Es prickelt, erfrischt, macht munter: Ganz ohne Wasser kommt niemand durch den Tag. Die Vielfalt im Handel ist dabei groß. Sind es die Unterschiede auch?
Viel trinken, am besten Wasser: Gerade in der Sommerhitze ist dieser Tipp wichtiger denn je. Optionen für Trinkwasser gibt es dabei viele - aus dem Hahn oder der Flasche, mit oder ohne Kohlensäure.
Welche Unterschiede es bei der Qualität gibt, zeigen aktuelle Tests von Stiftung Warentest. Ein Überblick:
Qualität von stillem Wasser lässt zu wünschen übrig
"Gutes" stilles Wasser ist in Teilen Deutschland schon ab 13 Cent pro Liter erhältlich, darunter die Hausmarken großer Händler wie Edeka, Aldi Nord und Rewe.
Aber: Stille Mineralwässer sind laut Stiftung Warentest oft mit Keimen oder kritischen Stoffen belastet oder mit Spuren aus Landwirtschaft und Industrie verunreinigt.
Im Test von 32 natürlichen Wässern ohne Kohlensäure erhielten nur 15 Produkte die Note "gut", also nicht mal die Hälfte. Zwei Wässer mit Bio-Label beurteilten die Tester sogar mit "mangelhaft" - in einem fanden die Prüfer außergewöhnlich viele Keime.
In den beiden mit "mangelhaft" bewerteten Produkten fanden die Tester auch Keime, die vor allem Menschen mit schwachem Immunsystem gefährlich werden können. Besonders bedenklich sei ein Krankenhauskeim, gegen den viele Antibiotika versagen und der selbst für Gesunde ein geringes Risiko birgt.
Stiftung Warentest: Qualität von Sprudelwasser
Wasser mit Kohlensäure hat die Stiftung zuletzt im Sommer 2018 getestet, viele der Produkte gibt es aber unverändert weiter im Handel. Das Sprudelwasser schnitt dabei insgesamt besser ab als aktuell das stille Wasser.
Ein Grund: Kohlensäure bremst das Wachstum von Keimen. Auch hier gibt es gute Wasser ab 13 Cent pro Liter. Egal, ob mit oder ohne Sprudel: Eine Garantie für hohen Mineralstoffgehalt gibt es bei Flaschenwasser nie, teils liegt er sogar unter dem Leitungswasser-Durchschnitt.
Die Zeitschrift "Öko-Test" hat ebenfalls Mineralwasser getestet (Ausgabe 7/2019). Auch hier schneiden die meisten Sprudelwasser "gut" oder "sehr gut" ab.
Ein Pluspunkt: Mehr Hersteller als früher setzen inzwischen auf Glas- oder PET-Mehrweg-Flaschen. Oder sie verwenden für PET-Einweg-Flaschen wenigstens mehr recyceltes Plastik.
Mineralwasser aus Glasflaschen wiegt zwar mehr, ist dabei aber umweltfreundlicher - und schmeckt teilweise auch etwas frischer.
Wassersprudler lohnen sich finanziell nicht
Sprudelwasser lässt sich auch zu Hause herstellen. Längst nicht alle Wassersprudler produzieren aber richtig spritziges Wasser. Bei vielen liegt der Kohlensäure-Gehalt eher auf dem Niveau von Medium-Wasser.
"Gut" bewertete Wassersprudler gibt es schon ab 65 Euro. Preiswerter als Wasser aus dem Supermarkt ist das Selbersprudeln aber auch damit nicht: Der umgerechnete Literpreis liegt in der Regel bei 13 Cent und mehr.
Selbstsprudler ersparen sich allerdings viel Schlepperei und einige Müllberge.
Qualität von Leitungswasser
Konkurrenzlos günstig, praktisch - und dabei meistens gut. Trinkwasser in Deutschland ist engmaschig kontrolliert und deshalb in aller Regel gesundheitlich unbedenklich.
Selbst in Regionen mit viel Landwirtschaft ist der Nitrat-Gehalt des Trinkwassers zum Beispiel relativ niedrig. Das zeigt eine Untersuchung von Stiftung Warentest von Stichproben aus 20 Orten.
Wer die Qualität seines heimischen Wassers genau kennen will, kann beim örtlichen Wasserversorger nachfragen.
Qualität von Wasser für Babys
Manche Hersteller verkaufen eigenes, oft eher teures Wasser für Babys. Der Kauf lohnt sich aber kaum. Denn für solches Wasser gelten die gleichen Regeln wie für reguläres Mineralwasser, auf dem "Geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung" steht.
Laut Stiftung Warentest ist zudem selbst Trinkwasser aus der Leitung für Säuglingsnahrung geeignet. Und in den ersten Monaten sollte man Wasser für Babys ohnehin abkochen, ungeachtet der Quelle. (hub/dpa/afp)
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