• 20:51 Uhr: Trump: Selenskyj hätte es nie zum Krieg kommen lassen dürfen
  • 17:53 Uhr: US-Finanzministerin hält ein Wahlversprechen Trumps für "völlig fehlgeleitet"
  • 15:39 Uhr: Trump nennt Sturm auf Kapitol den "Tag der Liebe"
  • 12:50 Uhr: "Migranten essen Hunde": Trump geht noch einen Schritt weiter
  • 10:07 Uhr: So reagiert Trumps Team auf Harris' Fox-News-Interview
  • 06:19 Uhr: Harris liefert sich hitziges Wortgefecht bei Interview mit Fox News
  • 05:23 Uhr: Harris will keine reine Fortsetzung von Bidens Politik

➤ Trump: Selenskyj hätte es nie zum Krieg kommen lassen dürfen

  • 20:51 Uhr

US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine mitverantwortlich gemacht. "Er hätte es niemals zum Ausbruch dieses Krieges kommen lassen dürfen", sagte der Republikaner in einem knapp anderthalbstündigen Podcast mit dem Youtuber Patrick Bet-David.

Trump stellte in dem Gespräch auch die US-Hilfen für die von Russland angegriffene Ukraine infrage. "Ich denke, Selenskyj ist einer der besten Geschäftemacher, die ich je gesehen habe. Jedes Mal, wenn er kommt, geben wir ihm 100 Milliarden Dollar. Wer sonst hat in der Geschichte so viel Geld bekommen? Das hat es noch nie gegeben."

Tatsächlich sind die USA wichtigster Unterstützer der Ukraine. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 hat Bidens Regierung militärische Hilfe in Höhe von mehr als 50 Milliarden US-Dollar für Kiew bereitgestellt - also deutlich weniger, als von Trump behauptet. Der jüngsten Freigabe neuer Mittel ging ein langes Gezerre im US-Parlament voraus.

An einer anderen Stelle des Interviews sagte Trump auch: "Wenn ich Präsident wäre, hätte es diesen Krieg nie gegeben. (Der russische Präsident Wladimir) Putin hätte das nie getan." Er behauptete, den Krieg im Falle eines Wahlsiegs noch vor seiner Amtseinführung im Januar beenden zu können.

In knapp drei Wochen, am 5. November, findet in den USA die Präsidentschaftswahl statt. Umfragen deuten auf ein sehr knappes Rennen zwischen dem Republikaner und der Demokratin Kamala Harris hin. (dpa)

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An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fließen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäß dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Die News zum US-Wahlkampf vom 17. Oktober 2024:

US-Finanzministerin hält ein Wahlversprechen Trumps für "völlig fehlgeleitet"

  • 17:53 Uhr

US-Finanzministerin Janet Yellen hält die Pläne des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump für drastische Zollerhöhungen auf Importe für "völlig fehlgeleitet". In am Donnerstag vorab verbreiteten Auszügen einer Rede, die sie in New York halten wollte, wendet sich Yellen entschieden gegen die wirtschaftspolitischen Pläne des Republikaners, der bei der Präsidentschaftswahl am 5. November wiedergewählt werden will.

Trumps "Forderungen, Amerika mit hohen Zöllen gegen Freunde und Konkurrenten abzuschotten" seien "völlig fehlgeleitet", heißt es in den Redeauszügen. "Selbst engste Verbündete" seien davon betroffen. Angesichts globaler Herausforderungen wie Pandemien oder dem Klimawandel sei ein Rückgriff auf alte Rezepte nicht hinreichend. Auch könnten die USA ihre wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Interessen nicht im Alleingang durchsetzen, hieß es weiter.

Trump hat für den Fall seiner Wiederwahl deutliche Zollerhöhungen von zehn bis 20 Prozent auf alle ausländischen Importe und 60 Prozent auf Produkte aus China angekündigt. Dies würde nach Yellens Einschätzung die Kosten für US-Haushalte in die Höhe treiben und US-Unternehmen weniger wettbewerbsfähig machen. (afp)

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Trump nennt Sturm auf Kapitol den "Tag der Liebe"

  • 15:39 Uhr

Donald Trump bezeichnete die Ausschreitungen am US-Kapitol vom 6. Januar 2021 bei einer Wahlkampfveranstaltung am Mittwoch als einen "Tag der Liebe". Wenige Wochen vor der nächsten Präsidentschaftswahl behauptete er, die Tausenden, die an jenem Tag nach Washington D.C. kamen, hätten dies getan, weil sie überzeugt waren, dass die Wahl "manipuliert" gewesen sei.

Am 6. Januar drang eine wütende Menge in das Kapitol ein, um die Zertifizierung von Joe Bidens Wahlsieg zu verhindern, wodurch Abgeordnete zur Flucht gezwungen wurden. Mehrere Todesfälle, darunter der eines Polizisten, stehen in direktem Zusammenhang mit den Ereignissen.

Trump hat jahrelang die unbegründete Behauptung aufrechterhalten, die Wahl sei manipuliert worden, was das Land bis heute spaltet. Bei einem "Town Hall"-Event am Mittwoch in Miami (Florida), ging er auf Nachfrage eines Wählers erneut darauf ein, wie BBC berichtet. "Es wurde nichts falsch gemacht", sagte Trump, und weiter: "Wir hatten keine Waffen. Die anderen hatten Waffen, aber wir nicht. Und wenn ich sage "wir", meine ich die Menschen, die einfach dort entlanggingen – es war nur ein winziger Teil der Menge, aber das zeigt niemand. Niemand zeigt es. Doch es war ein Tag der Liebe".

Trump erinnerte sich an seine Ansprache an "Hunderttausende" Menschen, die sich an einem anderen Ort in Washington D.C. versammelt hatten. Über die Randalierer sagte er: "Sie kamen nicht meinetwegen. Sie dachten, die Wahl sei manipuliert worden, und deshalb waren sie dort."

Trump wird beschuldigt, versucht zu haben, seine Wahlniederlage auf illegale Weise rückgängig zu machen. Diese Vorwürfe wurden kürzlich in einem Bericht des Sonderermittlers Jack Smith näher erläutert, der die Vorgänge untersucht. Zu den Anschuldigungen von Smith gehört, dass Trump geplant habe, sich unabhängig vom Wahlergebnis zum Sieger zu erklären und bereits vor dem Wahltag Schritte unternahm, um die Wahl anzufechten.

Smith legte auch offen, dass Trump sich mit seinem damaligen Vizepräsidenten Mike Pence überworfen habe, weil dieser sich weigerte, Trumps Plan zu folgen und Bidens Wahlsieg anzufechten. Pence hatte sich am 6. Januar den Versuchen widersetzt, Bidens Sieg zu kippen, während sich Trump-Anhänger in Washington versammelten. (phs)

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"Migranten essen Hunde": Trump geht noch einen Schritt weiter

  • 12:50 Uhr

Migranten in Springfield essen Hunde: Diese bereits widerlegte, rassistische Behauptung über haitianische Einwanderer griff Donald Trump erneut auf - und ging noch einen Schritt weiter.

Diesmal verbreitete er die falsche Geschichte in Miami. Auf einer Wahlkampfveranstaltung für lateinamerikanische Wähler hielt der republikanische Kandidat an seinen Aussagen fest, wonach Einwanderer angeblich Haustiere verspeisen würden. "Ich habe lediglich wiedergegeben, was berichtet wurde", erklärte Trump am Mittwoch, wie "CNN" berichtet. "Und sie essen auch andere Dinge, die sie nicht essen sollten."

Trump bezog sich auf frühere Äußerungen, in denen er behauptete, haitianische Migranten in Springfield (Ohio) würden Haustiere stehlen oder wilde Tiere aus Parks verzehren. Die örtlichen Behörden wiesen diese Behauptungen jedoch zurück. "Es gibt keine glaubwürdigen Berichte darüber, dass Haitianer Haustiere essen", betonte ein Polizeisprecher. Seit Trumps Anschuldigungen geht bei vielen haitianischen Menschen die Angst um.

Das dürfte sich nun noch verstärken, denn Trump ging am Mittwoch noch einen Schritt weiter und drohte, im Falle eines Wahlsieges massenhaft haitianische Einwanderer abzuschieben. Er wiederholte dem "Spiegel" zufolge zudem unbelegte Vorwürfe, wonach lateinamerikanische Länder Psychiatrien und Gefängnisse räumten, um die Menschen in die USA zu schicken.

Fakt ist: Die überwiegende Mehrheit der Menschen aus Haiti hält sich legal in den USA auf. Neben der falschen Behauptung über Haustiere gibt es laut Behörden auch kaum bis gar keine Hinweise auf angebliche Bandenkriminalität in Springfield. (phs)

Trump hält an Falschaussagen über Haustier-Verzehr fest

"Migranten essen Hunde": Trump wiederholt Lüge über Haustierverzehr

Donald Trump hat bei einer Fragerunde erneut behauptet, dass haitianische Einwanderer in Springfield Haustiere stehlen und essen würden.

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So reagiert Trumps Team auf Harris' Fox-News-Interview

  • 10:07 Uhr

Das Wahlkampfteam von Donald Trump hat umgehend auf ein hitziges TV-Interview von Konkurrentin Kamala Harris bei Fox News (siehe Blog-Eintrag von 06:19 Uhr) reagiert. Die Demokratin hatte sich einen intensiven Schlagabtausch mit Moderator Bret Baier geliefert. Immer wieder wurde es laut.

Trumps Team nannte das Interview ein Fiasko und bezeichnete Harris als "wütend und defensiv". Baier ist Chefmoderator für Politik bei Fox News. Sein Schwerpunkt liegt auf politischer Analyse, Interviews und Nachrichten.

Trump hatte den Moderator schon vor der Ausstrahlung des Interviews angegriffen. Er gehe Linke nicht hart genug an, warf er Baier auf seiner Online-Plattform Truth Social vor. "Ich hätte lieber einen Journalisten gesehen, der hartnäckiger nachfragt, aber Fox ist so schwach und weich gegenüber den Demokraten geworden." Nach dem Interview sagte ein Fox-News-Kommentator zu Baier, dass dieser das Interview "gewonnen" habe. (dpa/bearbeitet von phs)

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Harris liefert sich hitziges Wortgefecht bei Interview mit Fox News

  • 06:19 Uhr

Im ersten TV-Interview des konservativen Senders Fox News mit der US-Präsidentschaftskandidatin hat sich Kamala Harris einen heftigen Schlagabtausch mit dem Moderator geliefert. Das rund 30-minütige Gespräch hatte Duell-Charakter - immer wieder wurde es laut. Moderator Bret Baier begann das Gespräch mit dem im Wahlkampf zentralen Thema Migration und fiel der Demokratin mehrfach ins Wort. Harris geriet gerade zu Beginn in die Defensive, fing sich aber im Laufe des Gesprächs. Das Interview war deutlich konfrontativer als vorangegangene Gespräche der Demokratin mit US-Sendern.

Baier setzte die Demokratin in dem mit Spannung erwarteten Interview direkt mit mehreren Fragen zum Thema Migration unter Druck. Harris ist als US-Vize unter anderem für das Thema Einwanderung zuständig. Ihr republikanischer Rivale Donald Trump greift die 59-Jährige bei dieser Thematik immer wieder heftig an und wirft ihr Versagen vor. Im Wahlkampf hatte die Demokratin die US-Grenze zu Mexiko besucht, um sich ein Bild von der Lage zu dort machen.

"Darf ich zu Ende antworten?", fragte Harris immer wieder, während Baier sie in dem Interview unterbrach. Es sei richtig, dass das amerikanische Volk vor der Wahl eine Diskussion über Migration führen wolle. Was die Menschen aber nicht wollten, seien "politische Spiele", sagte Harris mit Blick auf Trump. Die Demokratin kam ins Schwimmen und versuchte, dagegenzuhalten.

Baier fragte Harris etwa, ob sie den Angehörigen von Frauen, die von Migranten ermordet wurden, eine Entschuldigung schulde. "Lassen Sie mich zunächst einmal sagen, dass dies tragische Fälle sind. Daran besteht kein Zweifel", reagierte US-Vize Harris. Das Migrationssystem der USA sei schon seit langem kaputt. Der Kongress sei dafür zuständig, es zu reparieren, sagte Harris und warf den Republikanern und Trump vor, Lösungen zu blockieren.

Baier lenkte das Gespräch dann auf das von Konservativen immer wieder politisierte Thema geschlechtsangleichende Operationen und Rechte Transsexueller. Der Moderator fragte die US-Vize, ob dafür Steuergelder verwendet werden sollten. Harris antwortete, dass Trump Millionen von US-Dollar für Anzeigen ausgeben würde, "um bei den Wählern ein Gefühl der Angst zu erzeugen, denn er hat bei dieser Wahl eigentlich keinen Plan, der sich auf die Bedürfnisse des amerikanischen Volkes konzentriert". (dpa)

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Harris will keine reine Fortsetzung von Bidens Politik

  • 05:23 Uhr

US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris will im Falle eines Wahlsiegs nicht einfach die Politik ihres Vorgängers fortsetzen. "Lassen Sie mich ganz klar sagen, dass meine Präsidentschaft keine Fortsetzung der Präsidentschaft von Joe Biden sein wird", sagte die Demokratin in einem Fernsehinterview des konservativen Senders Fox News. Sie werde ihre Lebenserfahrung, ihre berufliche Erfahrung und "frische, neue Ideen" einbringen. Außerdem repräsentiere sie eine neue Generation.

Die amtierende Vize wird im Wahlkampf auch für die Versäumnisse der Regierung seit 2021 verantwortlich gemacht, so auch in dem Gespräch mit Moderator Bret Baier. Es ist Harris' erstes größeres Fernsehinterview für ein konservatives Medium, seit sie im August offiziell zur Kandidatin der Demokraten gekürt wurde. (dpa)

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Mit Material von dpa und afp

Hier finden Sie die News zum US-Wahlkampf der Vortage zum Nachlesen

30 Minuten Trump-Hits: Ungewöhnlicher Wahlkampfauftritt

Ein musikalischer Wahlkampfauftritt von Donald Trump sorgt für Schlagzeilen. Zwei Besucher erlitten einen Schwächeanfall während seiner Rede. Daraufhin wurde das "Ave Maria" gespielt, das vielfach bei Beerdigungen erklingt. Insgesamt ließ Trump eine halbe Stunde nur seine Lieblingsmusik spielen.
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