Wegen eines Warnstreiks sind am Mittwochabend im WDR-Fernsehprogramm die Nachrichtensendungen "Aktuelle Stunde" und "WDR aktuell" ausgefallen.
"Wir haben die Zuschauerinnen und Zuschauer per Dauereinblendung über den Ausfall informiert und stattdessen Ersatzprogramm gesendet", teilte der Sender am Donnerstag mit. Die Aktion der Gewerkschaft VRFF dauere noch bis Freitag um 2.00 Uhr an. "Die Kolleginnen und Kollegen, die nicht streiken, tun alles dafür, um gutes Programm im TV, Online und im Hörfunk herzustellen – mit möglichst wenig wahrnehmbaren Auswirkungen des Streiks für das Publikum", so der WDR. "Aktuell gibt es keine weiteren Sendeausfälle."
Gewerkschaft droht mit weiteren Streiks
Zum aktuellen Stand der Tarifverhandlungen teilte der Sender mit, man habe der Gewerkschaft VRFF am Dienstag ein verbessertes Angebot vorgelegt. "Dieses bewegt sich im Rahmen dessen, was finanziell für den WDR noch möglich ist." Das Angebot zeige, dass der WDR bereit sei, sich auf die Gewerkschaften zuzubewegen. Gleiches erwarte man jetzt auch von der Gegenseite: "Die aktuellen unrealistischen Forderungen der Gewerkschaften von mehr als zehn Prozent Gehaltssteigerungen für zwölf Monate kann und wird der WDR nicht erfüllen."
Der VRFF-Verhandlungsführer im WDR, Matthias Kopatz, sagte dagegen, der WDR habe lediglich eine "völlig unzureichende neue Angebotsvariante" vorgelegt. Die Beschäftigten bei ARD und ZDF hätten schon in den vergangenen Jahren mehrfach Reallohnverluste hinnehmen müssen, weil die tariflichen Steigerungen weit unter der Inflationsrate geblieben seien, so Christian Gesch, Vorsitzender der Bundestarifkommission der VRFF.
Man wolle nun mindestens so hoch abschließen wie vergangenes Jahr die Tarifparteien im Öffentlichen Dienst, so Gesch. "Die Gehaltsforderung der VRFF von über 10 Prozent schaffen überhaupt erst die Voraussetzungen, für die von der Politik verlangten Reformen im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk – die die Beschäftigten auch wollen – auch das erforderliche qualifizierte Personal halten beziehungsweise bekommen zu können." Sollte keine Einigung erzielt werden, seien umfangreichere Streikmaßnahmen und massive Ausfälle im Programm zu erwarten. © dpa
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