Ostern steht vor der Tür und vielerorts werden bereits gefärbte Eier im Supermarkt angeboten. Der Kauf ist aber nicht ratsam: Da sie als verarbeitete Lebensmittel gelten, fehlen dem Verbraucher wichtige Informationen.
Sie sind bunt und fertig zum Verzehr – oder auch zum Verstecken: die gefärbten Ostereier aus dem Supermarkt, der Bäckerei oder vom Wochenmarkt. Während gewöhnliche Eier in der Schachtel verkauft werden, bekommt man die bunten Produkte oft einzeln. Das hat einen klaren Nachteil.
Das verraten die Eierschachtel und der Aufdruck
Normalerweise verrät der Aufdruck auf der Schachtel und auf den einzelnen Eiern eine Menge über das Produkt: das Verfallsdatum, die Größe der Eier, das Herkunftsland, die Haltungsart der Hühner und den Betrieb. Eine solche auf das Ei gedruckte Nummer kann beispielsweise 1-NL-4331901 lauten. Die erste Ziffer verrät, ob das Ei aus einer ökologischen Erzeugung (0), Freilandhaltung (1), Bodenhaltung (2) oder Käfighaltung (3) stammt.
Der Ländercode gibt Auskunft über das Ursprungsland und die Ziffer am Ende verrät den Betrieb. Auf der Webseite "Was steht auf dem Ei" können Sie anhand der Nummer kontrollieren, woher das Produkt stammt.
Keine Kennzeichnung auf bunten Eiern
Doch ist es erlaubt, dass man bei bereits gefärbten Eiern diese Nummer nicht sieht? Ja, denn bunte Eier gelten als verarbeitete Lebensmittel und fallen daher nicht unter die strenge Kennzeichnungspflicht. Zwar ist in Deutschland die Käfighaltung bis auf die Haltung in Kleingruppenkäfigen verboten, außerhalb der EU gilt dies aber nicht. Ohne die Kennzeichnung wissen Sie daher nicht, ob das Ei importiert ist und aus Käfighaltung stammt.
Wenn man die bunten Produkte in einer Schachtel kauft, sollte auf dieser zumindest das Mindesthaltbarkeitsdatum, sowie die Anschrift des Erzeugers vermerkt sein. Zudem findet der Käufer dann in der Zutatenliste auch die Farbstoffe oder die jeweiligen E-Nummern.
Wer die Eier lose kauft, der sollte darauf achten, dass ein Schild mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum dabei steht – denn das ist Pflicht. Auch der Vermerk "mit Farbstoff" muss bei den Eiern sichtbar sein.
Die meisten Farbstoffe sind unbedenklich, die Verbraucherzentrale Hessen warnt allerdings: "Es gibt auch umstrittene Substanzen wie Chinolingelb (E104) oder die Azofarbstoffe Tartrazin (E102), Gelborange S (E110), Azorubin (E122) und Cochenillerot A (E124 A)."
Da die bunten Eier schon hartgekocht sind, übersieht man leicht Risse, durch die Keime eindringen können. Achten Sie besonders darauf, dass das Produkt unbeschädigt ist.
Greifen Sie im Supermarkt lieber nicht zu den bunten Eiern, da nicht detailliert nachvollziehbar ist, woher sie kommen. Gestalten Sie Ihre Ostereier lieber zu Hause selbst: Das geht ganz einfach mit Farbtabletten aus dem Supermarkt oder aber auch mit natürlichen Produkten wie Rote Bete, Kurkuma oder schwarzem Tee.
Redaktioneller Hinweis
- Dieser zuletzt im April 2023 veröffentlichte Artikel wurde aus aktuellem Anlass überarbeitet und aktualisiert.
Verwendete Quellen
- oekotest.de: "Darum sollten Sie keine bunten Ostereier kaufen"
- verbraucherzentrale.de: "Eier: Kennzeichnung, Herkunft, Färbung"
- bmel.de: "Mehr Tierschutz in der Legehennenhaltung"
- verbraucherzentrale-hessen.de: "Ostereier - alles so schön bunt hier!"
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