Schicke Abendgarderobe, Champagner an der Bar, riesige Geldmengen auf den Tischen: Von diesem Bild lebt der Mythos Casino. Doch so verlockend ein Abend voller Glücksspiel auch klingen mag: Hat man wirklich eine Chance auf das große Geld?
In Filmen und Serien sieht man immer wieder, wie man das Casino überlisten und den Jackpot einstreichen kann. Ist da wirklich etwas dran oder gewinnt am Ende doch immer die Bank?
Mit den richtigen Tricks kommt der Gewinn
Suchen Sie sich einen Spielautomaten mit einem kleineren Jackpot, denn je niedriger der Jackpot ist, desto realistischer ist die Auszahlung.
Spielen Sie vor allem Spiele mit der höchsten Quote und dem höchsten Auszahlungsprozentsatz - und das im Idealfall an einem Automaten, der gut zu sehen und an einer prominenten Stelle in der Spielbank positioniert ist. Denn wenn Gewinne an gut sichtbaren Automaten ausgeschüttet werden, lockt das weitere Spieler an. Bei Automaten, die in einer finsteren Ecke stehen, hält sich die Aufmerksamkeit hingegen in Grenzen.
Ein wichtiger Tipp für wirklich alle Glücksspiele lautet: Setzen Sie sich eine finanzielle Obergrenze, also einen Betrag, dessen Verlust Sie verkraften können. Halten Sie sich strikt an diese Grenze, auch wenn Sie erst mal eine Pechsträhne haben. Ist das eingeplante Budget weg, sollten Sie es nicht mehr aufstocken.
Denn sichere Tricks gibt es leider weder für Automatenspiele noch für Roulette, Black Jack und Co.
Roulette ist die fairste Art des Glücksspiels
Auch wenn das Gefühl am Tisch manchmal ein anderes ist, weil die Kugel wieder mal auf Rot fällt und man selbst auf Schwarz gesetzt hat: In einem Test der Stiftung Warentest in den 1980er-Jahren wurde Roulette als fairstes Glücksspiel ermittelt.
Dieses Ergebnis begründete sich in der Tatsache, dass 97,3 Prozent aller Einsätze im Roulette als Gewinne ausgeschüttet werden. Das ist die höchste in allen Casino-Spielen. Beim Black Jack beispielsweise liegt die Auszahlungsquote durchschnittlich bei 94,3 Prozent.
Wann ist ein Spieler im Vorteil?
Beim Black Jack kann ein Spieler im Verhältnis 3:2 gegen die Spielbank gewinnen. Gewinnt das Casino, dann nur im Verhältnis 1:1. Die Chancen, dass der Zocker gegen die Spielbank siegt, stehen bei diesem Spiel sogar recht gut: Man kann zwei gleichwertige Karten teilen und damit quasi mit zwei Händen gegen das Casino gewinnen – außerdem entscheidet der Spieler selbst, ob er noch weitere Karten will oder nicht, wohingegen der Croupier an feste Regeln gebunden ist.
Weit weniger Vorteile genießt der Spieler beim Roulette. Hier beschränkt sich die eigene "Macht" auf die Entscheidungsfreiheit des Geldbetrags, der innerhalb eines Spiels gesetzt wird – solange er sich im Rahmen der Minimal- und Maximalbeträge des Casinos bewegt.
Auch die Dauer des Spiels wird einem nicht von der Spielbank vorgegeben, sondern kann ganz nach Belieben gewählt werden. Wer für seinen Geschmack genug Geld gewonnen hat, kann den Roulette-Tisch glücklich verlassen.
Das Casino hat feste Einnahmen
So viel die Spieler an den Tischen auch gewinnen, mit Verlusten hat die Spielbank hier selten zu kämpfen. Denn es gibt den sogenannten Hausvorteil – das ist der mathematische Vorteil, den das Casino gegenüber seinen Spielern hat. Dieser errechnet sich aus dem Durchschnitt des Geldes, das ein Spieler bei seinen Einsätzen verliert.
Beim Roulette liegt der Hausvorteil europaweit bei 2,7 Prozent, beim Baccara bei 1,06 Prozent. Bei den übrigen Spielen hängt es stark von der jeweiligen Spielbank ab.
Für Black Jack haben die meisten Casinos inzwischen unterschiedliche Varianten im Spiel, wodurch der Hausvorteil bei zirka 1,5 Prozent steht. Anders liegt der Fall bei Poker: Da hier nicht gegen das Casino selbst, sondern gegen andere Spieler gespielt wird, fällt der Hausvorteil weg. Üblicherweise wird jedoch ein gewisser Anteil der Einsätze einbehalten als eine Art Gebühr.
Wie viel verdient ein Casino?
Die Einnahmen einer Spielbank unterscheiden sich je nach Casino, Betreiber und Bundesland. Die Spielbanken in Deutschland sind länderbasiert, ihr Glücksspiel ist staatlich genehmigt.
In Baden-Württemberg ist die Baden-Württembergische Spielbanken GmbH & Co. KG für die Casinos in Baden-Baden, Stuttgart und Konstanz verantwortlich und gibt zu Protokoll: Im Jahr 2014 konnten 68,9 Millionen Euro erwirtschaftet werden.
Mehr als 80 Prozent der Einnahmen aus ihren Spielbanken werden an den Landeshaushalt abgeführt und dort unter anderem für die Erhaltung von Kulturdenkmälern oder gemeinnützige Zwecke verwendet.
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