- Salatgurken sind derzeit oftmals deutlich teurer als gewohnt.
- Das sorgt bei vielen Kunden für Empörung.
- Doch warum sind die Stückpreise so stark gestiegen?
Wer aktuell im Supermarkt steht, der wundert sich über die teils sehr stark gestiegenen Preise für Salatgurken. Ein Stück kann je nach Händler derzeit rund 2 Euro und sogar noch mehr kosten. Woran liegt diese Preissteigerung?
Eine einzige Gurke für 3,29 Euro?
Zuletzt sorgte ein TikTok-Clip für Aufsehen, den eine Nutzerin in einem Hamburger Supermarkt aufgenommen hat. In dem kurzen Video sind Salatgurken zu sehen - davor ein Preisschild mit einem Stückpreis von 3,29 Euro. Diesen Preis findet nicht nur die Erstellerin des Videos zu hoch.
In den Kommentaren schreibt Userin schrieb etwa, dass Gemüse für sie momentan "kaum noch bezahlbar" sei. Eine andere scherzte: "Wenn du irgendwo Gurkensalat bekommst, weißt du, die Leute sind wohlhabend."
Schon Mitte Februar hatte eine Kundin bei Twitter ein Bild geteilt, das Gurken zu einem Stückpreis von 1,89 Euro zeigt – und das bei einem Lebensmitteldiscounter. "Bei uns gibt es keine Gurke mehr in die Brotdose", war ihr Kommentar.
Warum sind Gurken jetzt in Deutschland so teuer?
Dass Salatgurken momentan so teuer sind, liegt an mehreren Faktoren. Gurken haben derzeit keine Saison und müssen daher aus südlichen Ländern importiert werden. Jedoch fallen die Ernten für Tomaten, Gurken und Salate laut Tagesschau in Südeuropa und Nordafrika wetterbedingt deutlich geringer aus.
Daher gebe es derzeit etwa in Großbritannien bereits einen Gemüsemangel. Verstärkt werde die Problematik durch hohe Energiekosten in Treibhäusern in Großbritannien und den Niederlanden. Laut der britischen BBC führten mehrere große Supermarktketten dort kürzlich sogar ein Kauflimit ein.
Gemüseernte in Deutschland 2022 gesunken
Auch in Deutschland fiel die Gemüseernte im vergangenen Jahr deutlich geringer aus. So wurden laut Statistischem Bundesamt 2022 von deutschen Landwirten insgesamt rund 3,8 Millionen Tonnen Gemüse geerntet – ein Rückgang von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dafür verantwortlich seien insbesondere Trockenheit und Hitze im Sommer 2022 sowie eine geringere Anbaufläche.
So sei die Erntemenge an Karotten etwa um 19 Prozent zurückgegangen, die von Speisezwiebeln um 13 Prozent und die von Weißkohl um zwölf Prozent. Auch die Erntemenge von Salatgurken in deutschen Gewächshäusern sei um zwölf Prozent rückläufig gewesen.
Die gestiegenen Energiekosten sind zudem auch in Deutschland ein Problem für Landwirte mit Gewächshäusern. Ein Gartenbauunternehmen aus dem Oderbruch habe nach Angaben von "rbb24.de" etwa erst rund sechs Wochen später als für gewöhnlich mit dem Anbau begonnen, um Heizkosten zu sparen. Laut des Geschäftsführers des Unternehmens sei es das erste Mal, dass Tomaten- und Gurkenpflanzen zu einem so späten Zeitpunkt in die Gewächshäuser kamen.
Leere Regale in deutschen Supermärkten?
In Deutschland droht aber offenbar kein Engpass wie in Großbritannien. "Derzeit ist die Versorgungslage in Deutschland mit frischem Obst und Gemüse gesichert", sagt eine Sprecherin des Bundeslandwirtschaftsministeriums gegenüber "RP Online".
"Gleichwohl sind einige Obst- und Gemüsearten in der ersten Februarhälfte deutlich teuer geworden, unter anderem Tomaten, Paprika, Salatgurken sowie Mandarinen und Clementinen", erklärt die Sprecherin jedoch. Sie bestätigt, dass das "Angebot verknappt" sei. Demnach seien die Gründe dafür insbesondere eine kühle Witterung in Spanien und Italien sowie geringere Erntemengen in der Türkei und Marokko. Daneben spricht auch sie von gestiegenen Energiekosten in Gewächshäusern in Belgien und den Niederlanden sowie von höheren Frachtkosten.
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