Herausforderer Joe Biden hat Amtsinhaber Donald Trump in Pennsylvania überholt. Gewinnt er diesen Bundesstaat, ist ihm der Sieg nicht mehr zu nehmen.
Es hatte sich angedeutet.
Nach Hochrechnungen von CNN hatte er um 15 Uhr europäischer Zeit einen Vorsprung von rund 5.500 Stimmen - und das obwohl er zu Beginn der Wahlnacht noch einen Rückstand von mehr als 500.000 Stimmen hatte.
Biden liegt auf Kurs
Der Demokrat führt damit in vier von noch fünf umkämpfen Staaten. In Georgia übernahm Biden ebenfalls eine knappe Führung - er hat nach bisheriger Auszählung dort rund 1.100 Stimmen mehr. In den beiden westlichen Staaten Nevada und Arizona beträgt sein Vorsprung mehr als 11.000 und mehr als 47.000 Stimmen. In Arizona hatte die Nachrichtenagentur AP bereits in der Wahlnacht einen Sieg für Biden gemeldet. Andere Medien sind noch vorsichtig. In beiden Staaten kommt die Auszählung der Stimmen nur langsam voran.
In North Carolina, dem ebenfalls noch nicht entschiedenen Bundesstaat, lag Amtsinhaber Trump nach dem vorläufigem Auszählungsstand von 95 Prozent mit mehr als 76.000 Stimmen vorn. Alaska, wo es ebenfalls noch kein Ergebnis gibt, gilt als sicherer Staat für die Republikaner.
Donald Trumps Live-Rede von TV-Sendern abgebrochen
Mit einem Auftritt im Weißen Haus machte der amtierende Präsident jedoch deutlich, dass er sich mit einer Niederlage keinesfalls abfinden will. Der 74-Jährige stellte sich als Opfer systematischen Wahlbetrugs dar - allerdings ohne jegliche Beweise für seine Behauptungen zu nennen. Mehrere US-Fernsehsender brachen daraufhin ihre Live-Übertragung aus dem Weißen Haus ab. Mehrere Sender unterzogen Trumps Behauptungen einem Faktencheck.
Das Rennen war auch mehr als 48 Stunden nach Schließung der letzten Wahllokale in mehreren Bundesstaaten noch nicht entschieden. Ein Grund dafür sind die vielen Wähler, die sich wegen der Corona-Pandemie für eine Briefwahl entschieden hatten. Außerdem durfte per Gesetz beispielsweise in dem hart umkämpften Pennsylvania niemand vor dem Wahltag Briefwahlstimmen auszählen. Angesichts des knappen Rennens zögerten die US-Medien damit, einen Gewinner der Präsidentenwahl auszurufen. (dpa/sap)
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