Nach der Auflösung des Parlaments in Pakistan in der vergangenen Woche soll der wenig bekannte Senator Anwaar-ul-Haq Kakar als Chef ein Übergangsregierung das Land zur nächsten Wahl führen. Die Entscheidung sei auf einen Politiker aus einer kleineren Provinz gefallen, damit "die Probleme der kleineren Provinzen Gehör finden", sagte Oppositionsführer Raja Riaz Ahmad am Samstag nach einem Treffen mit dem scheidenden Premierminister Shehbaz Sharif.
Interimsregierung hat mehr Befugnisse als vorher
Laut Verfassung müssen die Parlaments- und Regionalwahlen 90 Tage nach der Auflösung des Parlaments und damit im November stattfinden. Es gibt jedoch auch Spekulationen, dass sich die Wahlen unter anderem aufgrund einer Neubestimmung der Wahlkreise bis ins kommende Jahr verzögern könnten.
Das pakistanische Parlament hatte im vergangenen Monat im Eiltempo ein Gesetz verabschiedet, das der Interimsregierung mehr Befugnisse bei Verhandlungen mit internationalen Organisationen einräumt, was ebenfalls als Indiz dafür angesehen wird, dass die Übergangsregierung länger im Amt bleiben könnte.
Premierminister wegen Misstrauensvotum abgesetzt
Pakistan wird seit eineinhalb Jahren von politischen Unruhen erschüttert, nachdem der ehemalige internationale Cricket-Star Imran Khan im April 2022 durch ein Misstrauensvotum als Premierminister abgesetzt wurde. Vor einer Woche wurde Khan wegen Bestechung zu drei Jahren Haft verurteilt. © AFP
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