Der eine nennt sie Karotten, der andere Möhren. Sind das nur unterschiedliche Namen für dasselbe Gemüse oder gibt es da wirklich einen Unterschied?

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Ob im Salat, als Beilage oder einfach nur als Snack für zwischendurch: Karotten sind in den unterschiedlichsten Formen in der Küche zu finden. Im Supermarkt hingegen liegen mal Karotten und mal Möhren im Regal. Oder gar beides. Wo liegt da eigentlich der Unterschied?

Karotte oder Möhre? Der Unterschied

In botanischer Hinsicht gibt es zwischen Möhren und Karotten keinen Unterschied, erklärt das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). Es handele sich hier tatsächlich nur um unterschiedliche Namen. Das Gemüse sei stets Daucus carota subsp. sativus.

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Karotten und Möhren sind auch unter vielen weiteren Bezeichnungen bekannt. Dazu gehören unter anderem Begriffe wie Mohrrüben, Gelbrübe, Gelbe Rübe, Rübli und Riebli. In der anspruchsvolleren Gastronomie wird laut BZfE eher der Name Karotte verwendet, vermutlich weil dies etwas eleganter klinge.

Im Handel werde aber sehr wohl ab und an zwischen Karotten und Möhren unterschieden. Möhren seien dabei "die länglichen, walzenförmigen bis spitzen Rüben", bei Karotten handle es sich um "die eher rundlichen, kurzen und dicken Rüben".

Diese Möhren gibt es oft im Supermarkt

Angeboten werden Bundmöhren, Waschmöhren und Lagermöhren. Dem BZfE zufolge handelt es sich bei Bundmöhren um frühe Möhrensorten, die es von Mai bis Sommer gibt und die sehr zart sind. Frisch geerntet werden diese mit Blattwerk verkauft, an dem sich erkennen lasse, wie frisch das Gemüse ist.

Waschmöhren sind ab Spätsommer erhältlich. Für den Verkauf wird das Gemüse gewaschen, nach Größe und Aussehen sortiert und das Blattwerk wird entfernt. Häufig gibt es die Möhren im Beutel oder in einer Schale.

Bei Lagermöhren handelt es sich um späte Möhrensorten, die vor dem ersten Frost geerntet werden. Sie werden noch mit anhaftender Erde als Verdunstungsschutz in Holzkisten meist gekühlt gelagert. Bevor Verbraucherinnen und Verbraucher sie im Supermarkt finden, wandern sie noch durch die Waschstraße.

Apropos gekühlt: Laut BZfE gehören Karotten bestenfalls ins Gemüsefach des Kühlschranks. Dort seien sie für gewöhnlich mindestens eine Woche bis zehn Tage haltbar. Tomaten, Birnen und Äpfel sollten jedoch an anderer Stelle aufbewahrt werden, da die Karotten sonst schneller altern.

Karotten: Das zweitbeliebteste Gemüse der Deutschen

Karotten stammen in Deutschland größtenteils aus hiesiger Produktion, wie das BZfE erklärt. Anbaufelder gebe es im gesamten Bundesgebiet, die Hauptanbaugebiete seien jedoch Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Daneben gibt es auch Importe, die in der Regel aus den Niederlanden, Spanien, Italien, Belgien, Dänemark und Israel stammen.

Laut Angaben des Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) sind rund 78 Prozent der in Deutschland verkauften Karotten aus dem Anbau im eigenen Land. 2022 seien knapp 785.000 Tonnen geerntet worden - auf einer Fläche von etwa 13.600 Hektar. Dem BZL zufolge ist die Karotte das zweitbeliebteste Gemüse der Deutschen und wird nur von Tomaten übertroffen. Der jährliche Verbrauch pro Kopf lag Stand 2021/22 bei 12,8 Kilogramm.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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