Sollten YouTuber und ihre Kanäle bestimmten Regeln unterliegen? Dieser Vorschlag von Annegret Kramp-Karrenbauer hatte eine Welle der Kritik losgetreten. Nun bekommt die CDU-Chefin Rückendeckung - von eher unerwarteter Seite.
Mit ihrer Forderung nach "Regeln im digitalen Bereich" im Anschluss an die Veröffentlichung eines Videos des YouTubers Rezo hatte CDU-Chefin
Rückendeckung erhält sie nun ausgerechnet aus den Reihen der gescholtenen YouTuber.
Der Journalist spricht sich für eine freiwillige Selbstverpflichtung von Web-Kanälen aus. "Auch im Internet muss es Qualitätsstandards geben", sagte er der "Passauer Neuen Presse". Ein Vorbild könne der Presserat für klassische Medien sein.
Drotschmann: AKK geht es nicht um Zensur
In dem Interview verteidigte Drotschmann Kramp-Karrenbauer gegen die Kritik für ihre Bemerkungen. "Die CDU-Vorsitzende hat sich sehr ungeschickt ausgedrückt. Aber ich glaube nicht, dass es ihr wirklich um Zensur ging", sagte er. Die Politik müsse sich aber eingestehen, dass es als Rundfunk nicht mehr nur TV und Hörfunk gebe, sondern auch Internet.
"Deshalb müssten Gesetze wie der Rundfunkstaatsvertrag erweitert werden", forderte Drotschmann. "Die Zeitungen kennen den Presserat, so etwas könnte es auch für das Internet geben, etwa durch eine freiwillige Selbstverpflichtung."
Zur Aufregung der Politik über die jüngsten YouTube-Videos von Rezo und anderen erklärte Drotschmann, die Politiker sollten die Ursache der großen Resonanz auf das Video begreifen: "Das Gefühl, von der Politik nicht verstanden, ignoriert und teilweise belächelt zu werden, das bei vielen jungen Menschen vorherrscht."
Sein Rat in der "Passauer Neuen Presse": "Und daraus sollten sie einen Rückschluss ziehen - auch in Bezug auf eine bessere Kommunikation." (dh/dpa)
AKK-Idee sorgt für heftige Kritik
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