Der zyprische Staatspräsident Nikos Christodoulidis hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier um Hilfe bei den Bemühungen gebeten, die Teilung der EU-Inselrepublik zu überwinden.
"Unsere Nachricht ist, dass die Lösung in Ankara liegt", sagte Christodoulidis bei Statements nach einem Treffen mit
"Es ist höchste Zeit, mit neuem Mut an einer Lösung der Zypernfrage zu arbeiten", bestätigte Steinmeier. Deutschland unterstütze eine bizonale, bikommunale Lösung der Zypernfrage auf Grundlage der Parameter der Vereinten Nationen nach wie vor. Auch freue er sich, dass die UN mit der Ex-Außenministerin Kolumbiens, María Angela Holguín Cuéllar, eine neue Sondergesandte des UN-Generalsekretärs ernannt hätten, um die seit 2017 stagnierenden Gespräche zur Überwindung der Teilung in die Wege zu leiten.
"Wir jedenfalls in Deutschland stehen zur Unterstützung des UN-geführten Verhandlungsprozesses und zur Förderung von vertrauensbildenden Maßnahmen zur Verfügung", sagte Steinmeier. Das zeige auch der Kabinettsbeschluss vergangene Woche, wonach Deutschland erstmals deutsche Polizisten zur Unterstützung der Arbeit der UN nach Zypern entsenden werde.
Neben der Zypernfrage stand auch das Thema Migration auf der Agenda. Zypern zählte in den vergangenen Jahren gemessen an der Bevölkerungsgröße die meisten Asylanträge in der EU. Christodoulidis bedankte sich bei Steinmeier dafür, dass Deutschland vergangenes Jahr rund 1000 Migranten aus Zypern aufgenommen hat.
Die Insel Zypern ist seit 1974 nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention de facto zweigeteilt. Im Norden gibt es die nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern. Dort befindet sich eine türkische Armee. Die Regierung der EU-Inselrepublik in Nikosia kontrolliert den Süden der Insel. Ganz Zypern ist seit 2004 Mitglied der EU. Das EU-Recht gilt jedoch – solange es keine Wiedervereinigung gibt - nur im Süden der Insel. © dpa
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