Prozent, bei Anhängern der Union und der FDP lediglich 10 Prozent beziehungsweise 6 Prozent. Unterstützer der AfD sehen die Bedrohung des Klimas quasi überhaupt nicht problematisch.

Bemerkenswert: Bei AfD-Anhängern und Wählern kleinerer Parteien ("Sonstige") sehen 10 beziehungsweise 9 Prozent keines der vorgeschlagenen Probleme als so wichtig an, dass es von der Regierung als Erstes angegangen werden müsste.

Die Probleme der Jungen

Besonders interessant ist das Ergebnis der Umfrage mit Blick auf die Generationen: Zwar zeigt sich hier, dass mit 34 Prozent vor allem Jüngere zwischen 18 und 29 Jahren den menschengemachten Klimawandel als das drängendste Problem erachten. Aber auch in allen anderen Altersgruppen wird dieses Thema priorisiert. Lediglich das Problem der steigenden Lebenshaltungskosten wird von 40- bis 49-Jährigen genauso häufig genannt.

Bei der Unterscheidung nach Geschlecht zeigt sich ein ähnliches Bild: Hier sehen Männer (26 Prozent) die Frage nach der Bedrohung des Klimas noch ein wenig drängender als Frauen (22 Prozent). Eine Differenz zwischen den Geschlechtern gibt es bei den steigenden Lebenshaltungskosten, die 21 Prozent der weiblichen Befragten, aber nur für 15 Prozent der männlichen Befragten als drängendstes Problem nannten.

Mit Blick auf Ost und West zeigt sich in zwei Themenbereichen eine größere Differenz: Zum einen bei der Frage nach dem Klimawandel. Hier nennen 25 Prozent der im Westen lebenden Befragten diesen als drängendstes Problem, nur 19 Prozent im Osten. Dagegen wünschen sich 22 Prozent der Befragten im Osten, dass die Bundesregierung das Problem der steigenden Lebenshaltungskosten als Erstes angeht - im Westen sind es nur 16 Prozent.

(szu/jr/mf)

Informationen zur Methode: Für die repräsentative Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Civey die Antworten von 5.007 Teilnehmern berücksichtigt. Das Gesamtergebnis ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Alle Teilnehmer haben unter anderem Daten wie Alter, Geschlecht und Wohnort angegeben und wurden registriert und verifiziert. Civey korrigiert Verzerrungen durch ein mehrstufiges Gewichtungsverfahren. Der Befragungszeitraum war der 22. bis 29. September 2021. Der statistische Fehler der Ergebnisse beträgt 2,5 Prozentpunkte. Zusätzliche Informationen zur Methode finden Sie auf Civey.com und im Civey-Whitepaper.
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