Hinterlassenschaften von Tauben auf der Fensterbank kann man zwar meist mit einfachen Mitteln entfernen. Doch welche Hygienemaßnahmen sind sinnvoll? Ein Reinigungsspezialist gibt Tipps.
Sieht unschön aus und trifft viele Fensterbänke: Taubenkot. Wer ihn noch weich entfernen will, kann das mit simplen Mitteln tun. Nämlich mit Küchenkrepp oder einem Taschentuch, so Bernd Glassl, Reinigungsexperte vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW).
Anschließend wischt man noch einmal feucht mit Küchenkrepp nach. Und am besten zieht man sich beim Entfernen des Kots einen Gummihandschuh über oder wäscht sich die Hände anschließend gründlich mit Seife.
Tauben nicht unhygienischer als andere Wildtiere
Denn: "Kot enthält bei Menschen wie auch bei Tieren verschiedene Bakterien, Pilze, Parasiten, auch Viren. Und da sollte man grundsätzlich die gleichen hygienischen Maßnahmen einhalten, wie wenn man etwa Hundekot wegmacht", sagt der Fachtierarzt für Zier-Zoo- und Wildvögel Professor Michael Pees von der Tierärztlichen Hochschule Hannover.
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Ihren Ruf als "Ratten der Lüfte" hätten Tauben ihm zufolge aber eher zu Unrecht. "Tauben sind per se nicht unhygienischer als andere Vögel oder andere Wildtiere", so Professor Pees. Und Salmonellen, die bei Tauben vorkommen seien beispielsweise taubenspezifisch. "Sie haben wirklich zu 99 Prozent Salmonellen, die für den Menschen nicht gefährlich sind."
Eingetrockneten Taubenkot mit Seifenlösung aufweichen
Etwas vorsichtig sollte man aber vorgehen, wenn man Taubenkot entfernen will, der bereits fest auf der Fensterbank oder auf dem Balkon eingetrocknet ist. Der Grund: Die sogenannte Papageienkrankheit (Ornithose), die vom Bakterium Chlamydia psittaci ausgelöst wird. Sie kann über Taubenkot übertragen werden, etwa über den Mund oder übers Einatmen von Erregern, und beim Menschen zu Lungenentzündungen führen.
"Ich würde in dem Zusammenhang immer empfehlen, dass man vor allem die Staubeinatmung verhindert", sagt Professor Pees. "Das heißt, ich würde einen eingetrockneten Taubenkot nicht mit einer Messingbürste oder ähnlichem lösen, wo ich viel Staub erzeuge. Denn dann kann durchaus die Gefahr bestehen, dass ich Erreger einatme."
Zwar sei das Risiko dafür draußen an der freien Luft gering, so der Veterinärmediziner. "Aber wenn ich es verhindern möchte, dann ist es am einfachsten, dass ich den Kot erst einmal mit ein bisschen Seifenlösung auflöse und dann wegwische." (dpa/tar)
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