Verbraucher in Deutschland ächzen unter dem Anstieg der Lebensmittelpreise. Einige Lebensmittel haben sich besonders verteuert.

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Die Lebensmittelpreise in Deutschland sind in den vergangenen Jahren besonders stark angestiegen. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen daher immer tiefer in die Tasche greifen, um grundlegende Bedürfnisse zu befriedigen. Die Verbraucherzentrale bemerkt zum Preisanstieg: "Die Teuerung betrifft alle Lebensmittelgruppen einschließlich Grundnahrungsmittel – was den aktuellen Preisanstieg so problematisch macht."

Verschiedene Ursachen liegen dem Preisanstieg zugrunde. Dazu zählen laut der Deutschen Presse-Agentur die Auswirkungen der Corona-Pandemie ebenso wie der Krieg in der Ukraine. Das Land ist etwa ein bedeutender Produzent von Sonnenblumenöl und Rapsöl. Doch auch der Klimawandel sorgt für schlechte Ernten und Ernteausfälle. Daneben erhöhen sich die Kosten für Rohstoffe, Energie und Personal.

Bei den folgenden Lebensmitteln sind die Preise seit dem Juli 2020 besonders stark angestiegen.

Olivenöl: Preissteigerung um 112,6 Prozent

Besonders tief müssen Verbraucher im Vergleich zum Jahr 2020 für Olivenöl in die Tasche greifen. Mehr als doppelt so viel muss im Vergleich zu vor vier Jahren gezahlt werden. "Wichtigster Grund ist der Einbruch der Produktion im wichtigsten Erzeugerland Spanien im Wirtschaftsjahr 2022/23", so Thomas Els, Experte für Verbraucherforschung, gegenüber der dpa. Auch in der aktuellen Erntesaison habe es aufgrund von Dürren nur eine geringe Erholung gegeben.

Zucker: Preissteigerung um 83,3 Prozent

Auch Zucker hat sich im Vergleich zu 2020 erheblich verteuert – um 83,3 Prozent. "Die Preisentwicklung sei von Angebotssorgen auf dem globalen Zuckermarkt geprägt", sagt Experte Els. Die gute Nachricht bei Zucker: Laut der Verbraucherzentrale stiegen die Preise seit Juni 2023 lediglich um 0,2 Prozent an.

Kekse und Quark: Preisanstiege von jeweils deutlich über 70 Prozent

Auch Kekse sind im Vergleich mit 2020 um 77,4 Prozent teurer geworden. Grund hierfür sind schlechte Weizenernten in Deutschland sowie ein Anstieg der Preise bei Rohstoffen wie Zucker, Mehl und Fetten. Der Krieg in der Ukraine spielt hier ebenfalls eine Rolle, zählen Russland und die Ukraine doch zu den wichtigsten Getreideexporteuren der Welt.

Für Milchprodukte wie Quark müssen Verbraucher auch deutlich tiefer in die Tasche greifen. Quark war im Juli 2024 mehr als 70 Prozent teurer als vier Jahre zuvor. Der Rückgang der Milchmengen sowie ein geringer Fettgehalt in der Rohmilch seien hier besonders für die Preissteigerungen verantwortlich.

Ketchup, Gemüsekonserven, Sonnenblumen – und Rapsöl: Anstiege um über 60 Prozent

Bereits eingangs erwähnt wurden die Preisanstiege bei Raps- und Sonnenblumenöl. Vor Beginn des Ukrainekrieges bezog die EU nämlich einen großen Teil ihrer Einfuhren aus dem Kriegsland. Ein Preisanstieg um 63,4 Prozent im Vergleich zu 2020 ist die Folge.

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Stangenspargel- oder andere Gemüsekonserven wurden indes infolge schlechter Erntejahre für Gemüse sowie gestiegener Preise für Weißblech um 64,5 Prozent teurer. Bei Tomaten- und Gewürzketchup stiegen die Preise um 64,9 Prozent – hauptsächlich, da "wichtige Inhaltsstoffe wie Tomatenmark, Essig und Stärke" im Preis anzogen, wie die dpa meldet.

Tipps der Verbraucherzentrale zum Sparen an der Supermarktkasse

Die Verbraucherzentrale legt Bürgerinnen und Bürgern gleich etliche Tipps nahe, wie sie die gestiegenen Lebensmittelpreise ein Stück weit kompensieren können. So sollten im Supermarkt die kleingedruckten Kilopreise oder Literpreise verglichen werden, die einzig einen echten Preisvergleich ermöglichen.

Auch saisonales Obst und Gemüse ist zu bevorzugen. Durch den geringeren Transportweg wird es in der Regel preisgünstiger angeboten. Ein Einkauf auf dem Wochenmarkt kann ebenfalls günstiger ausfallen. Vor Ende des Markttages bieten Händerinnen und Händler dort ihre Produkte zudem oftmals zu einem geringeren Kaufpreis an.

Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen, Bohnen, Sojabohnen, Kichererbsen oder Lupinen bieten zudem eine preisgünstige Alternative zu Fleisch, denn auch sie enthalten Eiweiß, Eisen, B-Vitamine sowie Ballaststoffe.

Auch sollten Verbraucher nicht hungrig und nur mit einer Einkaufsliste bestückt in den Supermarkt gehen. So werden teure Spontan- und Impulskäufe vermieden.

Nicht zuletzt spart Geld, wer sich selbst an den Herd stellt und kocht. Das fällt in der Regel preisgünstiger aus als teure Fertiggerichte, Lieferdienste oder To-go-Käufe. Auch für die Mittagspause auf der Arbeit oder sonstige Tätigkeiten kann zu Hause vorgekocht und die zubereitete Mahlzeit dann mitgenommen werden. Und wer den Kaffee im eigenen Thermobecher mitnimmt, spart sich den teuren Kaffee to go.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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