Für die in Deutschland lebenden Türkinnen und Türken hat am Samstag die Stimmabgabe für die Stichwahl um das Präsidentenamt in ihrem Heimatland begonnen. Wahlberechtigt sind rund 1,5 Millionen Menschen und damit mehr als in jedem anderen Land außerhalb der Türkei. Die Stichwahl wird zwischen Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan und Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu ausgetragen - in der Türkei findet sie am 28. Mai statt.
In Berlin gaben etliche Wahlberechtigte ihre Stimme im türkischen Konsulat ab. Der 37-jährige Emre Talay hofft auf einen Sieg von Kilicdaroglu und einen dringend nötigen "politischen Wechsel" für das Land, wie er AFP sagte. Ein Wähler, der anonym bleiben wollte, fügte hinzu, die Wirtschaft in der Türkei sei "am Boden" und die Menschen in dem Land täten ihm Leid. Dass Erdogan trotzdem noch so viele Anhänger habe, "verstehe ich einfach nicht", sagte er.
Erdogan vor historischer Stichwahl: Experten sehen gute Chancen für weitere fünf Jahre in der Türkei
Für die rund 60-jährige Aishe ist vor allem wichtig, dass der Wahlsieger "für unser Land das Beste" wolle. Für sie sei Erdogan "der richtige Mann, weil er gute Entscheidungen für unser Land trifft".
Erdogan ist in der Türkei seit 20 Jahren an der Macht. Erstmals findet nun in der Geschichte des Landes eine Präsidenten-Stichwahl statt. Erdogan hat Experten zufolge gute Chancen, die Türkei weitere fünf Jahre zu regieren. Die Wahl in Deutschland läuft noch bis zum kommenden Mittwoch. © AFP
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