Eine Schneise der Verwüstung zieht sich von der Küste Floridas bis nach North Carolina: Der Hurrikan "Helene" hat im Südosten der USA gewütet und in mehreren Bundesstaaten Tod und Zerstörung über ganze Landstriche gebracht. Wenige Wochen vor der Präsidentschaftswahl ruft das Desaster die Wahlkämpfer auf den Plan. Als erster vor Ort: Donald Trump.
Erst nach und nach wird das ganze Ausmaß der Schäden nach dem Hurrikan "Helene" klar, immer weiter stieg über das Wochenende die Zahl der Todesopfer. Die vorläufige Bilanz am Montag: mindestens 108 Tote, zerstörte Häuser, überschwemmte Straßen, vernichtete Existenzen. Am schlimmsten hat es North Carolina getroffen. Allein im Bezirk Buncombe werden mindestens 30 Todesopfer gezählt. Florida, Georgia, North und South Carolina, Alabama und Tennessee haben den Notstand ausgerufen. In der ganzen Katastrophenregion waren rund zwei Millionen Menschen ohne Strom.
Manche Landstriche in North Carolina sind von der Außenwelt abgeschnitten und nur mit dem Hubschrauber erreichbar, wie Gouverneur Roy Cooper berichtet. Vier Hauptverkehrsachsen zwischen North Carolina und Tennessee sind unpassierbar. In einigen Regionen im Westen des Bundesstaates herrscht Hochwasseralarm, weil Dämme brechen könnten.
Tausende Helfer vom Roten Kreuz und vom Katastrophenschutz sind im Einsatz, um den in Not geratenen Menschen zu helfen. "Das größte Problem ist der Strom", sagt ein Bewohner der hart getroffenen Stadt Valdosta in Georgia. Ein weiterer Bewohner, Stecen Mauro, sorgt sich um die Versorgung vor allem der Familien. "Nur wenige Geschäfte haben geöffnet und sie haben begrenzte Vorräte. Ich bin beunruhigt wegen der Familien mit Kindern", sagt er.
Trump verspricht Hilfe – und verbreitet Lügen
Am Montagnachmittag kreuzte Ex-Präsident
Tatsächlich hat
"Ich weiß nicht, warum er das tut", sagte Biden weiter. Trumps Kritik an ihm und Harris wies er als "falsch und unverantwortlich" zurück. Was ihn wütend mache, sei Trumps Unterstellung, "dass wir nicht das Bestmögliche tun", sagte Biden. "Das tun wir aber", betonte er.
Biden reist nach North Carolina
Der US-Präsident sagte, er habe das Kommando übernommen und am Wochenende über mehrere Stunden telefoniert. Biden wird am Mittwoch in den vom Sturm "Helene" stark betroffenen Bundesstaat North Carolina reisen, um sich vor Ort ein Bild von den Zerstörungen und den Bedürfnissen der notleidenden Menschen zu machen.
Am Montag äußerte eine Beraterin Bidens die Befürchtung, es könnte infolge des Sturms bis zu 600 Todesopfer geben. Wie hoch die Zahl der Opfer am Ende auch sein mag – die Unwetterkatastrophe wird in den nächsten Tagen weiter den Wahlkampf prägen.
Es wird genau hingeschaut werden, wie gut und effizient die Hilfe für die Menschen in Not organisiert wird – und einmal mehr werden die gravierenden Folgen des Klimawandels Thema sein. Biden sagte, es gebe "keinen Zweifel", dass die katastrophalen Auswirkungen von "Helene" durch den Klimawandel bedingt seien – dessen Gefahren Trump bestreitet.
"Es ist eine wirkliche Tragödie. Der Wiederaufbau wird sehr schwer werden."
Hurrikan "Helene" traf mit über 200 Studenkilometern auf Land
Der Hurrikan war am Donnerstagabend über die USA hereingebrochen. Über dem Golf von Mexiko hatte er über außergewöhnlich warmen Wassermassen Kraft gesammelt. Schließlich traf er mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Stundenkilometern südlich von Tallahassee in Florida auf Land. Zwar schwächte sich der Hurrikan auf seinem Weg Richtung Nordosten zu einem Sturm ab, aber er war immer noch stark genug, um Tod und Zerstörung über zahlreiche Ortschaften zu bringen.
Betroffen sind auch kleine Inseln an der Golfküste Floridas. Auf der 700-Einwohner-Insel Cedar Key riss der Hurrikan die Dächer von den Häusern und ließ die Wände zerbersten. "Das zu sehen, hat mir das Herz gebrochen", sagte Gabe Doty von den Insel-Behörden. "Viele Häuser sind verschwunden, der Markt ist verschwunden, die Post ist verschwunden. Es ist eine wirkliche Tragödie. Der Wiederaufbau wird sehr schwer werden." (AFP/bearbeitet von tas)
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