Friedrich Merz möchte im nächsten Jahr Kanzler Olaf Scholz ablösen. In einer Umfrage kommt er im Direkt-Vergleich auf gute Werte - selbst bei sozialer Gerechtigkeit hat Scholz nur knapp die Nase vorn.
Im Vergleich zwischen Kanzler
Politiker anderer Parteien wurden in der Umfrage nicht zur Auswahl gestellt. Im ZDF-"Politbarometer" der Forschungsgruppe Wahlen von vergangener Woche lag Merz bei der K-Frage ebenfalls vor Scholz, aber nicht so deutlich. Dort sagten 48 Prozent, sie hätten lieber Merz als nächsten Kanzler - 37 Prozent entschieden sich für Scholz. In Wahlumfragen liegt die Union derzeit stabil über 30 Prozent, während die SPD auf Werte um 16 Prozent kommt.
Klare Mehrheit hält Merz bei Migration für kompetenter
Merz erzielt in der Civey-Erhebung der Meinungsforscher auch in mehreren Bereichen deutlich bessere Kompetenzwerte als Scholz - etwa in der Migrationspolitik. 58 Prozent schreiben Merz hier die stärkeren Kompetenzen zu, nur 18 Prozent halten Scholz für kompetenter. Eine ebenso klare Mehrheit von 58 Prozent hält Merz in der internationalen Politik für durchsetzungsstärker, 17 Prozent dagegen Scholz. Auch in der Frage nach der größeren Kompetenz in der Klimapolitik liegt Merz mit 36 Prozent deutlich vor Scholz mit 26 Prozent.
Die Nase vorn hat Scholz beim SPD-Kernthema soziale Gerechtigkeit - aber nur knapp. 36 Prozent sagen, dass Scholz sich ihrer Meinung nach mehr dafür einsetzt, 33 Prozent nennen Merz. Bei der Frage, wem sie eher zutrauen, Deutschland aus einem möglichen Konflikt mit Russland herauszuhalten, liegen die beiden etwa gleichauf, mit 36 Prozent für Scholz und 35 Prozent für Merz.
Die Meinungsforscher fragten auch, welcher der beiden Spitzenpolitiker aus Sicht der Teilnehmer das "modernere Gesellschaftsbild" hat. 42 Prozent sehen dies eher bei Merz, dem Kritiker wiederholt ein veraltetes Frauenbild vorwarfen. Nur 28 Prozent schreiben dies demnach Kanzler Scholz zu, der sich selbst als Feminist bezeichnet.
Für die Erhebung befragte Civey rund 5.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren. Die Ergebnisse sind den Angaben zufolge repräsentativ, der statistische Fehler wird mit 2,6 Prozentpunkten angegeben. (dpa/bearbeitet von ari)
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