Sieben Bundesstaaten gelten bei der US-Präsidentschaftswahl 2024 als Swing States. Wir erklären, warum sind sie so wichtig für die Abstimmung am 5. November sind und wer momentan die Nase vorn hat.

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Mit 270 Wahlleuten ist der Einzug ins Weiße Haus geschafft. Der frühere US-Präsident Donald Trump von den Republikanern hat durch die traditionell konservativ abstimmenden Bundesstaaten wie Texas oder Indiana 219 dieser Stimmen ziemlich sicher, seine demokratische Herausforderin Kamala Harris in den Demokraten-Hochburgen wie Kalifornien oder Massachusetts bereits 224.

Das Ergebnis der 60. US-Präsidentschaftswahl am 5. November wird in gerade einmal sieben Bundesstaaten entscheiden. In den sogenannten Swing States oder Battleground States schlägt das Pendel mal in die eine, mal in die andere Richtung.

Wo liegen die Swing States und wie viele Wahlleute hat welcher Bundesstaat?

Das System der Wahlleute: Anzahl der Wahlleute je Bundesstaat.
© AFP/JONATHAN WALTER PAZ PIZARRO

Dieses Jahr heißen die Swing States Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin. Trump und Harris trennen in den sieben Staaten laut Umfragen weniger als zwei Prozent der Stimmen. Sie müssen sich mindestens drei bis vier der Swing States sichern, um auf die benötigen 270 Wahlmänner und Wahlfrauen zu kommen. Sogar ein Patt, bei dem beide 269 Stimmen im Electoral College erhalten, wäre rechnerisch möglich.

Bei der Wahl 2020 gewann Joe Biden sechs der sieben Swing States und zog deswegen klar ins Weiße Haus ein. Wichtig sind die Swing States auch deshalb, weil sie eher bevölkerungsreich sind und in ihnen deshalb mehr Wahlleutestimmen zu holen sind als in spärlich besiedelten Bundesstaaten wie North Dakota und Alaska oder Mini-Staaten wie Maine.

Die Swing States im Überblick

Arizona

Arizona ist neben Kalifornien, New Mexiko und Texas einer von vier US-Staaten mit einer Landgrenze zu Mexiko. Bei der Wahl 2020 triumphierte Joe Biden im Grand Canyon State mit einem hauchdünnen Vorsprung von 10.500 Stimmen. Arizona entsendet elf Wahlleute ins Electoral College. In den letzten Umfragen lag Donald Trump mit bis zu drei Prozent vor seiner demokratischen Herausforderin und aktuellen US-Vizepräsidentin.

Georgia

Bei der Präsidentschaftswahl 2020 holte Joe Biden als erster Demokrat seit 1992 Georgia – allerdings nur 0,2 Prozentpunkte vor Trump. In dem südöstlichen Staat, der im Süden an das Rentnerparadies Florida und im Osten an den Atlantik grenzt, wird auch dieses Mal wieder ein äußert knappes Rennen erwartet. Die meisten Umfragen sahen zuletzt Trump knapp in Führung. In Georgia sind 16 Wahlleutestimmen zu vergeben – die zweithöchste Zahl unter den Swing States.

Michigan

2020 ließ Joe Biden in dem nördlichen Bundesstaat am Michigansee Trump gut sieben Prozent hinter sich. Dass dieses Mal ein nahezu ausgeglichenes Rennen vorhergesagt wird, hat mehrere Gründe. Die große arabisch-amerikanische Wählerschaft des Staates fremdelt mit dem Pro-Israel-Kurs des Weißen Hauses im Gaza-Krieg. Und auch einige der großen Gewerkschaften in Michigan, die traditionell die Demokraten unterstützen, versagen Kamala Harris die Gefolgschaft. In Michigan sind 15 Wahlleute zu vergeben.

Nevada

Im südwestlichen Bundesstaat Nevada mit der Glücksspielmetropole Las Vegas sind mit sechs die wenigsten Wahlleutestimmen aller Swing States zu vergeben. Bei der Wahl 2020 gewann Biden den Staat, der im Westen komplett an Kalifornien grenzt, mit knapp 2,5 Prozent vor Trump. In den letzten Umfragen zeichnete sich ein Patt zwischen Harris und Trump ab.

North Carolina

North Carolina ist eigentlich kein traditioneller Swing State: Die Demokraten gewannen nur eine der vergangenen elf Präsidentschaftswahlen in dem Ostküstenstaat am Atlantik. Bei den letzten Wahlen häuften sich aber knappe Ergebnisse. Wie 2020, als Trump sich nur mit rund einem Prozent Vorsprung die 16 Wahlleute sicherte. Kann Kamala Harris den Republikanern den Staat wegschnappen? Sie holte den großen Rückstand der Demokraten in den Umfragen nach dem Rückzug Bidens als Präsidentschaftskandidat auf. In den jüngsten Erhebungen hat Trump aber wieder knapp die Nase vorn.

Pennsylvania

Pennsylvania ist mit 19 Wahlleuten der Jackpot unter den Swing States. Nicht umsonst fand die einzige Live-TV-Debatte zwischen Harris und Trump in Pennsylvania statt, das Teil des Rust Belts ("Rostgürtel") ist. Ein Begriff, der den Niedergang der einst größten Industrieregion des Landes beschreibt. 2020 behielt Biden in dem Staat im Nordosten der USA mit gut einem Prozent Vorsprung vor Trump die Oberhand. Die meisten Umfragen sahen Harris zuletzt ganz knapp vorn – allerdings noch innerhalb der Fehlertoleranz, wie auch in den anderen Swing States.

Wisconsin

Trump 2016 und Biden 2020 gewannen den Staat an Michigansee und Lake Superior im Norden der Vereinigten Staaten jeweils mit weniger als 25.000 Stimmen Vorsprung. Wer wird im November die zehn Wahlleute abgreifen? Nimmt man die letzten fünf Erhebungen als Basis, gibt es derzeit ein Patt zwischen den Kandidaten. Das Rennen wird nicht nur in Wisconsin wohl erst auf den letzten Metern entschieden, sondern auch in den gesamten USA.

Aktuelle Umfragen zur US-Wahl 2024: Wer liegt vorne?

Verwendete Quellen:

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