Wolf Biermann war einer der wichtigsten Dissidenten der DDR. Jetzt rückt der 87-Jährige Sahra Wagenknecht in die Nähe der AfD: "Da wächst in der Ex-DDR zusammen, was zusammengehört: die Erben des Hitlerschen Nationalsozialismus und des Stalinschen Nationalkommunismus."

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Vor den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen hat der Liedermacher und frühere DDR-Dissident Wolf Biermann vor einer Nähe zwischen der rechtspopulistischen AfD und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) gewarnt.

"Wagenknecht und Höcke sind das politische Brautpaar der Stunde", sagte Biermann dem Nachrichtenportal "Zeit Online" in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit Blick auf die BSW-Parteichefin und den Thüringer AfD-Spitzenkandidaten Björn Höcke.

"Beide stehen aufseiten von Putin"

"Da wächst in der Ex-DDR zusammen, was zusammengehört: die Erben des Hitlerschen Nationalsozialismus und des Stalinschen Nationalkommunismus", urteilte Biermann. Die Tatsache, dass sowohl AfD als auch BSW eine militärische Unterstützung der Ukraine gegen Russland ablehnen sagte Biermann "Zeit Online" (Bezahlinhalt): "Die blaue AfD und die falschen Roten von Wagenknecht stehen beide aufseiten von Putin in diesem blutigen Ukrainekrieg."

Grund für die hohe Zustimmung für beide Parteien in den ostdeutschen Bundesländern sei "die Erinnerung an die Millionen Gefallenen gegen Stalins Sowjetarmee. Und zweitens die Angst vor den russischen Panzern, die aus rebellischen Menschen Menschenfleisch machen", erklärte Biermann weiter.

AfD liegt in Umfragen vorne

Der heute 87-jährige Biermann war in der DDR einer der wichtigsten Dissidenten. Nach einem Konzert in Köln wurde er 1976 ausgebürgert.

In Sachsen und Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt, dort liegt die AfD in Umfragen derzeit bei rund 30 Prozent. Beide Landesverbände der AfD werden vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. In Brandenburg liegt sie bei rund 24 Prozent. Dort findet die Wahl am 22. September statt. (afp/fab)

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