In Bayern haben erstmals bei einer Landtagswahl mehr Menschen ihre Stimme per Briefwahl statt in der Wahlkabine abgegeben.
Der Anteil der Briefwähler lag bei 55,1 Prozent, teilte der Landeswahlleiter am Dienstag bei der Vorstellung des endgültigen amtlichen Wahlergebnisses mit. Bei der vorherigen Landtagswahl 2018 lag der Briefwahlanteil mit 38,9 Prozent der Wählerinnen und Wähler noch deutlich niedriger.
Bayern liegt bei den Briefwählern im Vergleich der Bundesländer traditionell vorne. Bei der allerdings noch unter Pandemiebedingungen durchgeführten Bundestagswahl 2021 lag der Anteil sogar bei 62,4 Prozent.
Der Landeswahlleiter bestätigte mit dem endgültigen Wahlergebnis das in der Nacht nach der Landtagswahl vom 8. Oktober veröffentlichte vorläufige Endergebnis. So kommt die CSU von Ministerpräsident
Die AfD holte 14,6 Prozent, die Grünen 14,4 Prozent, die SPD 8,4 Prozent. Die FDP verpasste mit 3,0 Prozent klar den Wiedereinzug in den Münchner Landtag. Die Wahlbeteiligung stieg von 72,3 Prozent 2018 auf jetzt 73,1 Prozent.
Die CSU gab bei der Wahl im Vergleich zu 2018 um 0,2 Prozentpunkte nach und holte ihr schlechtestes Ergebnis seit 1950. Die Freien Wähler konnten nach der Flugblattaffäre um Aiwanger hingegen um 4,2 Punkte deutlich zulegen.
Den stärksten Zuwachs verbuchte mit 4,4 Punkten die AfD. Die Grünen hingegen sackten um 3,2 Prozent ab. Auch die SPD rutschte noch einmal um 1,3 Punkte ab und unterbot damit ihr bisheriges Rekordtief von 2018. Die FDP verlor 2,1 Punkte.
In den neuen Landtag ziehen insgesamt 203 Abgeordnete ein. Die CSU erhält 85 Mandate, die Freien Wähler bekommen 37. Auf die AfD und die Grünen entfallen jeweils 32 Sitze, auf die SPD 17.
CSU und Freie Wähler wollen ihre Koalition fortsetzen. Inhaltlich sind die Koalitionsverhandlungen praktisch abgeschlossen, derzeit wird über den künftigen Zuschnitt der Landesregierung diskutiert. Im Vorfeld galt als mögliches Streitthema, dass die Freien Wähler nach ihrem Zuwachs ein viertes Ministerium für sich reklamieren wollen. Am Donnerstag könnte bei einer Verständigung über den Ressortzuschnitt der Koalitionsvertrag unterzeichnet werden. Am 31. Oktober soll Söder im Landtag als Ministerpräsident vereidigt werden. © AFP
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