- Masken sind zu unseren täglichen Begleitern in der Coronakrise geworden.
- Sie helfen allerdings nur, wenn man sie richtig verwendet.
- Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Mund-Nasen-Schutz.
Diese Fragen werden hier beantwortet:
- Warum darf ich eine Einwegmaske nur einmal tragen?
- Was muss ich bei FFP2-Masken beachten?
- Sind Masken bedenklich, weil sie das Atmen erschweren?
- Welche Maske eignet sich für Zug oder Flugzeug?
- Bilden sich unter der Maske gefährliche Pilze und Bakterien?
- Warum die Maske unbedingt die Nase abdecken muss
- Welches Material bietet den besten Schutz?
- Wie transportiere, lagere und reinige ich die Maske?
- Meine Brille beschlägt: Was hilft?
- Maske sitzt beim Kind nicht richtig, was tun?
- Kann ich den Schutz beim Autofahren tragen?
Warum darf ich eine Einwegmaske nur einmal tragen?
Gealterte Einwegmasken fusseln und können durch mehrfaches Tragen unter Umständen zu gesundheitlichen Problemen führen. "Gealterte Einwegmasken können mehr Fasern freisetzen als neue Masken", erklärt Robert Landsiedel, stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft für Toxikologie (GT), der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Dabei fanden die Experten heraus, dass von den Masken vor allem größere Faserstücke freigesetzt werden.
Aus den oberen Atemwegen werden abgelagerte Fasern und Partikel zusammen mit dem Schleim der Atemwege durch kleine bewegliche Härchen (Zilien) in Richtung Mund transportiert und dann verschluckt.
Die Fasern gelangen zwar in der Regel nicht in die tieferen Atemwege und können daher dort auch keine schädliche Wirkung entfalten. "Sie können jedoch möglicherweise die Haut, die Schleimhäute und die oberen Atemwege reizen," so der Experte.
Was ist zu beachten, wenn ich mir FFP2-Masken zulege?
FFP2-Masken werden nicht in standardisierten Größen verkauft. Weil die meisten Hersteller individuell produzieren würden, unterscheiden sich die Modelle hinsichtlich der Passform, wie der Tüv Nord erklärt.
Verbraucher sollten deshalb darauf achten, ein Hersteller-Modell zu wählen, das auf dem eigenen Gesicht gleichmäßig anliegt und komfortabel sitzt. Nur dann ist auch ausreichender Schutz gewährleistet. Es ist daher ratsam, zunächst nur eine Packung Masken eines Herstellers zu kaufen und die Passform der FFP2-Maske zu prüfen.
FFP2-Masken gibt es mit und ohne Ventil. Das Ventil könne das Atmen etwas erleichtern, erklärt der Tüv Nord weiter. Sie schützt allerdings nur den Träger. Masken mit Ventil seien daher für den Aufenthalt in Altenheimen oder in Gegenwart von Risikopatienten ungeeignet.
Tüv Nord weist zudem darauf hin, dass FFP2-Masken nicht gewaschen werden dürfen. Das senkt das Schutzniveau. Den Angaben zufolge gilt: FFP2-Masken können einen Tag lang getragen werden, danach sollte man sie im Hausmüll entsorgen.
Auch noch gut zu wissen: Partikelfiltrierende Halbmasken (FFP2/FFP3/KN95) sind für den Einsatz im Gesundheitsbereich zertifiziert und müssen mindestens 95 Prozent der Aerosole abfangen. Wer entsprechende Masken kaufen will, sollte auf der Verpackung auf die Kombination aus CE-Zeichen und vier Zahlen achten, rät der Tüv Nord.
Erfüllen die Masken die Kriterien der entsprechenden Prüfnorm (DIN EN 149:2009-08), bekommt die Verpackung nämllich ein CE-Kennzeichen sowie eine vierstellige Nummer. Dies lässt Rückschlüsse auf das Prüf-Institut zu.
Ist es nicht gesundheitsschädlich, immer die gleiche Luft einzuatmen?
"Man bekommt weniger Luft", "Man atmet immer wieder dieselbe Luft ein, das erhöht die Ansteckungsgefahr": Das sind einige der Sorgen, die manche Menschen bezüglich des Mund-Nasen-Schutzes haben.
Der HNO-Arzt Bernhard Junge-Hülsing aus Starnberg beruhigt: Masken bergen aus seiner Sicht keine gesundheitlichen Risiken - eher im Gegenteil. Denn gerade im Winter brächte der Mund-Nasen-Schutz den großen Vorteil mit sich, dass unter der Maske die Atemluft wärmer bleibt: "Im Prinzip pflegt man die Schleimhäute, da man sie vor Austrocknung durch kalte Luft oder Heizungsluft schützt."
Das sei dem Prinzip der feuchten Kammer ähnlich, das bei trockenen Nasenschleimhäuten oder Problemen mit Nasenbluten genutzt wird. "Dann wird empfohlen, das Nasenloch etwa mit einem Stopfen zu verschließen. Dadurch erholt sich die Schleimhaut."
Unbegründet sind laut dem HNO-Mediziner auch Sorgen, dass man anfälliger für erneute Ansteckungen sei, weil man Keime durch die Barriere vor dem Mund immer wieder einatmet. "Reinfektionen muss man nicht fürchten." Das gilt für medizinische Mund-Nasen-Bedeckungen ebenso wie für Alltagsmasken aus Baumwolle.
Auch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) sieht kein Gesundheitsrisiko durch Masken. Aktuell habe man keine Informationen von den Berufsgenossenschaften und Unfallkassen vorliegen, wonach das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen aus textilem Gewebe die Atmung in "gesundheitsgefährdenden" Maße beeinträchtige.
Der HNO-Arzt gibt folgende Tipps:
- Wenn das Luftholen schwerer zu fallen scheint, gilt es, ruhig und kontrolliert zu atmen und nicht gierig Luft einzusaugen.
- Zweitens: Ruhepausen von der Maske einlegen.
- Für Berufstätige hat die DGUV Empfehlungen: Bei "mittelschwerer körperlicher Arbeit" sollte die Maske maximal zwei Stunden am Stück getragen werden. Dann sollte man sie für eine halbe Stunde ablegen. Damit sei keine Pause gemeint, sondern eine Erholungszeit von der Maske, stellt die DGUV klar. Bei leichter Arbeit seien auch drei Stunden ununterbrochenes Masketragen vertretbar.
Wie kann man Kindern das Tragen erleichtern?
Mit Blick auf Jüngere heißt es vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte: Chirurgische oder Alltagsmasken mögen für Kinder unbequem sein, doch sie führten nicht zu einer eingeschränkten Sauerstoffversorgung oder gar einer "gefährlichen Anreicherung" von Kohlendioxid.
Bei gesunden Kindern ab zehn Jahren hat der Fachverband keine Bedenken gegen das Tragen von Masken. Kinder ab sechs Jahren könnten sie tragen, sollten sie aber jederzeit abnehmen dürfen.
An Schulen etwa empfiehlt der HNO-Arzt Junge-Hülsing, die Stundendauer von 45 auf 40 Minuten zu senken, um in den kurzen Pausen länger stoßlüften zu können. Acht bis zehn Minuten sollten die Fenster offen sein. Die Zeit können die Schüler nutzen, um auf dem Schulhof, mit Abstand natürlich, die Masken kurz abzunehmen.
Spekulationen, unter Masken könnten sich gefährliche Pilze und Bakterien bilden, wies der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) im Gespräch mit unserer Redaktion zurück. "Es kommt nicht zu einer erhöhten Anzahl von lokalen Pilzreaktionen oder gar Lungenentzündungen durch Bakterien", betont Jakob Maske, Kinderarzt und Pressesprecher des BVKJ. Das Maske-Tragen stelle grundsätzlich also zunächst kein Risiko dar - allerdings sollte die Maske regelmäßig gewechselt und gewaschen werden.
Probleme ergäben sich eher im Hinblick auf das Lernen: "Gerade bei Erst- bis Drittklässlern sehen wir Schwierigkeiten, da das Erlernen von Sprechen und Schreiben auch viele visuelle Aspekte hat, etwa die Lippenbewegungen." Dennoch unterstütze der Verband das Tragen von Masken in der Schule sehr, auch das Tragen im Unterricht könne sinnvoll sein.
Was tun, wenn die Maske beim Kind nicht sitzt?
Familien kennen es: Die meisten Masken sind für Erwachsene konzipiert und für Kindergesichter viel zu groß. Die Maske schlackert vor dem Gesicht herum, dichtet nicht richtig ab und verfehlt so ihre eigentliche Schutzfunktion.
- Tipp: Ein Knoten in den Gummibändern kann helfen, damit der Mund-Nasen-Schutz besser sitzt.
Im Netz oder in Drogeriemärkten finden sich inzwischen auch Kinder-Schutzmasken. Wer seinem Kind eine Maske selber nähen will, sollte das Schnittmuster dementsprechend verkleinern, heißt es online bei "Öko-Test". Zahlreiche Anleitungen (etwa auf YouTube) finden sich dazu im Internet.
Wie stelle ich sicher, dass mein Kind richtig mit dem Schutz umgeht?
Den richtigen Umgang mit der Maske erklärt die Johanniter-Unfall-Hilfe Kindern in einem Video:
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) rät Eltern, ihre Kinder unbedingt immer wieder daran zu erinnern, dass sie die Maske nicht mehr berühren dürfen, sobald sie einmal aufgesetzt ist. Je jünger das Kind, desto öfter müsse dieser Hinweis kommen.
Beim Toben an der frischen Luft könne die Maske allerdings gefährlich sein. Die Kinder könnten mit dem Gummizug der Maske an Hindernissen und Spielgeräten hängen bleiben.
Welche Maske im Flugzeug oder Zug tragen?
In Flugzeugen und Zügen sollten Reisende zum Schutz vor Corona keine Masken mit einem Ventil zum Ausatmen tragen. "Der Sinn der Maske ist ja, sein Umfeld zu schützen. Über das Ventil wird aber die eigene Atemluft ungefiltert ausgestoßen", erklärt Prof. Tomas Jelinek vom Centrum für Reisemedizin (CRM) in Berlin.
Aus diesem Grund akzeptieren auch Fluggesellschaften in der Regel nicht die Nutzung solcher Masken. Vor ihrem Flug sollten sich Reisende deshalb über die geltenden Regeln der jeweiligen Airline informieren. Bei der Lufthansa heißt es etwa: Visiere, FFP2-Masken mit Ventil sowie Schals und Tücher seien an Bord nicht zulässig, da sie die Atemluft zur Seite ausströmen ließen und keinen entsprechenden Schutz darstellten.
Der Reisemediziner rät in Zügen und Flugzeugen zu einer Maske, die nicht zu sehr einengt und durch die man gut atmen kann: Stoffmaske oder Einwegmaske seien völlig angemessen. Diese Masken dienen vor allem dazu, andere zu schützen.
"Wenn ich Angst habe, mich selbst zu infizieren, dann brauche ich eine partikeldichte Maske, also eine FFP2- oder FFP3-Maske", erläutert Jelinek. Mit diesen Masken sei das Atmen allerdings schwieriger, was vor allem in Flugzeugen zu Problemen führen kann. Denn der Luftdruck an Bord ist geringer, der Passagier nimmt weniger Sauerstoff in die Lungen aus als auf Meereshöhe. "Für einen gesunden Menschen ist das kein Problem", betont Jelinek. Doch Menschen mit Atemwegsbeschwerden greifen besser zur Stoff- oder Papiermaske.
Auch die Lufthansa erklärt: "FFP2-Masken haben einen relativ hohen Atemwegswiderstand, der Menschen mit Vorerkrankungen gesundheitliche Probleme bereiten kann. Außerdem haben selbst gesunde Personen häufig Probleme, diese Maske einen ganzen Flug lang zu tragen."
Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr im Flugzeug oder Zug?
Eine Infektionsgefahr auf Flugreisen besteht laut Jelinek eher an den Flughäfen, wenn Menschen zum Beispiel in Warteschlangen dicht zusammenstehen. Reisende sollten daher auch beim Boarding und Verlassen des Flugzeugs unbedingt Abstand zueinander halten, mahnt der Mediziner. "Wenn man einmal im Flugzeug sitzt, ist die Infektionsgefahr gering, weil die Kabinenluft von oben nach unten läuft", sagt Jelinek. "Sie atmen kaum das ein, was um sie herum ausgeatmet wird."
Im Zug ist das anders: "Hier wird die Luft durch das ganze Abteil geblasen. Da ist es wichtiger, dass alle wirklich Maske tragen und möglichst viel Abstand zueinander halten", sagt Jelinek. Er erinnert daran, einen ausreichenden Masken-Vorrat mit auf Reisen zu nehmen.
Von medizinischen Handschuhen im Reisegepäck rät Jelinek hingegen ab: "Das ist eigentlich Quatsch." Alle Studien wiesen darauf hin, dass Corona nicht unbedingt über Schmierinfektionen übertragen werde. Wer seine Hände lange Zeit in Handschuhe zwängt, riskiere hingegen Ekzeme: "Da schadet man sich mehr, als dass man sich schützt."
Viele Menschen ziehen die Maske nur über den Mund, nicht über die Nase. Erfüllt das den Zweck?
"Natürlich nicht", sagt der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit. Die Mund-Nasen-Bedeckung - die Bezeichnung sagt es schon - soll kleine Tröpfchenpartikel abfangen, die ihr Träger beim Sprechen, Husten oder Niesen abgibt.
So sollen andere Menschen vor einer möglichen Ansteckung mit dem SARS-CoV-2-Virus geschützt werden - ein Stück weit aber auch den Träger selbst.
"Ist die Nase frei, haben Tröpfchen freie Bahn", laute die einfache Erklärung. Dann könnte man die Maske auch gleich weglassen.
Maske unterwegs um den Hals tragen: Ist das in Ordnung?
Nein, die Maske sollte man nicht um den Hals baumeln lassen, warnt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Entsprechend heißt es beim Robert-Koch-Institut in einem FAQ zur Mund-Nasen-Bedeckung: "Die Bedeckung muss durchgehend eng anliegend über Mund und Nase getragen und bei Durchfeuchtung gewechselt werden; sie darf während des Tragens nicht (auch nicht unbewusst) zurechtgezupft werden und auch nicht um den Hals getragen werden."
Die Maske könnte dabei von innen verunreinigt werden, erklärt die Wiener Mikrobiologin Birgit Willinger im Gespräch mit der Austria Presse Agentur.
Was muss ich noch beim Tragen beachten?
Hier noch einmal die wichtigsten Regeln laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
- Vor dem Aufsetzen der Maske die Hände 20 bis 30 Sekunden mit Seife waschen, denn die Innenseite der Maske muss sauber bleiben. Nach dem Absetzen ebenfalls - denn an der Außenseite des Gesichtsschutzes könnten sich Erreger tummeln.
- Die Maske nur an den Tragebändern anfassen.
- Sie muss richtig über Mund, Nase und Wangen platziert sein und an den Rändern möglichst eng anliegen. Die Maske darf keine Öffnungen bilden.
- Bei der ersten Verwendung sollte getestet werden, ob die Maske genügend Luft durchlässt, damit normal geatmet werden kann.
- Wegen der möglichen Erreger auf der Außenseite solle diese nicht berührt werden! Das heißt: Einmal aufgesetzt, sollte der Träger die Maske nicht mehr anfassen.
- Abstand halten! Denn die Bedeckung dient vor allem dem Schutz der anderen - der Abstand aber auch dem eigenen Schutz.
- Auch die Hygienestandards gelten mit Maske: Es ist weiterhin darauf zu achten, in die Armbeuge zu husten oder zu niesen. Außerdem sollte gründlich und regelmäßig gelüftet werden.
- Eine durchfeuchtete Maske sollte umgehend abgenommen werden.
Schützen Alltagsmasken vor Aerosolen?
Alltagsmasken, also der nicht-medizinische Mund-Nasen-Schutz, haben Grenzen, betont der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit. Sie bremsen den Ausstoß und halten größere Tröpfchen von anderen Menschen von den eigenen Mund- und Nasenschleimhäuten fern. Doch bei Aerosolen - das sind kleinste Schwebeteilchen in der Luft - helfen sie nur bedingt, weil sie oft nicht eng genug anliegen. Aerosole können dann an den Seiten aus- und eintreten.
Welches Material eignet sich am besten für Masken?
Ein guter Mund-Nasen-Schutz muss feine Partikel aus der Atemluft des Trägers auffangen, dem Träger aber auch das Atmen ermöglichen. Der Forscher Frank Drewnick erklärt die Problemstellung so: "Naiv gesagt, geht durch Plastikfolie kein Partikel durch, aber auch keine Luft. Bei einem Sieb ist es umgekehrt - ich muss also etwas finden, wo die offene Fläche möglichst groß ist, die einzelnen Poren aber relativ klein sind."
Drewnick leitet am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz eine Forschungsgruppe, die bei Dutzenden Materialien die sogenannte Abscheideeffizienz untersucht, also wie gut sie Partikel in der Größe der Coronaviren stoppen.
Materialien, die tatsächlich zum Filtern gemacht sind, schneiden in den Messungen am besten ab - zum Beispiel die Vliese, die in OP-Masken verarbeitet sind. "Das sind in aller Regel nicht-gewebte Stoffe, auch Nonwovens genannt, wo die Fasern wild durcheinander liegen und die damit in aller Regel nicht so große Poren haben, durch welche die Partikel sonst durchkommen können", sagt Drewnick.
Atmen sei deshalb aber kein Problem: Die Gesamtfläche offener Poren ist relativ groß, so dass gut Luft durchkommt, dennoch werden Kleinstpartikel gut abgeschieden. Die Fasern in Materialien für OP- und sogenannte FFP-Masken seien zudem statisch aufgeladen, was die Abscheidung der Partikel verbessere.
Baumwolle als Masken-Material?
Die unterschiedlichen Kombinationen von Baumwollfasern landeten in den Testreihen des Max-Planck-Instituts alle im Mittelfeld, wie Drewnick sagt. "Wobei es hier unter anderem sehr darauf ankommt, wie dicht diese gewebt sind - denn das hat ja Einfluss auf die Größe der Löcher in den Stoffen." Partikel werden besser abgeschieden, je fester der Stoff gewebt ist.
Das gemeinnützige Portal #Maskezeigen rät jenen, die sich eine Maske nähen wollen, zu Webstoff oder Jerseygarn aus 100 Prozent Baumwolle, der möglichst dicht, aber noch durchlässig genug zum Atmen sein sollte. Zur Prüfung der Dichtheit empfiehlt das Portal, den Stoff gegen eine Lampe zu halten. Je weniger Lichtpunkte man sieht und je kleiner sie sind, desto dichter ist der Stoff - entsprechend soll er den Infos zufolge mehr Schutz bieten.
Wie viele Lagen sollte eine selbstgemachte Maske haben?
#Maskezeigen verweist in seiner Anleitung auf eine Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur idealen Zusammensetzung von Stoffmasken. Die WHO rät zu drei Lagen:
- innen an Mund und Nase eine wasseraufnehmende (hydrophile) Schicht
- in der Mitte eine wasserabweisende (hydrophobe) Schicht aus Nonwoven-Material wie Baumwolle oder Polypropylen, die Tröpfchen fängt
- ganz außen eine weitere hydrophobe Lage zum Beispiel aus Polyester.
Meist ist es so, dass im Gegensatz zu medizinischen Gesichtsmasken oder partikelfilternden Halbmasken (FFP2/FFP3) die Schutzwirkung von Alltagsmasken nicht nachgewiesen ist - dennoch kann die textile Barriere die Geschwindigkeit des Atemstroms und der Tröpfchen beim Niesen und Husten reduzieren und Partikel teils abfangen. Außerdem schützt sie - zumindest ein Stück - auch ihren Träger.
Wie bewahre ich die Maske auf?
Die Maske sollte laut BfArM nach dem Abnehmen in einem Beutel oder ähnlichem luftdicht verschlossen aufbewahrt oder sofort gewaschen werden. Die Aufbewahrung sollte nur über möglichst kurze Zeit erfolgen, um vor allem Schimmelbildung zu vermeiden.
Wie transportiere ich meine Maske?
Wer seinen Mund-Nasen-Schutz erst vor dem Supermarkt aufsetzen möchte, sollte ihn im Plastikbeutel statt in der Hosentasche tragen - oder zumindest in einer Tasche, in die man nicht üblicherweise hineinfasst, rät Peter Walger. Der Vorstandssprecher von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene betont: "Die Innenseite muss geschützt sein."
Wie oft kann ich einen selbst genähten Schutz tragen?
Eine selbst hergestellte Maske könne problemlos öfter getragen werden, sagt der Infektiologe Bernd Salzberger. Sie muss allerdings regelmäßig gewaschen werden.
Wie wasche ich meine Maske?
Bei 60 Grad mit einem Vollwaschmittel. Eine Alternative zur Waschmaschine: Statt die Maske alleine in der Trommel drehen zu lassen, rät Philipp Heldt von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen: Alltagsmasken kann man auch ohne Waschmaschine reinigen - etwa mit einem Stab in dem für Hände zu heißen Wasser mit 60 Grad drehen und drücken. Sobald es etwas ausgekühlt ist, richtig mit der Hand kneten und wringen. "Die Hitze und die Tenside der Waschmittel reichen schon, um das Coronavirus zu deaktivieren", so Heldt. "Die Zugabe von zum Beispiel Alkohol ist nicht nötig."
Kann ich Viren in der Maske auch in der Mikrowelle oder im Backofen abtöten?
Das ist nur bedingt ratsam. "Backofen, Mikrowelle, Bügeln - das ist nur dann eine Idee, wenn man die Maske nicht waschen kann", sagt Walger. "Es ist unsicher, ob überall die gleiche Temperatur wirkt", fügt er an. Die Masken könnten im Backofen oder in der Mikrowelle nicht frei hängen, lägen vielleicht auf einem Backblech. "Und was besonders wichtig ist: Gereinigt werden die Masken dadurch nicht."
Von der Reinigung in der Mikrowelle rät die Feuerwehr ab: Masken mit Drahtbügeln gehören dort auf gar keinen Fall hinein - hier droht Brandgefahr. Die Feuerwehr in München beispielsweise musste zu Beginn der Maskenpflicht mehrfach wegen derartiger Brände ausrücken.
Wie vermeide ich, dass die Brillengläser beim Tragen der Maske beschlagen?
"Die Maske sollte so eng wie möglich anliegen - insbesondere der obere Teil direkt unter der Brille", erklärt Timm Koedel, Apotheker aus Potsdam. So ströme weniger Atemluft an die Gläser. Seine weiteren Tipps:
- Biegbaren Metallbügel in die Maske einnähen, der den Stoff enger an die Haut presst
- Die Brille auf den Mund- und Nasenschutz setzen, sodass der Stoff unterhalb des Brillengestells liegt. Dann strömt die warme Atemluft mit etwas mehr Abstand an den Gläsern vorbei
- Milde Flüssigseife ohne Alkohol in geringer Menge mit einem feinen Tuch auf den Gläsern verteilen. Nach kurzer Einwirkzeit werden die Gläser nicht abgespült, sondern nur trocken poliert. Durch den dünnen Seifenfilm kann sich das Wasser in der Atemluft nicht mehr auf dem Glas absetzen
Darf ich die Maske beim Autofahren tragen?
Keinesfalls darf die Sicht des Fahrers beeinträchtigt sein. Besonders für Brillenträger ist hier Vorsicht geboten, da die Brillengläser beschlagen könnten.
ADAC-Juristen weisen zudem darauf hin, dass der Fahrer erkennbar bleiben müsse: "Bei den handelsüblichen Masken sollte das eigentlich kein Problem sein, da das Gesicht damit im Normalfall noch zu erkennen ist. Bei den selbstgemachten Masken kann es jedoch vorkommen, dass diese das Gesicht zu weit verdecken", heißt es.
Wo der Mundschutz der Gesundheit dient, würde die Polizei zwar von Ahndungen absehen, allerdings liege die Entscheidung im Einzelfall immer im Ermessen des Polizeibeamten.
Außerdem zu beachten: "Wird mit einem Mundschutz eine Ordnungswidrigkeit begangen, läuft das normale Bußgeldverfahren durch." Kann der Fahrer nicht ermittelt werden, könnte der Fahrer verpflichtet werden, ein Fahrtenbuch zu führen. Mit einer solchen Fahrtenbuchauflage wäre bei künftigen Verstößen nachvollziehbar, wer wann sein Auto fuhr. Wie die Polizei seien aber auch die Bußgeldbehörden hier derzeit großzügiger, erklärt der ADAC weiter. (af)
Verwendete Quellen:
- dpa
- Tüv Nord
- Lufthansa
- Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ)
- Max-Planck-Institut
- Robert-Koch-Institut
- Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
- APA
- Bundesgesundheitsministerium
- ADAC
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