Erst wollte sie selbst US-Präsidentin werden. Jetzt sagt sich die Demokratin Tulsi Gabbard von ihrer Partei los und läuft ins Lager von Donald Trump über.

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Die einstige demokratische Präsidentschaftsbewerberin und Kongress-Abgeordnete Tulsi Gabbard, die sich inzwischen von ihrer Partei abgewendet hat, unterstützt bei der Wahl im November den republikanischen Kandidaten Donald Trump. Sie verpflichte sich dazu, alles für seinen Wiedereinzug ins Weiße Haus zu tun, sagte Gabbard.

Gabbard wirft Harris Kriegstreiberei vor

Mit Blick auf die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine sagte die frühere Soldatin der Nationalgarde, Trump werde im Amt als erstes dafür sorgen, die USA "von der Schwelle zum Krieg" zurückzuholen. Die demokratische Kandidatin, Vizepräsidentin Kamala Harris, stehe hingegen für die Beschneidung von Freiheit und für Machtmissbrauch, so Gabbard.

Gabbard bewarb sich 2020 um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten – hatte aber keine ernsthaften Chancen und stellte sich dann nach der Aufgabe ihrer eigenen Ambitionen hinter Joe Biden, der die Wahl für die Demokraten gewann. Vier Jahre zuvor hatte sie noch den dem linken Flügel der Demokraten zugeordneten Bernie Sanders unterstützt, im Duell gegen Hillary Clinton. Die Abgeordnete aus Hawaii warb in ihrem Wahlkampf damals unter anderem für eine Entmilitarisierung der US-Außenpolitik.

Ex-Demokratin wehrt sich gegen Anschuldigungen

Die demokratische Partei verließ Gabbard bereits zwei Jahre nach ihrer Kandidatur 2020. So soll sie laut "Spiegel" genug von "elitären Kriegstreibern" und "woken Ideologen" gehabt haben. Anschließend machte sie mit Interviews im rechten TV-Sender "Fox News" auf sich aufmerksam. Kurzzeitig wurde sie sogar als Running-Mate-Kandidatin für Donald Trump gehandelt. Sie war gemeinsam mit ihm in Detroit aufgetreten und hatte dort kräftig gegen Harris und die Biden-Regierung ausgeteilt.

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Mit ihrem Wechsel ins feindliche Lager machte sie sich auch zur Zielscheibe. Die heute 43 Jahre alte Politikerin musste sich gegen Anschuldigungen wehren, ihre Kandidatur werde von Russland unterstützt und ziele nur darauf ab, die Demokraten zu schwächen. Trump verteidigte Gabbard damals wiederholt gegen diese Vorwürfe – weshalb manche Demokraten sie mit noch größerer Skepsis betrachteten.

Gabbard war von 2013 bis 2021 Abgeordnete im Repräsentantenhaus in Washington. Ihre Positionen und Ansichten standen oft im Widerspruch zu denen ihrer Partei. So reiste Gabbard 2017 nach Syrien, um Machthaber Baschar al-Assad zu treffen. Für die Reise wurde sie stark kritisiert.

Jetzt könnte sie den Demokraten noch weiter schaden. Sie soll sich dem Wahlkampfteam von Donald Trump angeschlossen und ihr internes Wissen weitergegeben haben. Sie soll sich auch schon mit Trump in Mar-a-Lago getroffen haben. Dieser wolle von ihrer Expertise profitieren, heißt es in der "New York Times". Eine Sprecherin des Ex-Präsidenten hat dies bestätigt. Gabbard war 2019 in einer parteiinternen Debatte gegen Harris angetreten, was Trump noch bevor steht. Am 10. September soll es zu dem Aufeinandertreffen zwischen Trump und Harris kommen. (dpa/bearbeitet von mm und the)

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