• Inflation und Energiekrise bewegen einen Großteil der Deutschen dazu, in der Weihnachtszeit an einigen Stellen kürzerzutreten.
  • Vor allem für neue Dekoration und teure Geschenke würden Bürgerinnen und Bürger in diesem Jahr weniger Geld ausgeben, wie eine exklusive Civey-Umfrage im Auftrag unserer Redaktion zeigt.
  • Bei Familienbesuchen, Weihnachtsbaum und dem Adventskalender würden hingegen nur wenige Abstriche machen.

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Bei der Mehrheit der Deutschen machen sich Inflation und Energiekrise auch in der bevorstehenden Advents- und Weihnachtszeit bemerkbar. Nicht einmal jeder Fünfte (19 Prozent) würde auf gar nichts verzichten. Das geht aus einer exklusiven Civey-Umfrage im Auftrag unserer Redaktion hervor, bei der wir die Frage gestellt haben: "Worauf würden Sie während der Advents- und Weihnachtszeit in diesem Jahr aufgrund von Inflation und Energiekrise am ehesten verzichten?"

Worauf die Deutschen in der Weihnachtszeit verzichten wollen

Einige Weihnachtstraditionen sind dem Großteil der Deutschen heilig. Gerade einmal acht Prozent der Befragten gaben an, auf Familienbesuch verzichten zu wollen. Und auch der jährliche Adventskalender sowie ein Weihnachtsbaum sind für viele unerlässlich. Knapp jeder Fünfte (19 Prozent) würde in diesem Jahr keinen Kalender kaufen. Heiligabend ohne Weihnachtsbaum kommt für 22 Prozent der Umfrageteilnehmenden infrage.

Anders sieht es beim Kauf teurer Geschenke und neuer Dekoration aus: Mehr als die Hälfte der Befragten (jeweils 56 Prozent) würden in diesem Jahr an diesen Stellen sparen. Auf Reisen und Urlaube würden 48 Prozent verzichten. Auch aufgrund der Energiekrise ist mehr als jeder Dritte (35 Prozent) bereit dazu, bei der weihnachtlichen Beleuchtung, etwa durch Lichterketten, kürzerzutreten.

Anhänger der Grünen würden an Beleuchtung sparen

Deutliche Unterschiede zeigen sich je nach Wahlabsicht der Studienteilnehmenden. Befragte, die mit den Grünen sympathisieren, würden auf einiges verzichten. Lediglich acht Prozent unter ihnen gaben an, an nichts sparen zu wollen. Vor allem bei der Weihnachtsbeleuchtung sind die Grünen-Wählerinnen- und Wähler viel eher zum Verzicht bereit (53 Prozent) als Befragte mit anderen Wahlabsichten. Auch Teilnehmende mit der Absicht, die SPD oder Linke zu wählen, zeigen sich eher dazu bereit, auf einige Dinge zu verzichten, als Befragte mit anderen Wahlabsichten.

Deutlich von der mehrheitlichen Meinung weichen AfD-Sympathisanten ab: Fast die Hälfte von ihnen (44 Prozent) würde dieses Jahr keine Abzüge machen. Bei der FDP sind es 31 Prozent, bei CDU/CSU 19 Prozent.

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Fast alle Studierenden sind zum Verzicht bereit – vor allem bei Reisen und Urlauben

Beim Beschäftigungsstatus der Befragten zeichnen sich ebenfalls deutliche Unterschiede ab. Vor allem Studierende müssen in Zeiten von Inflation und Energiekrise offensichtlich kürzertreten. Gerade einmal ein Prozent von ihnen würde auf nichts verzichten.

Bei der Weihnachtsbeleuchtung würden 71 Prozent sparen, beim Kauf neuer Dekoration 76 Prozent und auch teure Geschenke würde sich dieses Jahr mehr als zwei Drittel der Studierenden (70 Prozent) nicht leisten. Abstriche machen Studierende auch bei Reisen und Urlauben: 86 Prozent gaben an, dass sie ihr Geld dieses Jahr nicht dafür ausgeben würden. Zum Vergleich: Unter den Arbeitnehmern wären 44 Prozent dazu bereit, auf Reisen und Urlaube zu verzichten, bei Rentnern jeder Zweite.

Aber auch einige Rentnerinnen und Rentner trifft die Energiekrise. Sie würden dieses Jahr vor allem den Kauf teurer Geschenke (61 Prozent) und neuer Dekoration (58 Prozent) sein lassen.

Für die Umfrage wurden zwischen dem 8. November und 11. November 2022 die Antworten von 5.002 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausgewertet. Der statistische Fehler der Ergebnisse beträgt 2,5 Prozentpunkte.

Informationen zur Methode: Für die repräsentative Umfrage "Worauf würden Sie während der Advents- und Weihnachtszeit in diesem Jahr aufgrund von Inflation und Energiekrise am ehesten verzichten?" hat das Meinungsforschungsinstitut Civey die Antworten von 5.002 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Personen berücksichtigt.
Das Gesamtergebnis der Umfrage ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Alle Teilnehmenden haben unter anderem Daten wie Alter, Geschlecht und Wohnort angegeben und wurden registriert und verifiziert. Civey korrigiert Verzerrungen durch ein mehrstufiges Gewichtungsverfahren. Der Befragungszeitraum war vom 8. bis 11. November 2022. Der statistische Fehler der Ergebnisse beträgt 2,5 Prozent. Zusätzliche Informationen zur Methode finden Sie auf Civey.com und im Civey-Whitepaper.
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