- Ob weiß oder grün: Spargel ist wieder in den Supermarktregalen und am Gemüsestand zu finden.
- Bei der Zubereitung des Saisongemüses lässt sich mit dem richtigen Know-how geschmacklich noch mehr herausholen.
- Das sollten Sie über die Zubereitung wissen.
Die Spargelsaison beginnt und viele freuen sich, dass das frische grüne oder weiße Stangengemüse wieder auf dem Tisch landet. Haben Sie sich schon mal gefragt, wann der Spargel am besten schmeckt? Wann Sie Spargel zum Einfrieren kaufen sollten? Oder wie Spargelrisotto eine überraschende Note bekommt? Expertinnen und Experten haben Antworten auf die spannendsten Fragen rund um das edle Gemüse.
Anfang oder Ende der Saison: Wann schmeckt Spargel am besten?
"Viele denken: natürlich am Anfang. Aber dabei spielt die Vorfreude eine Rolle", sagt Simon Schumacher, Geschäftsführer des Verbandes Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer in Bruchsal. Beginnt die Spargelsaison, sitzt man wieder draußen, dazu kommen Sonne und Frühlingsgefühle. Das verbindet man mit Spargel.
Aber objektiv müsse man mit einem klaren "Es kommt darauf an" antworten. "Entscheidend für den guten Geschmack sind eine gleichmäßige Wärme unter der Folie, die Sorte und der Mineralgehalt des Bodens", sagt der Spargelexperte.
So schneiden Sie den Spargel richtig
Simon Schumacher bevorzugt einen schrägen Schnitt. Das sehe nicht nur schöner aus, sondern vergrößere auch die Oberfläche. Dadurch könnten Spargelstücke beim ersten Biss schon mal Geschmack abgeben und etwa im Salat mehr Dressing aufnehmen.
Ein weiterer Tipp des Experten: "Ich würde sie nicht zu klein schneiden." Also nicht so kurz wie bei einer Frühlingszwiebel. "Drei bis fünf Zentimeter sind bewährt. Sonst kann das Dressing den Spargelgeschmack verdrängen."
Diese Fehler gilt es bei Spargel zu vermeiden
Manche Lebensmittel lassen sich nicht gut mit Spargel kombinieren. "Knoblauch passt nicht", steht für Schumacher fest. Er konkurriere zu sehr mit dem Eigengeschmack des Spargels. Genau wie Salami. Ein absolutes No-Go ist außerdem Ketchup. "Er ist viel zu würzig", sagt Schumacher.
Nicht nur falsche Kombinationen, sondern auch das Kochen selbst kann den Geschmack des Spargels beeinträchtigen. Schumacher warnt vor zu viel Hitze, vor allem bei den Spitzen. Ob gekocht oder gegrillt - die Köpfe sollten nicht direkt ins Hitzezentrum. Sonst sind sie oben verkocht und unten noch fest. Auf dem Grillrost sollten die Köpfchen daher Richtung Rand zeigen. Und im Topf sollten die Stangen schräg stehen. Dafür gibt es einen Trick: Man stellt eine Tasse in den Topf und legt die Stangen schräg darauf.
Nicht nur Butter und Sauce Hollandaise: Auch diese Soßen eignen sich
Nicht nur zerlaufene Butter und Sauce Hollandaise passen zu Spargel. Schumacher empfiehlt eine zarte Buttersoße mit Zitronensaft: Ein ganzes Blech mit Spargel belegen, mit einem Glas Weißwein (100 - 200 ml) übergießen sowie mit 30 g Butterflöckchen toppen. Dann kommt ein zweites Blech obenauf und alles wandert in den Ofen.
Nach 15 bis 20 Minuten den Sud abgießen und daraus eine Soße machen: Dazu etwas Butter anbräunen, mit etwas Mehl (20 g) bestäuben und unter Rühren kurz dünsten. Dann den Spargelfond zugießen und kurz aufkochen, bis die Soße leicht cremig ist. Die Soße mit etwas Zitronensaft, Salz und Kardamompulver abschmecken. "Das Kardamompulver verstärkt den Spargelgeschmack und ist ein Geheimtipp", sagt Schumacher.
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Wein und Bier: Was passt wozu?
Besondere Vorsicht ist beim Wein geboten. "Zu der metallischen Note kommt es, wenn zu viel Säure aus dem Wein mit Asparagin, der Aminosäure im Spargel, zusammentrifft", erklärt Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut in Bodenheim. Der Riesling, sonst ein Alleskönner, komme deshalb zum weißen Spargel nicht infrage. Besser sei dank seiner milden Fruchtsäure und krautigen Note ein schöner Silvaner.
Laut Büscher kommt es aber auch auf die Soße an: "Sie kann manchmal als Puffer wirken und die metallische Note etwas abmildern." Je fetter eine Soße ist, desto gehaltvoller darf der Wein sein. So passe zu Sauce Hollandaise auch ein cremiger Grauburgunder. Wird der Spargel mit zerlassener Butter und einem mit Zitrone abgeschmeckten Fisch serviert, harmoniere ein Weißburgunder, der ebenfalls Zitrusnoten mitbringt.
Büschers Geheimtipp zu Spargelsalat mit Erdbeeren ist neben einem feinherben Müller-Thurgau ein alkoholfreier Wein: "Da wird der fehlende Alkohol mit Restsüße kompensiert. Das passt wunderbar."
Biertrinker müssen übrigens nicht auf Wein umsteigen. Bier passe "hervorragend, denn da gibt es ganz fantastische Kombinationen", sagt Biersommelière und Bloggerin Mareike Hasenbeck aus Aying bei München. Mit einem Überraschungseffekt punkte etwa ein dunkles, bayerisches Bier mit leichten Röstaromen zu gegrilltem oder gebratenem grünen Spargel.
Für Spargel mit Kartoffeln und Butter rät Hasenbeck zu einem leichten Weißbier oder einem belgischen Witbier, das mit Koriandersamen und Orangenschalen gebraut wird. "Es hat nicht so viel Alkohol und überlädt dadurch nicht."
Komme Sauce Hollandaise ins Spiel, empfiehlt die Biersommelière einen Maibock: "Die sanfte Kohlensäure wirkt als Pusher, weil dadurch das Aroma deutlicher durch die Nase wahrgenommen wird." Generell rät die Expertin, zu dem Gemüse auf keinen Fall ein geschmacksintensives Bier mit zehn Prozent Alkohol: "Das überlagert alles."
Hasenbecks Geheimtipp: "Ein Spargelrisotto sollte man zur Abwechslung mal nicht mit Wein, sondern einem belgischen Sauerbier aufgießen. Da bekommt es eine fast animalische Note."
Geschälter Spargel lässt sich einfrieren
Wer am 24. Juni, dem letzten Spargel-Tag der Saison, feststellt, noch nicht genug vom Gemüse verspeist zu haben, kann Spargel auch einfrieren. Dazu sollte er laut Spargelexperte Schumacher aber nicht gekocht oder blanchiert, sondern nur geschält werden. Er kommt dann direkt gefroren ins kochende Wasser. Allerdings nicht wie sonst zwölf Minuten, sondern nur ganz kurz.
Dabei hat Schumacher noch einen Tipp: "Ich empfehle, den Spargel nicht erst am Saisonende einzufrieren, sondern am besten direkt nach Pfingsten. Da gibt es den meisten und da ist er am günstigsten. Zum Saisonende steigen die Preise meist wieder an." (sbi/dpa)
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