Falafel - ein Klassiker aus der arabischen Küche, der jedoch auch in Deutschland inzwischen fest etabliert ist. "Öko-Test" hat 13 Marken getestet. Doch nur ein Bio-Produkt konnte die Tester wirklich überzeugen.
Kichererbsen, Zwiebeln, Knoblauch, Kräuter und Kreuzkümmel: Das macht ein gutes Falafelbällchen aus. Vor allem für Vegetarier und Veganer sind Falafel eine schmackhafte Alternative zu Fleisch. Gesundes Fast Food? Nur zum Teil heißt es von der Zeitschrift "Öko-Test".
Insgesamt wurden 13 verschiedene Marken vorfrittierter oder vorgegarter Falafel-Produkte aus unterschiedlichen Super- und Bio-Märkten im Labor unter die Lupe genommen. Im Fokus: Schadstoffe, Salzgehalt und Mineralölbestandteile. Auch in Sachen Geschmack wurde eine Bewertung abgegeben.
Das Fazit: Viele Falafeln enthalten zu viel Salz, einige weisen zudem Spuren von Pestiziden auf. Alle Produkte, die entweder mit "gut" oder "sehr gut" bewertet wurden, waren Bio-Waren.
Welches Produkt bekam die Note "sehr gut"?
Insgesamt hat die Tester nur ein Produkt wirklich überzeugt und eine "sehr gute" Wertung erzielt: Die "Alnatura Falafel classic" haben keinerlei bedenkliche Inhaltsstoffe und überzeugten zudem mit einem würzigen und leicht süßlich-scharfen Geschmack.
Vier weitere schadstofffreie Produkte bekamen immerhin ein "Gut":
- Dennree Vegane Falafel
- Food for Future Bio-Falafel (Penny)
- Rewe Bio + vegan Falafel-Bällchen
- Soto Bio Falafel traditionell (Organic Veggie Food)
Doch auch bei diesen Falafeln gab es Mängel: Alle Varianten enthalten zu viel Salz. Bei zweien fehlt auch die typische Würzung durch Kreuzkümmel.
Ansammlung von Pestiziden hoch
In sieben der anderen acht Produkte, deren Zutaten aus konventionellem Anbau stammen, fanden sich Spuren von Pestiziden. Überwiegend handelt es sich hierbei um das Pestizid Glyphosat, welches von "Öko-Test" als besonders bedenklich eingestuft wird.
Denn das umstrittene Totalherbizid, dessen Zulassung die EU Anfang 2024 für weitere zehn Jahre verlängert hat, gefährdet die biologische Vielfalt und den Lebensraum von Insekten und Vögeln. Ob Glyphosat krebserregend ist oder nicht – das ist noch immer umstritten: Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hält es für wahrscheinlich, die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) nicht.
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Bei einem Falafel-Produkt wurden sogar vier verschiedene Pestizide nachgewiesen. Es handelt sich hierbei um die "Garden Gourmet Vegane Falafel". Dieses Nebeneinander an Spritzmitteln sieht "Öko-Test" kritisch, denn mögliche Wechselwirkungen sind noch nicht genug erforscht. Zudem ist in all den getesteten Produkten der Salzgehalt zu hoch.
Und das Fazit?
Auch die Verpackungen werden von "Öko-Test" kritisiert: Einige bestehen nicht aus recyceltem Material. Insgesamt ist die Bilanz der Tester eher mäßig: Einmal "befriedigend", viermal "ausreichend", zweimal "mangelhaft" und einmal "ungenügend". Zumindest waren in keinem Kichererbsenbällchen Acrylamid oder der Fettschadstoff 3-MCPD ein Thema. (dpa/bearbeitet von cm)
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