Viele Menschen verbinden mit Weihnachten ein festliches Mahl im Kreise der Liebsten – und natürlich dürfen auch Plätzchen nicht fehlen. Eine Analyse der Verbraucherzentrale NRW zeigt, dass viele der Zutaten dafür 2023 deutlich teurer sind als noch vor zwei Jahren.

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Familien in Deutschland haben größtenteils ihre eigenen Weihnachtstraditionen, wenn es ums Essen geht. Bei den einen gibt es an Heiligabend stets Würstchen mit Kartoffelsalat, andere möchten am ersten Weihnachtsfeiertag auf Rouladen mit Klößen nicht verzichten und wieder andere freuen sich schon jetzt auf das Raclette.

Auch süße Leckereien wie Plätzchen, Stollen oder Lebkuchen dürfen in der Adventszeit meistens nicht fehlen. 2023 wird das Weihnachtsessen jedoch voraussichtlich deutlich teurer werden als noch vor zwei Jahren - und das, obwohl zuletzt die Inflationsrate gesunken ist.

Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen 27 Prozent mehr

Wie eine Analyse der Verbraucherzentrale NRW zeigt, sind die Preise für Lebensmittel und typische Zutaten im Vergleich zu vor zwei Jahren deutlich gestiegen. Basierend auf Daten des Statistischen Bundesamts und der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) kosteten Nahrungsmittel demnach im Oktober im Durchschnitt gut 27 Prozent mehr als 2021. In einzelnen Bereichen gibt es demnach sogar Preissprünge von bis zu fast 75 Prozent.

Preise von Lebensmitteln und Zutaten im Überblick

Die Preise aller untersuchten Zutaten sind im Zweijahresvergleich gestiegen. So kostete deutsche Markenbutter demnach im Oktober 2023 durchschnittlich 1,45 Euro für 250 Gramm - ein im Vergleich zu Oktober 2021 um 12,6 Prozent höherer Preis.

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Bei Wurstkonserven stiegen die Preise im letzten Jahr zunächst um 15,4 Prozent. Im Zweijahresvergleich seien es nun bereits 34,6 Prozent, was einem durchschnittlichen Kilopreis von 9,13 Euro entspricht. Vegane Alternativen liegen bei 13,45 Euro pro Kilo – ein Anstieg von 15,2 Prozent.

Die Steigerungen im Überblick:

Rinderrouladen mit Rotkohl & Klößen

  • Rinderrouladen - 18,2 Prozent
  • Kohlgemüse - 29,5 Prozent
  • Kartoffelkloßmehl - 30,1 Prozent
  • Apfelmus - 34,7 Prozent

Würstchen mit Kartoffelsalat

  • Wurstkonserven - 34,6 Prozent
  • Vegane Wurstalternativen - 15,2 Prozent
  • Kartoffeln - 33,8 Prozent
  • Gurkenkonserven - 28,0 Prozent

Raclette

  • Schnittkäse - 28,9 Prozent
  • Weißbrot - 26,9 Prozent
  • Paprika - 29,3 Prozent
  • Frische Pilze - 21,9 Prozent

Weihnachtsgebäck

  • Zucker - 74,6 Prozent
  • Weizenmehl - 69,6 Prozent
  • Margarine - 50,8 Prozent
  • Eier - 22,0 Prozent
  • Butter - 12,6 Prozent

Weihnachtsessen kann zusätzliche Belastung darstellen

"Für viele Menschen wird das Weihnachtsessen dieses Jahr eine finanzielle Belastung darstellen. Denn über 14 Millionen Menschen sind in Deutschland von Armut betroffen oder bedroht", erklärt Silvia Monetti, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale NRW, der Deutschen Presseagentur (dpa). Als Gründe für die höheren Preise trotz gesunkener Inflationsrate nennt die Verbraucherzentrale gestiegene Kosten für Importgüter und Energie, höhere Personalkosten und einen Arbeitskräftemangel, den Klimawandel und Ernteausfälle sowie versteckte Preiserhöhungen.

Lebensmittel sind noch immer überdurchschnittlich teuer, auch wenn die Inflationsrate in diesem November auf dem niedrigsten Stand seit Juni 2021 lag - bei voraussichtlich 3,2 Prozent. Preise für Lebensmittel sind im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,5 Prozent gestiegen. Auf dem Papier bedeutet das: Wer im November 2022 100 Euro für seinen Einkauf im Supermarkt ausgegeben hat, zahlt heute durchschnittlich 5,50 Euro mehr als im letzten Jahr.

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Sparen mit Eigenmarken?

Als Alternative für teure Marken bieten sich laut Verbraucherzentrale auch Eigenmarken der unterschiedlichen Ketten an. Generell seien diese trotz gestiegener Preise billiger - mit Ausnahme von Markenprodukten, die gerade im Sonderangebot sind. Solche Aktionen ausgeklammert, seien Eigenmarken in allen Einkaufsstätten günstiger.

Verwendete Quellen:

  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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