Ab dem 1. Mai treten neue Regeln bei der Entsorgung des Biomülls in Kraft. Dann ist nur noch ein sogenannter Störstoffanteil in der Biotonne von drei Prozent erlaubt. Wer sich nicht daran hält, riskiert ein Bußgeld. Aber was sind diese Störstoffe überhaupt?

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Ende März 2023 wurde die erste bundesweite Kontrolle von Biotonnen durchgeführt. In mehr als 50 Kreisen und Städten wurden Tonnensichtungen durchgeführt. Heraus kam eine durchschnittliche Störstoffquote in Biotonnen von fast fünf Prozent.

Das verursacht einen Mehraufwand für die Entsorgungswirtschaft, denn in Kompostanlagen müssen diese Störstoffe zum Teil per Hand aus dem Biomüll gefischt werden, was höhere Kosten bedeutet.

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Aus diesem Grund tritt ab dem 1. Mai 2025 eine Novelle der Bioabfallverordnung in Kraft. Biotonnen mit einer Störstoffquote von mehr als drei Prozent können dann von den Entsorgern zurückgewiesen werden.

Was sind Störstoffe in der Biotonne?

Als Störstoffe in der Biotonne werden Materialien wie etwa Plastik, Glas, Metalle oder Restabfälle bezeichnet. Dazu zählen auch Kunststoff- und Verbundverpackungen sowie Windeln oder Staubsaugerbeutel. Auch Asche ist ein Störstoff, der in der Biotonne nichts zu suchen hat. Kunststofffolien können Schwermetalle in die Biotonne bringen, weil diese in farblichen Aufdrucken auf den Folien enthalten sein könnten. (Eine ausführlichere Liste finden Sie hier.)

Wichtig zu wissen: Es gibt keine verbindliche Liste, was genau in die Biotonne kommt, stellt das Umweltministerium klar. Vielmehr trifft der lokale öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger die Entscheidung darüber, welche Bioabfälle in der Biotonne vor Ort gesammelt werden. Welche Regelungen also für Sie konkret gelten, erfahren Sie dort.

Was bedeutet die aktuelle Störstoffquote von fünf Prozent in der Biotonne?

Eine Störstoffquote von fünf Prozent mag nach nicht viel klingen. Doch bereits ein so geringer Anteil von Störstoffen in der Biotonne hat erhebliche Folgen. Neben den eingangs erwähnten erhöhten Kosten würde es auf das Jahr gerechnet auch bedeuten, dass fast 70.000 Bürgerinnen und Bürger weniger in Deutschland mit Energie aus Bioabfällen versorgt werden können. Außerdem führt es in der Landwirtschaft zu einem Anstieg nitratreicher Düngemittel, weil rund 92.000 Tonnen weniger Kompost pro Jahr produziert werden können, wie das ARD-Magazin "Brisant" berichtet.

Welche Strafen gibt es bei einer Störstoffquote über drei Prozent?

Langfristig soll durch die Novellierung der Bioabfallverordnung eine Störstoffquote von einem Prozent erreicht werden. Daher drohen Konsequenzen, wenn Verbraucherinnen und Verbraucher wiederholt eine Störstoffquote von über drei Prozent aufweisen.

Zunächst können Entsorgungsunternehmen einfach die Biotonne stehen lassen und nicht leeren. Die Mitarbeiter sind angehalten, den Inhalt von Biotonnen stichprobenartig zu sichten.

Ab Mai können von der jeweiligen Kommune auch Bußgelder verhängt werden. Wie hoch diese ausfallen, steht allerdings noch nicht fest. Laut dem Kreislaufwirtschaftsgesetz ist bei besonders schweren Verstößen bei der Mülltrennung aber ein Bußgeld in Höhe von bis zu 2.500 Euro möglich.

Verwendete Quellen

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