Ist der Obstkern gespalten, stellt sich die Frage: Sind Aprikose, Nekatrine und Co. jetzt noch genießbar? Wird die im Stein enthaltene Blausäure so etwa zum Gesundheitsrisiko? Wir klären auf.
Es kann immer wieder passieren, dass man beim Öffnen von Obst einen gespaltenen Stein vor sich hat. Kann sich der Verzehr einer solchen Frucht gesundheitsschädlich auf den Körper auswirken? Die einfache Antwort: Nein.
Obst essen trotz gespaltenem Kern
"Ökotest" warnt zwar davor, dass sich der im Obstkern enthaltene Stoff Amygdalin bei der Verdauung in giftige Blausäure umwandeln kann. Eine Blausäure-Vergiftung äußert sich durch Krämpfe, Erbrechen sowie Atemnot und kann im schlimmsten Fall sogar tödlich enden.
Aber: "Wenn der innere Kern nicht mitgegessen wird, können Früchte mit gespaltenem Kern unbesorgt verzehrt werden." Das erklärt Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.
Es sei zwar möglich, "dass eine Spur Blausäure in das Fruchtfleisch übergeht", doch diese sei bedenkenlos. "Denn geringe Mengen Blausäure kann der Körper durch Stoffwechselvorgänge entgiften, größere Mengen führen zu einer Vergiftung bis hin zum Tod."
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Sabine Hülsmann, Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bayern, fügt hinzu: "Die Menge, die vom Kern ins Fruchtfleisch übergehen kann, ist so gering, dass auch Kinder die Früchte bedenkenlos essen können." Sollte jedoch Schimmel im Kern zu sehen sein oder ein verhärtetes Fruchtfleisch, rät die Expertin zur Entsorgung des Obsts.
Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung rät, höchstens zwei bittere Aprikosenkerne pro Tag zu verzehren oder bestenfalls komplett darauf zu verzichten. Weiche und kleine Kerne von Äpfeln oder Wassermelonen seien hingegen unproblematisch: Sie können mitgeschluckt und unverdaut wieder ausgeschieden werden, solange sie nicht zerkaut wurden. Doch selbst dann sei "die Menge an Amygdalin viel zu gering für eine Blausäure-Vergiftung".
So kommt es zum gespaltenen Kern
Wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung erklärt, tritt das Phänomen eines gespaltenen Steins "bei Pfirsichen und Nektarinen je nach Sorte und Ursprung von Jahr zu Jahr in unterschiedlicher Häufigkeit auf".
Es sei das "Ergebnis von Stress während des Wachstums". Ursachen für diese sogenannten "Steinspalter" seien unter anderem nährstoffarme Böden, eine schlechte Wasserversorgung und extreme Witterungsschwankungen. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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