Schokoladenfans, aufgepasst: Viele Sorten Milka-Schokolade wurden verkleinert – und gleichzeitig teurer. Damit sichert sich der Konzern Mondelez die Negativauszeichnung "Mogelpackung des Monats".
Die Verbraucherzentrale Hamburg (VZHH) hat eine neue "Mogelpackung des Monats" gekürt. Dieses Mal trifft es die Milka-Schokolade. Hier lauern den Verbraucherschützern zufolge gleich mehrere Fallstricke für Verbraucher.
Preiserhöhung und reduzierte Füllmenge
So wurden einige der Schokoladentafeln von Milka nicht nur teurer, sondern haben auch an Gewicht verloren: Während der Preis von 1,49 Euro auf 1,99 Euro gestiegen ist, beträgt die Füllmenge statt der gewohnten 100 Gramm nun nur noch 90 Gramm.
Auf den ersten Blick sei das aber nicht erkennbar: Die Höhe und Breite der Verpackung bleibt unverändert, aber die Tafel ist laut der VZHH in der Dicke um einen Millimeter geschrumpft.
Der Hersteller Mondelez International gibt die reduzierte Füllmenge auf der Vorderseite der Verpackung zwar an, allerdings moniert die Verbraucherzentrale, dass diese Angabe oft von den Laschen der Kartons in den Supermarktregalen verdeckt werde.
Welche Schokoladensorten sind betroffen?
Insgesamt wurden von der VZHH bei Stichproben in Hamburg acht Sorten identifiziert, bei denen Mondelez das Standardgewicht von 100 auf 90 Gramm verringert hat. Bei einer gleichzeitigen Preiserhöhung von 1,49 auf 1,99 Euro entspricht das einer Verteuerung von 48,4 Prozent.
- Alpenmilch
- Noisette
- Trauben-Nuss
- Zartherb
- Kuhflecken
- Weiße Schokolade
- Haselnuss
- Luflée
Bei der Sorte "Ganze Haselnüsse" fällt die Preissteigerung demnach nicht ganz so hoch aus, weil das Gewicht nur auf 95 Gramm verringert wurde (+40,6 Prozent). Andere Sorten wie "Joghurt", "Caramel" und "Oreo" bleiben der VZHH weiterhin 100 Gramm schwer, der Preis wurde Ende Januar aber ebenfalls auf 1,99 Euro erhöht (+34 Prozent).
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Auch einige Sorten der Großtafeln sind laut den Verbraucherschützern von 270 auf 250 Gramm geschrumpft. Betroffen sind demnach die "Mmmmax Alpenmilch", "Mmmax Ganze Haselnüsse" sowie "Mmmax Noisette". Der Preis sei in den letzten Monaten zudem meist von 3,45 Euro auf 3,89 Euro gestiegen; unlängst seien es noch 2,99 Euro gewesen. Das komme einer Preiserhöhung von mindestens 22 Prozent gleich.
Mondelez beruft sich auf teurere Rohstoffe
Mondelez führt die Preissteigerung auf höhere Rohstoffkosten zurück, insbesondere für Kakao. Die VZHH ist davon nicht überzeugt: Die aktuellen Statistiken des Statistischen Bundesamtes zeigten, dass die Preise in der Unterkategorie "Schokolade" seit Anfang 2024 bis Ende Januar 2025 nur um rund acht Prozent gestiegen seien.
Darüber hinaus sei im aktuellen Finanzbericht von Mondelez von höheren Gewinnen durch niedrigere Herstellungskosten die Rede. In einer Stellungnahme vom 28. Februar betont der Konzern, dass er im vierten Quartal 2024 einen starken Gewinnrückgang in Europa habe hinnehmen müssen. Zudem werde ein Rückgang des bereinigten Gewinns je Aktie im Jahr 2025 erwartet.