Im vergangenen Jahr sind viele Produkte stetig teurer geworden. Allerdings war das für die Käuferinnen und Käufer nicht immer sofort erkennbar: Hersteller und Händler tricksen, indem sie versteckt ihre Preise erhöhen. Das sind ihre beliebtesten Maschen.
Seit Jahren beschweren sich Verbraucherinnen und Verbraucher über Mogelpackungen in Supermärkten und Drogerien - also über Produkte, die versteckt teurer geworden sind. Auf den ersten Blick hat sich bei den Artikeln nichts verändert, schaut man allerdings genauer hin, wurde beispielsweise die Füllmenge reduziert, die Zutatenliste verändert oder einfach die Marke getauscht.
Hersteller und Händler nutzen dabei verschiedene Tricks. Die Verbraucherzentrale Hamburg (VZHH) hat zwölf beliebte Maschen zusammengetragen.
Zwölf beliebte Tricks für versteckte Preiserhöhungen
1. Der "Shrinkflation"-Trick
Bei der sogenannten Shrinkflation bleiben die Packungsgröße und der Preis eines Produkts gleich. Allerdings schrumpft die Füllmenge. Häufig, ohne dass der Hersteller explizit darauf hinweist. Sie zahlen unterm Strich plötzlich mehr für den Artikel.
2. Der "Mehr drin"-Trick
Bei dieser Masche ist tatsächlich mehr drin, auf den Verpackungen ist auch häufig ein Hinweis wie "Neu: Jetzt mit mehr Inhalt" zu lesen. Doch lassen Sie sich nicht täuschen: Das Produkt wird bei diesem Trick auch gleichzeitig zu einem deutlich höheren Preis verkauft, was den Artikel am Ende alles in allem teurer macht.
3. Der "Günstiger"-Trick
Wer sieht es nicht gerne: Ein bestimmter Artikel im Supermarkt oder in der Drogerie wird scheinbar preiswerter. Dahinter kann aber durchaus eine Schummelei stecken. Dann nämlich, wenn die Füllmenge und der Preis gleichzeitig reduziert werden - Letzterer im Verhältnis aber weniger als die Menge. Der Artikel ist somit in Wirklichkeit teurer als zuvor.
4. Der "Weniger drin und teurer"-Trick
Ein relativ offensichtlicher Trick, der dennoch gar nicht selten vorkommt: Hier reduziert sich nicht nur die Füllmenge eines Produkts, zusätzlich wird auch noch der Preis erhöht. Dadurch fällt die Preiserhöhung noch einmal deutlich höher aus.
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5. Der "Händler"-Trick
Es lohnt sich immer, Preise zu vergleichen. Ein Blick auf die Füllmenge ist dabei allerdings genauso wichtig. Denn es kann sein, dass ein und dasselbe Produkt bei verschiedenen Händlern zwar zum gleichen Preis angeboten wird. Die Artikel können allerdings unterschiedliche Füllmengen haben!
6. Der "Sammelpack"-Trick
Was ist der Sinn von Sammelpackungen? Der Verbraucher kauft ein Produkt, das er gerne konsumiert, mehrfach und zahlt dafür weniger. Das muss allerdings nicht unbedingt so sein, manchmal bieten Unternehmen Artikel in Sammelpackungen in kleinerem Format an, wodurch diese im Vergleich zu den Einzelprodukten sogar teurer sind.
7. Der "Skimpflation"-Trick
Hersteller verändern bei dieser Masche die Zusammensetzung ihres Produkts, dabei werden wertgebende Zutaten wie beispielsweise Rahm, Rapsöl oder Marzipan durch günstigere Alternativen ersetzt. Die Qualität verschlechtert sich, das Unternehmen spart Kosten - und der Preis bleibt trotzdem gleich.
8. Der "Dosier"-Trick
Hersteller von beispielsweise Waschmitteln oder Sirup wenden diesen Trick häufiger an: Sie verändern die Dosiervorgaben für ein Produkt. Das führt dazu, dass Kunden auf einmal mehr verbrauchen und das Produkt früher nachkaufen müssen. Es kann sogar vorkommen, dass sich bei veränderten Dosierangaben zusätzlich noch die Füllmenge reduziert hat.
9. Der "Markenwechsel"-Trick
Hier wird ein Produkt unter einer anderen Marke wieder neu eingeführt und der Preis wird im Vergleich zum Vorgänger drastisch erhöht. Dabei sind die Rezepturen häufig beinahe identisch. Der Artikel, der streng genommen nicht einmal neu ist, kostet so wesentlich mehr als früher.
10. Der "Größere Packung"-Trick
Bei dieser Masche schrumpft der Inhalt. Der Verbraucher soll allerdings optisch darüber hinweggetäuscht werden, indem die Verpackung an sich sogar größer wird. Der Preis wird zudem natürlich nicht an die reduzierte Füllmenge angepasst.
11. Der "Sorten"-Trick
Nur weil es von einem Produkt verschiedene Sorten gibt und alle den gleichen Preis ausgewiesen haben, heißt das nicht automatisch, dass sie auch die gleiche Füllmenge besitzen. Einige Hersteller tricksen, indem sie ihre Sorten mit unterschiedlich viel Inhalt verkaufen. Der Preis unterscheidet sich hingegen nicht.
12. Der "Füllmengenkarussell"-Trick
Da wird einem fast schwindelig: Manche Unternehmen passen regelmäßig die Füllmenge ihrer Produkte an. Erst reduzieren sie den Inhalt, dann erhöhen sie ihn wieder, nur um ihn dann erneut zu reduzieren - und das teilweise über mehrere Jahre. Das erschwert den Preisvergleich erheblich.
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Verwendete Quellen
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