Youtuber Rezo rechnet mit der Politik der CDU ab. Was auf den ersten Blick nicht besonders spektakulär klingt, hat auf den zweiten Blick sogar das Potenzial, die Europawahl zu beeinflussen.
Rezo ist eigentlich nur einer von vielen - einer von vielen Youtubern, die seit einigen Jahren das Netz fluten und gerade innerhalb ihrer sehr jungen Zielgruppe zu kleinen bis mittelgroßen Berühmtheiten wurden.
Beim 26-jährigen Rezo läuft's ziemlich gut. Sein Hauptkanal hat über 1,5 Millionen Abonnenten. Auch sein Zweitkanal "Rezo ja lol ey" wird mit knapp 700.000 Abos immer erfolgreicher.
Wie der 26-jährige Rezo "die CDU zerstört"
Der Youtuber produziert sehr viele Videos, die ihn als Sänger zeigen, teilweise auch als Rapper. Rezo will mit seinen Clips hauptsächlich unterhalten, überzeugt mit seinem Charme - und natürlich seinem Markenzeichen: den blauen Haaren.
Nun aber geht der junge Mann völlig neue Wege. Er wird politisch. In einer knapp einstündigen Abrechnung attackiert er die Unionsparteien und vor allem deren Politik.
"Die Zerstörung der CDU" nennt er sein Werk - und der Name ist Programm. Das Video ist eine brachiale Attacke gegen die Christdemokraten und die bayerische Schwesterpartei CSU.
Im Prinzip kommt keine politische Kerndisziplin ungeschoren davon. Schwere Fehler in der Wirtschafts-, Außen-, Sozial- und vor allem Klimapolitik bestimmen nach Ansicht des Youtubers das Wirken der CDU, seitdem diese in Deutschland an der Macht ist.
Rezo unterstreicht seine Ausführungen mit einer Unmenge an Belegen, Tabellen, Zitaten und sonstigen Quellen. Die Wucht seiner Anschuldigungen überfährt den Zuseher geradezu.
Hier sehen Sie das Video in voller Länge:
Rezos Video: Wie ein 26-Jähriger "die CDU zerstört"
Reaktionen und Kommentare ließen nicht lange auf sich warten. Innerhalb weniger Tage wurde der Clip über drei Millionen mal geklickt. Mehr als 420.000 Nutzer gaben einen Like ab, nur knapp 15.000 gefiel das Video nicht. (Stand: 22. Mai, 11:00 Uhr)
Auch in den Kommentaren überschlagen sich die User vor Lob und Anerkennung. "Dieses Video braucht und verdient viel mehr Aufmerksamkeit", schreibt ein Nutzer, "Respekt zollt ein 65-Jähriger. Weiter so, das ist spitze", meint ein anderer.
Auch Kritik an Rezo-Video
Aus der Politik gab es inzwischen ebenfalls erste Stellungnahmen. Beispielsweise äußerte sich Marian Bracht, der Büroleiter des früheren CDU-Generalsekretärs Peter Tauber, bei Twitter.
"Man kann vom #Rezo-Video halten, was man will. Ich sehe eine Stunde unsaubere Recherche, einseitige Darstellung und viel Clickbaiting. Er suggeriert, dass 'zigtausende' Experten seiner Meinung wären. Aber: Andere Meinungen lässt er einfach außen vor", echauffiert sich Bracht.
Angesichts der Tatsache, dass Rezo mit seinem politischen Rundumschlag eine enorme Reichweite generiert hat und die Masse an Nutzern von seinem Clip offensichtlich sehr angetan ist, muss die CDU auch offiziell dazu Stellung beziehen - auch und gerade mit Hinblick auf die anstehende Europawahl.
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