Im Jahr 2023 haben zahlreiche Hersteller im Supermarkt wieder ordentlich geschummelt und versteckt die Preise erhöht. Nun hat die Verbraucherzentrale Hamburg den größten Trickser ermittelt: Verbraucherinnen und Verbraucher haben die "Tuc Bake Rolls Meersalz" von Mondelez zur "Mogelpackung des Jahres 2023" gewählt. Insgesamt fünf Kandidaten standen für den Negativpreis zur Auswahl.
Im vergangenen Jahr hat die Verbraucherzentrale Hamburg (VZHH) so viele Mogelpackungen registriert wie nie zuvor, wie es in einer Pressemitteilung der Verbraucherschützer heißt. Doch welcher Hersteller hat am dreistesten geschummelt? Verbraucherinnen und Verbraucher hatten knapp zwei Wochen lang Zeit, über die "Mogelpackung des Jahres 2023" abzustimmen.
Insgesamt fünf Kandidaten hatte die VZHH für den Negativpreis nominiert. Zur Wahl standen:
- "Yoghurt-Gums" von Katjes
- "Tuc Bake Rolls Meersalz" von Mondelez
- "Chocolat Amandes Vollmilch" von Aldi
- "Listerine Total Care" von Johnson & Johnson
- "Oreo Stieleis" von Froneri
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Alle Hersteller tricksten ihre Kundinnen und Kunden mit reduzierten Füllmengen und teilweise noch zusätzlichen Preiserhöhungen aus. Bei den "Tuc Bake Rolls Meersalz" von Mondelez empfanden die Verbraucher die Täuschung als besonders dreist und wählten das Produkt deswegen kurzerhand auf den ersten Platz: Es erhielt am Ende 54,7 Prozent der Stimmen.
"Tuc Bake Rolls Meersalz" zur "Mogelpackung des Jahres 2023" gewählt
Das Unternehmen Mondelez verkauft seit vergangenem Jahr Sorten seiner "7days Bake Rolls" einfach als "Tuc Bake Rolls". Darauf weist die VZHH hin. So schrumpfte der Inhalt der "Tuc Bake Rolls Meersalz" beispielsweise von 250 auf 150 Gramm. Zusätzlich stieg der Preis. Die Verbraucherzentrale fand das vermeintlich neue Produkt im Rewe-Regal für 1,89 Euro, während die Brotchips der Marke 7days 1,39 Euro kosten. Das entspricht einer versteckten Preiserhöhung von 127 Prozent.
Mittlerweile wird das Produkt teilweise sogar für 1,99 Euro angeboten, was wiederum einer versteckten Preiserhöhung von 139 Prozent entspricht. Dabei sind Aussehen, Rezepturen und Nährwerte der verschiedenen Bake Rolls beinahe gleich, nur der Salzgehalt fällt etwas geringer aus. Und das gilt für alle Sorten. Der Hinweis "Neu" auf der Verpackung entspricht also nicht ganz der Realität.
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2. Platz: "Oreo Stieleis" von Froneri
Das "Oreo Stieleis" von Froneri wurde immer in einer Vierer-Packung verkauft, nun sind es nur noch drei. Und damit nicht genug: Die einzelnen Stieleis sind auch noch um 20 Milliliter geschrumpft. Aus viermal 110 Millilitern wurden also dreimal 90 Milliliter.
Dabei wurde das Eis bei Edeka in Hamburg zum Beispiel für 3,49 Euro oder 3,99 Euro – ja nach Filiale – angeboten. Das entspricht einer versteckten Preiserhöhung von bis zu 63 Prozent. Das geht aus einer Mitteilung der VZHH hervor.
3. Platz: "Listerine Total Care" von Johnson & Johnson
Das Unternehmen Johnson & Johnson hat die Füllmenge seiner Mundspülung "Listerine Total Care" im vergangenen Jahr von 600 auf 500 Milliliter reduziert. Das entspricht einer versteckten Preiserhöhung von 20 Prozent. Bei einigen Händlern wurde das Produkt sogar zusätzlich teurer: So verkauft Kaufland die Mundspülung jetzt beispielsweise für 4,95 Euro, früher kostete sie noch 4,45 Euro. Damit ist die Flasche um mehr als 33 Prozent teurer geworden, wie die Verbraucherzentrale mitteilt.
Auf den ersten Blick ist die Füllmengenreduzierung gar nicht erkennbar. Die Höhe der Flasche hat sich nicht verändert und sie scheint auch immer noch gut gefüllt zu sein. Vergleicht man das alte und neue Produkt miteinander, fällt allerdings auf, dass die neue Mundspülung etwas schlanker geworden ist.
4. Platz: "Chocolat Amandes Vollmilch" von Aldi
Die Marzipan-Schokolade "Chocolat Amandes Vollmilch" der Aldi-Eigenmarke Moser Roth ist im vergangenen Jahr von 184 auf 150 Gramm geschrumpft. Zunächst reduzierte das Unternehmen den Verkaufspreis von 1,59 Euro auf 1,49 Euro. Das entspricht immer noch einer versteckten Preiserhöhung von 15 Prozent. Aber damit nicht genug: Aldi erhöhte den Preis dann auf 1,69 Euro pro Tafel. Nun kostet die Marzipan-Schokolade der VZHH zufolge über 30 Prozent mehr.
Damit die Trickserei nicht so auffällt, hat das Unternehmen alle Register gezogen: So ist die Umverpackung beispielsweise länger geworden, der Hinweis "Neue Form für feineren Genuss" prangte auf dem Karton. Die einzelnen Täfelchen wiederum sind zwar mehr, aber auch deutlich leichter geworden. Zusätzlich hat sich die Rezeptur verändert: In jeder Schokoladentafel steckt jetzt nur noch 38 Prozent Edelmarzipan und nicht mehr 45 Prozent. Auch die Sorte Zartbitter ist betroffen.
5. Platz: "Yoghurt-Gums" von Katjes
Katjes ist ein Wiederholungstäter: Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen mal wieder die Füllmenge der "Yoghurt-Gums" reduziert. Eine Tüte beinhaltet nun noch 175 Gramm, davor waren es 200 Gramm. Bei gleichem Verkaufspreis beträgt die versteckte Preiserhöhung 14 Prozent. Einige Händler haben das Produkt zusätzlich teurer gemacht, der Preisaufschlag kann also auch höher ausfallen. Darauf weist die Verbraucherzentrale hin.
Doch nicht nur die "Yoghurt-Gums" sind davon betroffen, der Inhalt von über 30 Sorten soll reduziert worden sein. Dazu zählen unter anderem die Fruchtgummi-Sorten "Fred Ferkel" und "Grün-Ohr-Hasen", Lakritz-Produkte, die "Family-Packs" und "VitaMinis".
Verwendete Quellen
- vzhh.de: Mogelpackung des Jahres - Welches Produkt soll die "Mogelpackung des Jahres 2023" werden?
- Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Hamburg
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