Sachsen hat gewählt, und die ersten Hochrechnungen zeigen: AfD und BSW werden mit deutlichen Zugewinnen aus der Landtagswahl hervorgehen. Für die Ampelparteien sieht es dagegen düster aus.

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Eine "Vollklatsche für die Ampel" – nannte CSU-Generalsekretär Martin Huber das Ergebnis der Landtagswahlen.

Mit Blick auf Sachsen fiel die "Klatsche" dafür besonders für die Grünen deutlich aus. Dreieinhalb Prozent verlor die Partei, bei der SPD waren es nur 0,4 Prozent. Die FDP verlor zwar noch deutlicher als die Grünen, war aber auch schon in der vergangenen Legislaturperiode nicht im Landtag vertreten.

Gewinner der Wahl ist die CDU, aber auch die muss leichte Verluste (-0,2 Prozent) hinnehmen. Die AfD verzeichnet derweil ein deutliches Plus und das BSW schafft es aus dem Stand auf 11,8 Prozent. Doch woher kommen deren Wähler – und an wen haben die anderen Parteien verloren?

Die Wählerwanderungen auf Basis der Daten von "infratest dimap" im Überblick.

CDU bleibt stärkste Kraft

Die CDU bleibt mit 31,9 Prozent trotz leichter Verluste (-0,2 Prozent) stärkste Kraft. Zulegen konnten die Christdemokraten vor allem bei den Nichtwählern (+40.000). Aber auch von den Grünen (+31.000), den Linken (+19.000) und der SPD (+18.000) konnte die CDU Wähler abwerben.

Verluste machte die Partei hingegen in Richtung AfD. Zu den Rechtspopulisten wechselten insgesamt 44.000 Ex-CDU-Wähler. Fast genauso viele Stimmen verlor die CDU an das BSW (-43.000).

AfD auf Platz zwei, BSW wird drittstärkste Kraft

Die AfD konnte sich mit einem Zuwachs von 3,1 Prozent als zweitstärkste Kraft etablieren. Wesentliche Stimmengewinne kamen von der CDU (+44.000), von 10.000 ehemaligen Nichtwählern, von den Linken (+8.000), der SPD (+5.000) und den Grünen (+4.000).

Gleichzeitig verlor die AfD 23.000 Stimmen an das Bündnis Sahra Wagenknecht.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht existiert erst seit wenigen Monaten. Entsprechend kann die Partei auch noch keine Verluste verzeichnen.

Seine Wählerschaft holte sich das BSW derweil zum größten Teil von der Linken. 73.000 ehemalige Linke-Wähler machten ihr Kreuz bei der Wagenknecht-Splitterpartei.

Auch 46.000 Nichtwähler konnte das BSW mobilisieren. Der CDU konnte das Bündnis 43.000, der AfD 23.000, der SPD 16.000 und den Grünen 10.000 Stimmen abluchsen.

Verluste für Linke und Grüne

Die Linke verlor 5,9 Prozentpunkte und kann nur dank zweier Direktmandate in den Landtag einziehen. Nur den Grünen konnte die Partei 3.000 Wähler abringen.

Mit 73.000 verlor die Linke mit Abstand am meisten Wähler an das BSW. 19.000 wechselten zur CDU, 10.000 wurden zu Nichtwählern und je 8.000 machten ihr Kreuz bei SPD und AfD.

Die Grünen büßten 3,5 Prozentpunkte ein und konnten auch keine Wähler von anderen Parteien dazugewinnen.

Vor allem an die CDU (-31.000) und die SPD (-21.000) verloren sie Stimmen. Abseits davon wechselten 10.000 Ex-Grünen-Wähler zum BSW, 4.000 zur AfD, 3.000 wählten nicht und 3.000 gingen zur Linken.

SPD mit gemischten Ergebnissen

Die SPD verlor 0,4 Prozent und landet insgesamt bei 7,3 Prozent. Zugewinne konnte sie von Seiten der Grünen (+21.000), den Nichtwählern (+8.000) und der Linken (+8.000.) verzeichnen.

Abgeben musste sie Stimmen an die CDU (-18.000), das BSW (-16.000) und die AfD (-5.000). (lla/thp)

Verwendete Quellen:

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