Wer einen neuen Ausweis benötigt, muss bei der Beantragung auch oft ein neues Passfoto mitbringen. Doch was ist bei einem biometrischen Passbild eigentlich besonders wichtig?
Jeder kennt das Prozedere, das alle paar Jahre bevorsteht: Ein neuer Personalausweis oder Reisepass muss beantragt werden, weil der alte abgelaufen ist. Dafür muss auch wieder ein neues und aktuelles biometrisches Passbild her. Seit November 2010 ist ein offizielles Passfoto Pflicht auf allen Ausweisdokumenten. Dieses können Sie beim Fotografen erstellen lassen, aber Sie können es auch in einer Fotokabine oder zu Hause selber machen.
Das essenzielle Stichwort für ein Passbild ist die Biometrietauglichkeit. Diese muss gewährleistet sein, damit eine automatische Gesichtserkennung und Analyse des Fotos möglich ist. Sollte das Bild nicht den internationalen Vorgaben entsprechen, wird es nicht akzeptiert. Wir zeigen Ihnen, auf was Sie bei einem offiziellen biometrischen Passbild unbedingt achten müssen.
Die richtige Bildgröße des Passfotos
Die Größe des offiziellen Passfotos ist einheitlich und ganz genau vorgegeben: In der Breite hat es 3,5 Zentimeter und in der Höhe 4,5 Zentimeter. Etwa 70 bis 80 Prozent des Bildes muss das Gesicht einnehmen, das mittig platziert und nicht abgeschnitten sein darf. Da die Positionen des Augenbereichs und der Nasenmitte festgelegt sind, ergibt sich von der Kinnspitze bis zur Kopfhöhe ohne Frisur eine Gesichtsgröße von etwa 3,2 bis 3,6 Zentimetern. Kleine Abweichungen sind allerdings möglich. Es darf kein Rand entstehen.
Neben dem Gesicht, dem wichtigsten Teil des Bildes, soll noch ein kleiner Teil der Haare, des Oberkörpers und des Hintergrundes zu sehen sein. Wählen Sie seriöse und einfarbige Kleidung wie eine Bluse oder ein Hemd und vermeiden Sie weit ausgeschnittene Teile. Da meist nur der Kragen zu sehen ist, wirken Shirts mit einem großen Ausschnitt oder Tops häufig so, als wäre man nackt. Rollkragenpullover dagegen verschlucken den Hals.
Licht, Kontrast und Schärfe des Passfotos
Dieser Punkt ist wohl der schwerste, wenn Sie Ihr biometrisches Passfoto selbst machen wollen. Es kann leicht passieren, dass die Aufnahme verwackelt oder viel zu hell ist, oder dass sich große Schatten oder Spiegelungen im Gesicht bilden. Grundsätzlich gilt: Das Passbild darf nicht unscharf, überbelichtet oder zu dunkel sein.
Eine richtige Ausleuchtung des Gesichts ist daher genauso wichtig wie ein natürlicher Kontrast beim Bearbeiten des Bildes. Was auf keinen Fall auf ein biometrisches Passfoto gehört, sind Reflexionen, Schatten oder rote Augen. Außerdem empfiehlt sich ein Stativ, damit die Aufnahme nicht verwackelt.
Bildqualität des Passfotos
Hand in Hand damit geht auch die Bildqualität. Das Foto sollte keine Schäden, Flecken, Rillen, Risse oder Knicke haben. Hohe Qualität ist sowohl beim Foto selbst als auch beim Druck notwendig: Bereits die Aufnahme sollte eine hohe Auflösung haben (600 dpi), im Anschluss sollte sie mit einem hochwertigen Fotopapier und mit einer hohen Druckauflösung ausgedruckt werden.
Auch ein spezieller Farbstich ist nicht gestattet. Tatsächlich ist aber ein Foto in Schwarz-Weiß erlaubt.
Bildhintergrund eines Passfotos
Eine bunte Tapete als Hintergrund? Oder ein Passfoto draußen in der hellen Natur? Nein. Der Hintergrund sollte neutral und einfarbig sein, außerdem ist es wichtig, dass er sich vom Gesicht und von der Frisur abhebt. Wenn Sie also helle Haare haben, können Sie einen dunkleren Hintergrund wählen, bei braunen oder schwarzen Haaren empfiehlt sich eher ein hellerer Hintergrund.
Muster sind hier fehl am Platz, genauso wie ein Schatten, wenn Sie sich beispielsweise an die Wand lehnen. Dieser würde vielleicht die Konturen Ihres Gesichts verwischen. Außerdem dürfen keine Gegenstände, Tiere oder Personen im Hintergrund zu sehen sein.
Mimik und Position des Kopfes
Ein strahlendes Lächeln sieht auf einem Foto zwar umwerfend aus, auf einem biometrischen Passbild hat es allerdings nichts zu suchen. Ebenso wenig wie ein schief gelegter Kopf, geschlossene Augen, ein Blick zur Seite oder ein Pony, der ins Gesicht fällt.
Zum einen muss der Gesichtsausdruck auf einem biometrischen Passfoto neutral und der Mund geschlossen sein - sobald ein Teil der Mimik nicht neutral ist, ist das Bild nicht mehr biometrietauglich. Zum anderen muss der Kopf frontal zu sehen sein. Er darf sich nicht in irgendeine Richtung neigen.
Am wichtigsten bei einem professionellen Passfoto sind allerdings die Augen. Damit die Iris biometrisch erfasst und identifiziert werden kann, dürfen die Augen nicht von Haaren bedeckt oder geschlossen sein. Sie müssen direkt auf die Kamera gerichtet sein.
Accessoires auf einem Passfoto
Auch bei Accessoires sollten Sie vorsichtig sein. Generell ist zum Beispiel eine Brille erlaubt, bei Brillenträgern sogar erwünscht. Allerdings muss genau darauf geachtet werden, dass diese richtig abgelichtet wird. Die Brille darf die Augen auf keinen Fall verdecken. Getönte oder abgedunkelte Brillen sind abgesehen von wenigen Sonderfällen nicht gestattet, ebenso gilt es Spiegelungen zu vermeiden.
Das Gleiche gilt bei Kopfbedeckungen oder Kopftüchern: Das Gesicht muss immer in Gänze zu sehen sein. Es dürfen sich keine Schatten auf dem Gesicht bilden oder die Augen verdeckt werden. Generell sind Kopfbedeckungen auf einem biometrischen Passbild zwar nicht erlaubt, allerdings werden aus religiösen oder gesundheitlichen Gründen Ausnahmen gemacht.
Biometrisches Passbild für Kinder und Babys
Eine besondere Regelung gilt bei Kindern und Babys. Diese haben einen kleineren Kopf als Erwachsene, daher darf das Gesicht bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr 50 bis 80 Prozent des Bildes einnehmen, dadurch ergibt sich eine Größe zwischen 2,2 und 3,6 Zentimetern. Ansonsten gelten bei Kindern die gleichen Regeln wie bei Erwachsenen.
Bei Babys wird eher eine Ausnahme gemacht. Der Kopf muss zwar frontal zu sehen sein, leichte Abweichungen sind aber möglich, beispielsweise bei der Blickrichtung, beim Gesichtsausdruck oder bei der Kopfhaltung. Wichtig ist trotzdem, dass der Mund geschlossen und die Augen offen sind, ein Schnuller ist ebenfalls nicht erlaubt.
Verwendete Quellen:
- Biometrisches-Passbild.net: "Das biometrische Passbild"
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