Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnt vor Trockenobst. Bei untersuchten Proben wurde in mehr als der Hälfte Acrylamid nachgewiesen. Der Stoff gilt als potenziell krebserregend, die Auswirkungen auf den menschlichen Körper sind allerdings noch nicht vollständig erforscht.
In einer aktuellen Untersuchung hat sich das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) 252 Proben von Trockenobst genauer angesehen. Darunter Datteln, Aprikosen, Pflaumen und Kirschen. Mit bedenklichen Ergebnissen, wie das BVL in einer Pressemitteilung erklärt. In 152 Proben wurde der Schadstoff Acrylamid nachgewiesen.
Unterschiede zwischen den Obstsorten
Wie das BVL mitteilt, habe die Untersuchung deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Obstsorten ergeben. Demnach wurde in 42 von 99 untersuchten Aprikosenproben Acrylamid in größerer Menge nachgewiesen. Während bei den geschwefelten Aprikosen aber lediglich in acht von 62 Proben die Chemikalie nachgewiesen werden konnte, wurde sie bei den ungeschwefelten Aprikosen in 35 von 36 Proben gefunden.
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Ähnlich hoch sei der Acrylamidgehalt in getrockneten Pflaumen, hier konnte die Chemikalie in 64 von 73 Proben nachgewiesen werden. In getrockneten Kirschen seien 3 von 13 Proben belastet gewesen. "Die Ergebnisse zeigen, dass auch Trockenobst teilweise recht hohe Acrylamidgehalte aufweisen kann", so Friedel Cramer, Präsident des BVL.
Die durch die Untersuchung gewonnen Ergebnisse sind laut Cramer "eine gute Grundlage, um Richtwerte für Acrylamid in getrocknetem Obst zu erarbeiten und damit die Gesamtbelastung der Bevölkerung weiter zu senken".
Was ist Acrylamid?
Bei Acrylamid handelt es sich um einen chemischen Stoff, der sich in kohlenhydratreichen Lebensmitteln bilden kann, die stark erhitzt werden. Normalerweise geschieht dies bei Temperaturen ab etwa 120 Grad Celsius.
Wie sich der Schadstoff auf den menschlichen Körper auswirkt, ist nicht vollständig geklärt. In Tierversuchen hat sich Acrylamid jedoch als krebserregend und erbgutverändernd erwiesen, wie das BVL mitteilt. Daher rät das Bundesamt zu einer so geringen Aufnahmemenge durch Nahrungsmittel wie möglich. Ein kompletter Verzicht auf Acrylamid ist jedoch nicht möglich, da der Stoff natürlich entsteht. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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