Ursprünglich aus Down Under eingewandert, hat sich der Australische Teppichkäfer mittlerweile in ganz Deutschland ausgebreitet. Von ihm verursachte Schäden an Textilien sind ärgerlich, doch besonders die Larven können unter Umständen ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen.
Er gehört zur stetig wachsenden Liste eingewanderter Tierarten, die hierzulande heimisch geworden sind: Der Australische Teppichkäfer (Anthrenocerus australis) ist mittlerweile in ganz Deutschland als Wohnungsschädling verbreitet. Wie das Umweltbundesamt auf seiner Website berichtet, hat er seinen Weg von Australien über England und die Niederlande zu uns gefunden. Der kleine Käfer kann ernsthafte Probleme verursachen – nicht nur für Ihre Textilien, sondern auch für Ihre Gesundheit.
So erkennen Sie den Australischen Teppichkäfer
Der ausgewachsene Australische Teppichkäfer ist nur 2 bis 3,5 Millimeter groß. Laut Beschreibung des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) hat er eine oval-längliche Form, ist dunkelrotbraun bis schwarz gefärbt und besitzt auf den Flügeldecken ein charakteristisches Muster aus weißen Borstenhaaren in gezackten Linien.
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Die Larven des Käfers sind jedoch das eigentliche Problem. Das LAVES schreibt, dass sie zwischen 3 und 6 Millimeter lang werden, einen braunen Rücken und eine gelblich-weiße Bauchseite haben. Besonders auffällig sind die behaarten Fühler und der lange Borstenschwanz am Hinterleib. Diese Larven sind es auch, die den eigentlichen Schaden anrichten, sowohl an Textilien als auch potenziell an der menschlichen Gesundheit.
Nahrung und Lebensraum

In seiner australischen Heimat lebt der Käfer auch im Freien und ernährt sich hauptsächlich von Pollen. In Deutschland beschränkt er sich fast ausschließlich auf Wohnräume. Die Larven halten sich in dunklen Ecken von Schränken und unter dem Teppich auf und ernähren sich dort von Materialien tierischer Herkunft.
Die Larven sind in der Lage, das in tierischen Materialien enthaltene Keratin zu verdauen. Zu ihrer Speisekarte zählen deshalb Wolle und Wolltextilien, Pelze, Leder, Teppiche, Daunenkissen, Matratzen aus natürlichen Materialien, Haare und Hautschuppen sowie tote Insekten oder andere Kleintiere. Typische Merkmale für einen Befall sind Fraßschäden an diesen Materialien.
Die gesundheitliche Gefahr: Allergien durch Pfeilhaare
Während ausgewachsene Australische Teppichkäfer harmlos sind, können die Larven eine ernsthafte Gesundheitsgefahr darstellen. Das Umweltbundesamt informiert: "Allergien können durch die Pfeilhaare der Larven hervorgerufen werden. Auch die Larvenhüllen von Speckkäfern können Allergien auslösen, wenn sie eingeatmet werden."
Wer bereits unter Allergien leidet, ist besonders gefährdet. Zu den möglichen Symptomen gehören:
- asthmatische Reaktionen
- Hautreizungen
- Augenreizungen
Effektive Bekämpfung
Bei einem Befall mit dem Australischen Teppichkäfer können Sie laut dem LAVES verschiedene Maßnahmen ergreifen:
- Frühe Bekämpfung: Durch gründliches Absaugen beziehungsweise Reinigen und Ausklopfen des Materials lässt sich ein Teppichkäferbefall im Anfangsstadium eindämmen.
- Kältebehandlung: Die Larven können Frost nicht ab. Befallenes Material kann also gerettet werden, indem es mehrere Tage ins Tiefkühlfach gelegt wird.
- Wärmebehandlung: Auch durch eine 60-Grad-Wäsche oder mehrere Stunden in der prallen Sonne lassen sich die Schädlinge abtöten.
- Natürliche Abwehrmittel: Lavendel- oder Patchuliöl können helfen, die Insekten zu vertreiben.
- Professionelle Schädlingsbekämpfung: Bei hartnäckigem Befall ist das Hinzuziehen einer Fachperson unerlässlich. Diese bringt Präparate aus, die gezielt auf die Entwicklung der Larven einwirken.
Vorbeugende Maßnahmen
Um einen Befall zu vermeiden, können auch folgende präventive Maßnahmen helfen:
- regelmäßige Reinigung der Wohnräume
- besonders gründliches Saubermachen bei Tierhaltung
- Wolltextilien sicher zum Beispiel in Vakuumbeuteln oder luftdichten Boxen aufbewahren
- Abdichten von Fußbodenspalten, -ritzen und -leisten bei hartnäckigem Befall
Wer sich an diese Tipps hält und seine Wohnräume regelmäßig reinigt, wird wohl keine Probleme mit dem Schädling bekommen, da dies den Larven die Nahrungsgrundlage entzieht. So lästig der Australische Teppichkäfer auch sein mag – mit den richtigen Maßnahmen lassen sich sowohl Schäden an Textilien als auch gesundheitliche Risiken effektiv vermeiden. (eyn)
Verwendete Quellen
- Umweltbundesamt: Australischer Teppichkäfer
- Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Der Australische Teppichkäfer
- CHIP: Winzige Schädlinge: Teppichkäferlarven können ernsthafte Allergien auslösen
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