Stromsparen ist das Gebot der Stunde. Da stellt sich die Frage: Lohnt es sich, das Handy weniger zu nutzen und so Energie zu sparen? Einfache Rechenbeispiele verdeutlichen, dass die Ersparnis nicht so hoch ist, wie mancher wohl glaubt.
Verbraucherinnen und Verbraucher schätzen die tatsächlichen Stromkosten ihrer Geräte nicht immer richtig ein. Ein Beispiel hierfür ist das Smartphone: Weil wir es viel nutzen und es am Ende jeden Tages nach neuer Energie aus der Steckdose dürstet, liegt die Annahme nah, dass es auch viel Strom frisst. Wie niedrig die tatsächlichen Kosten allerdings sind, dürfte viele erstaunen. So berechnet man die Stromkosten seines Handys:
Um die Stromkosten eines Smartphones zu berechnen, braucht es dreierlei Informationen: den aktuellen Strompreis, die Kapazität des Akkus sowie den Wirkungsgrad des Ladevorgangs. Am einfachsten ist derzeit der Strompreis zu ermitteln, denn er ist für die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher durch die Energiepreisbremse auf 40 Cent pro Kilowattstunde (kWh) gedeckelt. Ausnahme: Wer bereits mehr als 80 Prozent des Vorjahreswerts verbraucht hat, bezahlt 60 Cent/kWh.
Etwas umständlicher ist es bei der Kapazität des Akkus, denn diese wird in den meisten Fällen in Milliamperestunden (mAh) angegeben. Um die Stromkosten einer vollen Ladung zu berechnen, benötigt man aber Wattstunden N(Wh), schließlich entspricht das dem Format, in dem die Stromrechnung abgerechnet wird. Hierzu multipliziert man die mAh-Angabe des Akkus mit 0,00385. Ein voll geladener Akku mit 3.000 mAh liefert also rund 11,55 Wh Energie.
Stromkosten des Handys berechnen: Das ist die Formel
Die dritte Größe ist zugleich die größte Variable. Der sogenannte Wirkungsgrad gibt an, wie viel Energie beim Laden des Handys, beispielsweise durch Wärmeentwicklung, verloren geht. Das Verbraucherportal "Ökotest" geht von einem Wirkungsgrad von 80 Prozent als gängigem Durchschnitt aus, sprich: 20 Prozent der Energie, die während des Ladens aus der Steckdose entnommen wird, geht verloren. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass das 1,25-fache an Strom aus der Steckdose geholt werden muss, um einen Akku vollzutanken.
Setzt man diese Informationen in einer einfachen Formel (Strompreis multipliziert mit der Akkuleistung dividiert durch 800) zusammen, zeigt sich schnell, wie günstig es eigentlich ist, ein Handy zu laden. Am Beispiel eines aktuellen iPhone 14, das laut Herstellerangabe eine Akkuleistung von 12,68 Wh hat, ergibt sich ein Preis pro vollständiger Ladung von 0,63 Cent. Selbst wer bereits viel Strom verbraucht hat und 60 Cent pro Kilowattstunde berappen muss, bezahlt für eine vollständige Ladung mit 0,95 Cent pro voller Ladung immer noch überschaubar viel.
Nur kleine Beträge – selbst bei großen Batterien
Damit das Handy lange läuft, orientieren sich viele Verbraucherinnen und Verbraucher an der Akkukapazität und treffen danach ihre Kaufentscheidung. Bei vielen fällt die Entscheidung auf Geräte mit 4.500 mAh oder mehr. In diese Kategorie fällt auch das Samsung Galaxy A33, dessen 5.000 mAh eine Akkuleistung von 19,25 Wh bedeuten. Bei 40 Cent Stromkosten entspricht das einem Preis von 0,96 Cent pro kompletter Ladung, bei 60 Cent sind es 1,44 Cent.
Rechnet man diese Zahlen auf das Jahr hoch, kommen selbst Vielnutzer, die ihr Handy nahezu täglich komplett laden, nur selten auf Beträge von mehr als fünf Euro jährlich. Wer beispielsweise 40 Cent/kWh für seinen Strom bezahlt und sein neues Pixel 7 (Akkukapazität laut Herstellerangabe 4.355 mAh) täglich von 33 auf 100 Prozent lädt, kommt auf einen Jahresbetrag von rund zwei Euro. © 1&1 Mail & Media/spot on news
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.