Einer Studie zufolge bestätigen 55 Prozent der Bank-Kundinnen und -Kunden die Existenz von Altersgrenzen bei der Vergabe von Konsumkrediten. Sogar 71 Prozent bestätigen dies bei Immobilienkrediten. Und nicht nur in diesem Zusammenhang fühlen sich ältere Menschen benachteiligt.
Ältere Menschen sehen sich bei der Kreditvergabe durch Banken zunehmend diskriminiert. Das zeigt eine Studie des Instituts für Finanzdienstleistungen, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstag) vorlag. Demnach bestätigten 55 Prozent der Kunden bei 100 befragten Banken die Existenz von Altersgrenzen bei der Vergabe von Konsumkrediten, 71 Prozent bestätigen dies bei Immobilienkrediten. Bei der Vergabe von Konsum- und Immobilienkrediten liegt die Altersgrenze laut der Studie im Durchschnitt bei 67 Jahren.
Auch zunehmende Filialschließungen führen laut der Studie zu einer Benachteiligung aufgrund des Alters. So gaben 48 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass Filialen geschlossen worden seien, meist im ländlichen Raum. Vor allem für ältere Kreditnehmende sei damit der Zugang zu Beratung erschwert. Auch aufgrund der zunehmenden Digitalisierung würden Kreditanträge von älteren Personen zum Teil ohne individuelle Prüfungen abgelehnt.
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Ältere Hausbesitzende könnten ernsthafte Probleme bekommen
"Die Studie des Instituts ist ein Warnsignal, weil sie zeigt, dass ältere Menschen oft pauschal keine Kredite mehr bekommen", sagte die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Ferda Ataman, dem RND. Dies könne unter anderem dazu führen, dass ältere Hausbesitzende, die zum Beispiel ihre Heizung erneuern müssten, ernsthafte Probleme bekämen.
"Banken sollten natürlich auch in Zukunft die Kreditwürdigkeit ihrer Kundinnen und Kunden prüfen können", betonte Ataman. Aber pauschale Ablehnungen wegen des Alters seien falsch. Ataman schlug vor, das Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz zu ändern, um pauschale Ablehnungen von Krediten wegen des Alters künftig zu verhindern. Außerdem sollten Banken in Zukunft Ablehnungen von Krediten transparenter begründen müssen. (ff/afp)
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