- Mehr als sechs Millionen Menschen waren am Sonntag in Niedersachsen zur Landtagswahl aufgerufen.
- Laut vorläufigem amtlichen Endergebnis hat die SPD die Wahl gewonnen, die FDP scheitert an der Fünf-Prozent-Hürde.
- Den Wahlabend gibt's hier im Ticker zum Nachlesen.
➤ Nächste Hochrechnungen deuten FDP-Debakel an
22:09 Uhr:
Auch die Hochrechnungen von ARD und ZDF gegen 22 Uhr deuten daraufhin, dass die FDP den Sprung in den neuen Landtag in Niedersachsen nicht schaffen wird. Beide Sender sahen die Liberalen in Hochrechnungen am Sonntagabend bei 4,8 Prozent - und damit nicht im Landtag vertreten. Zu Beginn des Wahlabends hatten sie die Partei noch mit 5,0 Prozent berechnet.
Die ARD-Hochrechnung ergab für die übrigen Parteien: SPD 33,4 Prozent, CDU 28,1, Grüne 14,5, und AfD 11,0.
Beim ZDF sah es so aus: SPD 33,4 Prozent, CDU 28,0, Grüne 14,6 und AfD 11,0. Die Linke ist nach beiden Hochrechnungen nicht im Landtag vertreten. (hub/dpa)
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Weitere News zur Landtagswahl 2022 in Niedersachsen
Wählerwanderung: FDP in Niedersachsen verlor Stimmen in alle anderen Lager
- 21:17 Uhr:
Bei der Landtagswahl in Niedersachsen hat die FDP Stimmen an alle anderen Parteien verloren - vor allem aber an die AfD. Der ARD-Analyse zur Wählerwanderung zufolge entschieden sich 40.000 frühere FDP-Wählerinnen und -Wähler am Sonntag für die AfD. An die CDU verloren die niedersächsischen Liberalen 25.000 Stimmen, 15.000 frühere FDP-Wählerinnen und -Wähler gingen diesmal nicht zur Wahl.
Die AfD wiederum erhielt mit 50.000 die meisten Stimmen von früheren CDU-Wählerinnen und -Wählern, aber neben den 40.000 von der FDP auch 30.000 von der SPD sowie 30.000 aus dem Nichtwählerlager.
Die Grünen, die neben der AfD als einzige Partei im Vergleich zu 2017 dazugewinnen konnten, erhielten mit 50.000 die meisten Stimmen aus dem früheren SPD-Lager. Von der CDU wanderten 40.000 Stimmen an die Grünen.
Der Wahlsieger SPD holte 25.000 Stimmen von früheren CDU-Wählerinnen und -Wählern sowie 10.000 von der FDP. Die Sozialdemokraten verloren insbesondere an die Grünen mit 50.000 Stimmen, aber auch an die AfD mit 30.000 Stimmen. 50.000 frühere SPD-Wählerinnen und -Wähler entschieden sich, nicht zur Wahl zu gehen. Die CDU verlor mit 70.000 die meisten Stimmen ins Nichtwählerlager.
Für die Analyse schätzt Infratest dimap die ungefähren Wählerbewegungen im Vergleich zur vorherigen Landtagswahl. Die Schätzergebnisse sind auf jeweils 1.000 Stimmen gerundet. (afp)
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Scholz zu SPD-Erfolg bei Landtagswahl: Niedersachsen bleibt in guten Händen
- 20:57 Uhr:
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil zum Wahlerfolg gratuliert. "Das Ergebnis spricht eine klare Sprache", schrieb Scholz am Sonntagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Die Bürgerinnen und Bürger trauen Dir zu, Niedersachsen auch in Zukunft mit Plan voranzubringen." Er selbst tue das auch, erklärte Scholz. "Niedersachsen bleibt in guten Händen." (afp)
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FDP fliegt laut neuer Hochrechnung aus dem Landtag
20:10 Uhr:
Diese Zahlen dürften im liberalen Lager für Bestürzung sorgen: Laut der neuen Hochrechnungen von ARD und ZDF hat die FDP nur 4,9 Prozent der Stimmen eingefahren und würde damit an der 5-Prozent-Hürde für den Einzug in den niedersächsischen Landtag scheitern. Es bleibt spannend! (hub)
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Rot-Grün wohl die wahrscheinlichste Option für Niedersachsen
- 19:49 Uhr:
Wenn man sich die Sitzverteilung nach den jüngsten Hochrechnungen ansieht, bleiben drei mögliche Bündnisse, die eine Rgierungsmehrheit hätten. Die liegt bei aktuell 135 Gesamtsitzen bei 68. SPD und Grüne kämen auf 70 Sitze, theoretisch möglich wäre auch eine Neuauflage von Rot-Schwarz (90 Sitze), aber auch eine Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP (69 Sitze). (hub)
Trittin: AfD kann sich bei CDU-Chef Merz bedanken
- 19:38 Uhr:
Der Grünen-Politiker Jürgen Trittin schreibt das gute Ergebnis der AfD bei der Landtagswahl in Niedersachsen auch Äußerungen des CDU-Bundesvorsitzenden Friedrich Merz zu. Die AfD könne sich bei Merz bedanken, sagte der frühere Bundesumweltminister am Sonntagabend.
"Seine Tiraden gegen die Aufnahme von russischen Kriegsdienstverweigerern, sein Reden über Ukrainerinnen vor allen Dingen als Sozialtouristen haben nur den einen Effekt gehabt", sagte Trittin: "Es hat nicht den Parteien der demokratischen, rechten Mitte geholfen, sondern den Antidemokraten der AfD. Dann sind die Leute zum Original gelaufen. Und vielleicht lernt man da mal draus auf Seiten der CDU. Man soll mit solchen Themen nicht die Rechten stark machen."
Das Wahlergebnis der Grünen feierte Trittin. Seine Partei habe als einzige der Berliner Ampel-Parteien hinzugewonnen, betonte er. Nun gelte es, die Energiewende verstärkt umzusetzen. (dpa)
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Bernd Althusmann: CDU-Chef in Niedersachsen will Landesvorsitz abgeben
- 19:24 Uhr:
Nach der Niederlage bei der Landtagswahl in Niedersachsen hat der CDU-Landesvorsitzende und Spitzenkandidat
Grünen-Chefin: Bereit zu Gesprächen über Rot-Grün in Niedersachsen
- 19:04 Uhr:
Die Grünen stehen laut Parteichefin
Die Grünen hätten dabei einen ganz klar inhaltlichen Anspruch: "Man könnte Niedersachsen zum Vorreiter machen bei den erneuerbaren Energien, die Wirtschaft dort transformieren, grüne neue Arbeitsplätze schaffen. Und man kann zeigen, dass man mit ökologischer Landwirtschaft erfolgreich ist. Ich glaube, das ist eine gute Chance", sagte Lang. (dpa)
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SPD-Chef rechnet mit Rot-Grün in Niedersachsen
- 18:57 Uhr:
SPD-Chef
Der Erfolg von Ministerpräsident
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Althusmann räumt Niederlage ein
- 18:52 Uhr:
Der Spitzenkandidat der CDU in Niedersachsen, Bernd Althusmann, hat seine Niederlage bei der Landtagswahl eingestanden. "Wir haben unser Wahlziel, stärkste Kraft in Niedersachsen zu werden, auf jeden Fall nicht erreicht", sagte Althusmann am Sonntagabend in Hannover. "Dieses Votum nehmen wir demütig an." Die Wähler hätten der SPD einen klaren Regierungsauftrag erteilt. "Ich wünsche dem voraussichtlichen Ministerpräsidenten Stephan Weil und seiner SPD an dieser Stelle viel Erfolg für die Zukunft", sagte Althusmann. (dpa)
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Hochrechnungen: SPD erneut stärkste Kraft in Niedersachsen
18:33 Uhr:
Bei der Landtagswahl in Niedersachsen ist die SPD von Ministerpräsident Stephan Weil erneut stärkste Kraft geworden. Nach den ersten Hochrechnungen von ARD und ZDF liegen die Sozialdemokraten trotz Verlusten vor der CDU mit Spitzenkandidat Bernd Althusmann.
Demnach kommt die SPD auf 32,7 bis 33,3 Prozent der Stimmen (2017: 36,9). Die CDU verbucht mit 27,5 bis 27,6 Prozent ihr schlechtestes Landesergebnis seit mehr als 60 Jahren (2017: 33,6). Die Grünen können dagegen ihre Stimmen fast verdoppeln und landen mit 14,0 bis 14,3 auf Platz drei (2017: 8,7). Auch die AfD gewinnt stark hinzu und erreicht 11,6 bis 11,8 Prozent (2017: 6,2). Die FDP muss mit 5 Prozent um den Einzug in den Landtag zittern (2017: 7,5). Die Linke scheiterte mit 2,6 bis 2,9 Prozent erneut an der Fünf-Prozent-Hürde. (dpa)
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Niedersachsens Innenminister: Weil wird nächste Regierung anführen
- 18:35 Uhr:
Niedersachsens Innenminister
Mit Blick auf mögliche Koalitionen sagte Pistorius, er wünsche sich sehr, dass es für Rot-Grün reicht. Es sei allerdings selbstverständlich, mit allen demokratischen Parteien auch Gespräche zu führen.
FDP-Fraktionschef Dürr: Ampel ist kein leichtes Bündnis für FDP
Hannover/Berlin (dpa) - FDP-Fraktionschef Christian Dürr sieht das schlechte FDP-Ergebnis bei der Landtagswahl in Niedersachsen auch in der Ampel-Regierung im Bund begründet. "Die Ampel ist kein leichtes Bündnis für die FDP, das war von Anfang an klar", sagte er am Sonntag. Seine Partei habe aber 2021 entschieden, Verantwortung zu übernehmen. "Das bleibt dabei: Wir übernehmen Verantwortung für Deutschland", betonte der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion. Das gelte auch in den aktuell herausfordernden Zeiten. (dpa)
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Jubel bei AfD - Chrupalla: "Wir sind wieder da"
- 18:32 Uhr:
Mit frenetischem Jubel hat die AfD auf ihrer Wahlparty bei Hannover auf ihr sehr gutes Abschneiden bei der niedersächsischen Landtagswahl reagiert. "Es ist das Ergebnis geworden, was wir uns gewünscht haben", sagte der AfD-Bundesvorsitzende
Die AfD gewinnt demnach stark hinzu und erreicht 11,5 bis 12 Prozent (2017: 6,2). "Wir haben jetzt wieder eine Landtagsfraktion, die schlagkräftig ist", sagte Chrupalla. "Alles was über zehn Prozent ist im Westen, ist Volkspartei, das sind wir". Der Parteichef ergänzte: "Wir sind wieder da."
In Interviews sagte Chrupalla, seine Partei sei in Bund und Land geeint aufgetreten und habe auf die richtigen Themen gesetzt, nämlich die Ursachen der Energiekrise und eine "verfehlte Bundespolitik". Der AfD-Chef wiederholte die Forderung, die Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs aufzuheben, die Atomkraftwerke länger laufen zu lassen und weiter billiges Gas aus Russland zu beziehen.
"Wir stehen auch an der Schwelle eines dritten Weltkriegs", sagte Chrupalla - dieses Problem benenne keine andere Partei. "Und ich möchte nicht, dass meine Kinder morgens aufwachen und im Dritten Weltkrieg aufwachen." Nötig seien Friedensverhandlungen mit Russland. (dpa)
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Linken-Chefin: Wahlergebnis in Niedersachsen enttäuschend
- 18:29 Uhr:
Linken-Chefin Janine Wissler hat sich enttäuscht über das schlechte Abschneiden ihrer Partei bei der Landtagswahl in Niedersachsen geäußert. Doch gab sich die Vorsitzende der Bundespartei am Sonntag in ihrer ersten Reaktion am Sonntagabend auch kämpferisch. Im kommenden Jahr gebe es mindestens drei Landtagswahlen, und auf die werde man sich vorbereiten. "Es braucht eine starke linke Opposition im Parlament, nicht nur im Bund, sondern auch in den Ländern, und darum kämpfen wir."
Die Linke hat nach ersten Prognosen in Niedersachsen den Einzug in den Landtag erneut verfehlt. Vor fünf Jahren hatte die Partei bei 4,6 Prozent der Stimmen gelegen. Im niedersächsischen Landtag war die Linke bisher nur einmal von 2008 bis 2013 vertreten.
Für die Partei ist es die vierte Schlappe bei vier Landtagswahlen in diesem Jahr. Auch im Saarland, in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen hatte sie den Einzug in den Landtag verpasst. In den Bundestag zog sie 2021 nur deshalb in Fraktionsstärke ein, weil sie in Berlin und Leipzig drei Direktmandate gewann. (dpa)
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CDU-Generalsekretär: Für uns kein schönes Ergebnis
- 18:18 Uhr:
CDU-Generalsekretär Mario Czaja hat enttäuscht auf die Prognosen zur Landtagswahl in Niedersachsen reagiert. "Es ist für uns kein schönes Ergebnis", sagte er am Sonntag in Berlin. Die CDU habe ihre Ziele nicht erreicht, der SPD sei es dagegen gelungen, sich vom Bundestrend "völlig abzugrenzen". So habe SPD-Spitzenkandidat Stephan Weil keine Plakate mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) gemacht. "Der Ministerpräsident hat einen Amtsbonus", sagte er zudem.
Czaja warb trotz des voraussichtlich schlechten CDU-Ergebnisses für eine Fortsetzung der rot-schwarzen Landesregierung. "Wir würden uns eine stabile Regierung für Niedersachsen wünschen", sagte er und fügte hinzu, es wäre gut, eine solche Regierung fortzusetzen. (dpa)
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Kühnert: SPD-Wahlergebnis in Niedersachsen zeigt Stärke von Weil
- 18:15 Uhr:
SPD-Generalsekretär
Demnach ist die SPD in Niedersachsen mit deutlich mehr als 30 Prozent erneut stärkste Partei. "Wenn man nicht selber stark ist, holt man nicht so ein Ergebnis in Krisenzeiten", sagte Kühnert. Weil stehe aber auch für einen Politikstil: Er sei ein Ministerpräsident, der selbstbewusst für sein Bundesland, aber auch verantwortungsvoll fürs große Ganze agiere.(dpa)
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Prognosen: SPD gewinnt Landtagswahl in Niedersachsen
- 18:05 Uhr:
Bei der Landtagswahl in Niedersachsen ist die SPD von Ministerpräsident Stephan Weil erneut stärkste Kraft geworden. Nach den 18.00-Uhr-Prognosen von ARD und ZDF liegen die Sozialdemokraten trotz Verlusten vor der CDU mit Spitzenkandidat Bernd Althusmann.
Den Prognosen zufolge kommt die SPD auf 32,5 bis 33,5 Prozent der Stimmen (2017: 36,9). Die CDU verbucht mit 27,5 Prozent ihr schlechtestes Landesergebnis seit mehr als 60 Jahren (2017: 33,6). Die Grünen können dagegen ihre Stimmen fast verdoppeln und landen mit 14 bis 14,5 Prozent auf Platz drei (2017: 8,7). Auch die AfD gewinnt stark hinzu und erreicht 11,5 bis 12 Prozent (2017: 6,2). Die FDP muss mit 5 Prozent befürchten, an der Fünf-Prozent-Hürde zu scheitern (2017: 7,5). Die Linke verfehlte den Prognosen zufolge erneut den Einzug in den Landtag. (dpa)
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Niedrigere Wahlbeteiligung als 2017?
- 17:39 Uhr:
Bis zum Sonntagnachmittag weniger Menschen ihre Stimme abgegeben als vor fünf Jahren. Bis 16:30 Uhr lag die Wahlbeteiligung bei 48,3 Prozent, teilte die Landeswahlleitung in Hannover unter Berufung auf Umfragen in ausgewählten Wahlbezirken mit, in denen Briefwahlstimmen noch nicht berücksichtigt waren. Bei der Wahl 2017 betrug der Wert um 16:30 Uhr 53,38 Prozent. (afp)
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Werden die Grünen zum Königsmacher?
- 17:04 Uhr
Wie auch bei der Bundestagswahl im vergangenen Jahr dürften die Grünen bei der Regierungsbildung das Zünglein an der Waage werden. Traditionell gilt der Landesverband in Niedersachsen als eher links, insofern müsste die Überlegenheit der CDU deutlich und die Angebote, die die Union an die Grünen im Falle einer Koalition machen könnten, großzügig sein, um ein schwarz-grünes Bündnis zu bilden. In weniger als einer Stunde wissen wir auf jeden Fall mehr! (hub)
Weniger Wähler als vor fünf Jahren in Wahllokalen in Niedersachsen
- 13:00 Uhr
Bei der Landtagswahl in Niedersachsen haben am Sonntag bis zum Mittag etwas weniger Wählerinnen und Wähler ihre Stimme abgegeben als 2017. Um 12:30 Uhr lag die Beteiligung bei 24,59 Prozent, wie die Landeswahlleitung am Sonntag mitteilte. Fünf Jahre zuvor hatte der Wert bei 26,91 Prozent gelegen. Bis 18:00 Uhr sind die Wahllokale noch geöffnet. Briefwähler, von denen dieses Jahr sehr viele erwartet werden, sind in dem Zwischenstand noch nicht berücksichtigt.
Bei der Wahl 2017 lag die Beteiligung am Ende bei 63,1 Prozent, nach 59,4 Prozent im Jahr 2013. Der bisher höchste Wert waren 84,4 Prozent im Jahr 1974, der niedrigste wurde 2008 mit 57,1 Prozent festgestellt. (afp)
Bisher ähnlich großer Zustrom in Wahllokalen wie 2017 in Niedersachsen
- 11:00 Uhr
Bei der Landtagswahl in Niedersachsen haben am Sonntagmorgen ähnlich viele Wähler ihre Stimme abgegeben wie vor fünf Jahren. Um 10:00 Uhr lag die Beteiligung bei 7,44 Prozent, wie die Landeswahlleitung am Sonntag mitteilte. Fünf Jahre zuvor lag der Wert bei 8,21 Prozent. Bis 18:00 Uhr sind die Wahllokale noch geöffnet.
Briefwähler, von denen dieses Jahr sehr viele erwartet werden, sind in dem Zwischenstand noch nicht berücksichtigt. Knapp 6,1 Millionen Menschen dürfen an der Wahl teilnehmen.
Bei der Wahl 2017 lag die Beteiligung am Ende bei 63,1 Prozent, nach 59,4 Prozent im Jahr 2013. Der bisher höchste Wert waren 84,4 Prozent im Jahr 1974, der niedrigste wurde 2008 mit 57,1 Prozent festgestellt. (dpa)
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Wahllokale in Niedersachsen sind geöffnet
- 08:00 Uhr
Die Landtagswahl in Niedersachsen hat begonnen. Seit 8:00 Uhr am Sonntag sind die Wahllokale geöffnet, bis 18.00 Uhr ist die Stimmabgabe möglich. Wahlberechtigt sind knapp 6,1 Millionen Menschen. In den jüngsten Umfragen lag die SPD mit Ministerpräsident Stephan Weil, der eine dritte Amtszeit anstrebt, knapp vor der CDU mit Herausforderer Bernd Althusmann.
Bisher regieren die beiden Parteien zusammen, eine Fortsetzung der großen Koalition gilt allerdings als unwahrscheinlich. Regierungschef Weil hofft auf eine Neuauflage von Rot-Grün. Ein solches Bündnis führte er schon von 2013 bis 2017 an. Dominierendes Wahlkampfthema war die Energiekrise - das Ergebnis der Landtagswahl wird daher auch auf Bundesebene mit Spannung erwartet. (dpa)
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Alle Infos zur Landtagswahl in Niedersachsen
Am Sonntag wird in Niedersachsen ein neuer Landtag gewählt. In dem flächenmäßig zweitgrößten deutschen Bundesland sind mehr als sechs Millionen Menschen dazu aufgerufen, über die künftige Zusammensetzung des Parlaments zu entscheiden.
Wie sieht die Ausgangslage aus?
In Niedersachsen regiert seit 2017 eine große Koalition aus SPD und CDU unter Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), was für das Bundesland eine eher ungewohnte Kombination ist. Beide Parteien halten traditionell eher Distanz zueinander - was auch daran liegt, dass sie sich seit Jahrzehnten in einer Art Dauerduell um die Macht in Hannover unter prägenden Ministerpräsidenten wie etwa Ernst Albrecht (CDU) oder Gerhard Schröder (SPD) gegenüberstehen.
Niedersachsen ist ein Land, in dem sich die Mehrheitsverhältnisse häufiger änderten. SPD und CDU hatten dabei abwechselnd für längere Phasen die Nase vorn. Vor neun Jahren übernahm erneut die SPD mit Weil die Regierung und verteidigte die Position bei der Wahl vor fünf Jahren. Danach musste sie aber ein Bündnis mit der CDU unter Führung von Vizeregierungschef Bernd Althusmann eingehen, weil es für eine Koalition mit den Grünen nicht reichte.
Das sind die Spitzenkandidaten bei der Landtagswahl in Niedersachsen
- Stephan Weil (SPD)
- Bernd Althusmann (CDU)
- Christian Meyer und Julia Hamburg (Grüne)
- Stefan Birkner (FDP)
- Stefan Marzischewski-Drewes (AfD)
- Jessica Kaußen (Linke)
Wer liegt in den Umfragen vorne?
2017 siegte die SPD mit 36,9 Prozent, die CDU folgte rund drei Punkte dahinter mit 33,6 Prozent. Umfragen zufolge könnte sich bei der Wahl am 9. Oktober ein ähnliches Szenario wiederholen - bei gewissen Verlusten für beide Parteien. Die SPD wird bei 31 bis 32 Prozent gesehen, die CDU bei 27 bis 30 Prozent. Unabhängig von der Frage, wer am Ende die Nase vorn hat, wäre dies für beide kein Ruhmesblatt und könnte neue historische Tiefstände bedeuten.
Erstarkt präsentieren sich die Grünen, die in den Wahlumfragen bei 16 Prozent gesehen werden und damit unangefochten den dritten Platz einnehmen könnten. Das wäre zugleich ihr bisher bestes Ergebnis bei einer Landtagswahl in Niedersachsen. Die AfD liegt in den Umfragen bei neun bis elf Prozent.
Die FDP wird bei fünf Prozent gesehen, ihr Wiedereinzug in den Landtag scheint somit nicht sicher. Die Linke, die seit 2013 nicht mehr im Parlament vertreten ist, liegt laut Umfragen bei nur drei bis vier Prozent.
Welche Themen dominieren den Wahlkampf?
Der Wahlkampf wird durch die Energiepreiskrise dominiert und wirkt damit in weiten Teilen eher wie eine Verlängerung bundespolitischer Debatten um Entlastungspakete und Versorgungssicherheit. Weil kündigte für die SPD im Fall eines Wahlsiegs etwa ein landeseigenes Entlastungsprogramm über nahezu eine Milliarde Euro an.
Die SPD-Fraktion erklärte es bereits zur "Messlatte" für Koalitionsverhandlungen. Althusmann und die CDU setzten dagegen auf scharfe Kritik am Kurs der Bundesregierung, in deren Kompetenz die wesentlichen Weichenstellungen bei Entlastungen fallen.
Beide Parteien stehen sich unter anderem diametral bei der Frage gegenüber, ob das Atomkraftwerk Lingen im niedersächsischen Emsland wegen der Krise weiterbetrieben werden sollte. Weil hält das aus Gründen der Versorgungssicherheit nicht für nötig, für Althusmann wäre eine längere Laufzeit des Meilers "zwingend erforderlich".
Welche Koalition könnten am Ende eine Regierung in Niedersachsen bilden?
Die Zeichen stehen auf Rot-Grün. Den Umfragen zufolge dürfte ein solches Bündnis eine Mehrheit haben. Es ist außerdem das erklärte Wunschmodell von Weil, der mit den Grünen bereits von 2013 bis 2017 gemeinsam in Hannover regierte. Althusmann und die CDU spekulieren nach anfänglichen Überlegungen Richtung Schwarz-Grün inzwischen hauptsächlich auf eine etwaige Neuauflage der großen Koalition mit der SPD, möglichst natürlich unter eigener Führung.
Für ein Bündnis aus CDU und Grünen, für das es den Umfragen zufolge ohnehin nicht reichen dürfte, fehlt aller Voraussicht nach hingegen wohl die Basis. Grünen-Spitzenkandidat Christian Meyer schloss dies bereits weitgehend aus. Die CDU sei "in den Achtzigern steckengeblieben", sagte er etwa mit Blick auf deren Forderung nach dem Weiterbetrieb von Atomkraftwerken. Für die CDU dürfte es damit schwierig werden, überhaupt einen Koalitionspartner zu finden. Weil würde die große Koalition wohl nur im Notfall verlängern.
Mit Material von afp und dpa
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