Die Außenpolitik-Strategie von US-Präsident Donald Trump gerät nach Veröffentlichungen von "Watergate"-Enthüller Bob Woodward unter Beschuss. Der Stabchef des Weißen Hauses äußert sich darin mit der Sorge, dass Trump teilweise nicht wisse, wovon er spricht. Außerdem habe ein Senator eine mögliche militärische Eskalation mit Nordkorea in letzter Sekunde verhindert.
Die Veröffentlichung des neuen Buches von "Watergate"-Enthüller Bob Woodward hat neue Fragen zur Sicherheitspolitik von
Senator hielt Trump in letzter Sekunde auf
Der republikanische Senator Lindsay Graham soll Trump überzeugt haben, eine entsprechende Nachricht in seinem Lieblingsmedium Twitter nicht abzusetzen. Der Autor sagte in einem Fernsehinterview zu seinen Recherchen beim Sender NBC: "Ich habe noch nie zuvor ein Fall gesehen, dass ein Präsident so realitätsfern ist."
Trump wütet auf Twitter
Das 420 Seiten starke Buch des Pulitzer-Preisträgers Woodward hatte bereits in der vergangenen Woche mit seinen Einblicken in das Innenleben des Weißen Hauses Wellen geschlagen. Trump selbst hatte es kurz vor der Veröffentlichung noch per Twitter als Machwerk geschmäht, das nichts als Lügen beinhalte. Das Buch endet mit einem Satz, den sein früherer Anwalt John Dowd angeblich auf Trump gemünzt, ihm aber nie selbst gesagt haben soll: "Du bist ein verdammter Lügner."
Wirbel um New-York-Times-Veröffentlichung
Allerdings zitiert Woodward - oft namentlich genannt - aktuelle und frühere Politiker des Weißen Hauses wie den früheren Wirtschaftsberater Gary Cohn und den aktuellen Stabschef
"Der Präsident weiß nicht, wovon er spricht"
Woodward beschreibt die Situation mit drastischen Worten: Von "Anarchie" ist die Rede und von "Chaos". Hochrangige Mitarbeiter, wie der ehemalige Wirtschaftsberater Gary Cohn hätten Trump mit heimlichen Sabotage-Akten von Fehlhandlungen abgehalten.
Trumps erster Stabschef, Reince Priebus, wird von Woodward mit den Worten zitiert: "Wenn man eine Schlange, eine Ratte, einen Falken und ein Kaninchen und einen Hai und eine Robbe in einen Zoo ohne Wände steckt, dann fängt es an, hässlich und blutig zu werden. Genau das passiert." Trumps neuer Stabschef, John Kelly, ein früherer General sagte in Bezug auf die Handelsbeziehungen zu Südkorea laut Woodward: "Der Präsident versteht wirklich nichts davon. Er weiß nicht, wovon er spricht."
Sorge um Gesundheit des Präsidenten
In einer Passage des Buches wird auch die Gesundheit des Präsidenten angesprochen. Sein inzwischen entlassener Leibarzt Ron Jackson habe empfohlen, den Stress für Trump zu reduzieren und die Zahl der Meetings pro Tag auf das unbedingt Nötige herunterzufahren. (mc/dpa)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.