- Ordnung halten? Jedes Kind weiß: Das ist leichter gesagt als getan. Doch gibt es wie bei allem im Leben Tricks, die helfen.
- Unsere Expertin ist überzeugt: Wer sie umsetzt, wird innerlich ausgeglichener. Ihr Tipp: Beginnen Sie im Flur.
Kennen Sie das auch? Auf Instagram-Bildern sehen die Wohnungen der anderen immer so bestechend ordentlich aus. Alle reden über "Simplify your life!", "Weniger ist mehr!" und wie gut es tut, auszumisten. Und gleichzeitig wird Ihnen beim Gedanken ans Aufräumen immer so ein bisschen übel?
Julia Tiefenbacher kennt das von ihren Kunden. Die Mutter von zwei Söhnen ist als Coach zu den Themen Zeit- und Ordnungsmanagement tätig. Das Credo der Münchnerin: "Äußere Ordnung schafft innere Ordnung. Zu wissen, man hat lauter Schubladen, Schränke und Kellerecken, bei denen man gar nicht weiß, was da eigentlich alles drinnen ist, macht unterbewusst nervös."
Auffallend findet sie, dass viele in ihrem Job sehr organisiert und strukturiert sind, "im Privatleben aber meist nicht so konsequent". Dabei sei es wichtig, auch diesem Teil des Lebens die nötige Aufmerksamkeit zu widmen, da Ordnung entspannter und ausgeglichener mache.
Die Hürde für viele: "Sie haben noch nicht das richtige System für sich gefunden, sie haben zu wenig Stauraum für sich geschaffen und heben definitiv zu viel auf."
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Schritt für Schritt zu mehr Ordnung: Beginnen Sie im Flur
Hier die besten Tipps aus Tiefenbachers Trickkiste:
- Wichtig: ein immer aufgeräumter Flur. "Klingt komisch", sagt Tiefenbacher, "aber wenn Sie nach Hause kommen, sollen Sie sich gleich wohl fühlen."
- Nehmen Sie sich kleine Etappen vor. Der Beschluss "heute räume ich alle Küchenschränke aus, wische und räume ordentlich wieder ein" ist von Vorneherein zum Scheitern verurteilt (vor allem, wenn man auch noch kleine Kinder hat). Bald muss gekocht werden und alles steht in der Küche voller Zeug. Nehmen Sie sich lieber heute den linken oberen Küchenschrank, morgen den oberen rechten vor.
- Manchmal geht's schneller als gedacht! Machen Sie sich klar, wie lange Sie für Dinge brauchen - oft wird die Zeit überschätzt und dann fängt man gar nicht erst an. Aber zwei Schubladen aufräumen? Das kann man in 15 Minuten schaffen.
- Geben Sie sich jeden Morgen zehn Minuten Zeit, um aufzuräumen, damit Sie ein ordentliches Haus verlassen.
- Verwenden Sie durchsichtige Sammelboxen, in denen Sie Dinge aufbewahren, und beschriften Sie die Boxen. Sonst haben Sie garantiert bald vergessen, was Sie darin verstaut haben.
- Schaffen Sie sich "Beförderungskörbe" an. Zum Bespiel einen unten und einen oben an der Treppe. Dort kommt alles rein, was hinauf oder hinunter muss. Am Abend wird alles sortiert und verräumt.
- Suchen Sie sich einen telefonischen Motivator: Wenn Sie sich vorgenommen haben, den Keller aufzuräumen, soll die- oder derjenige sie nach einer ausgemachten Zeit anrufen, um nachzuhaken, wie weit sie sind und gegebenenfalls anzutreiben.
- Gönnen Sie sich eine "All you can eat"-Schublade, die Sie füttern mit allem, von dem sie gerade nicht wissen, was sie damit machen sollen (wegwerfen, abheften, verschenken?) - aber auch diese wird konsequent einmal im Monat entleert und ausgemistet!
- Mit dem Thema "Kleiderschrank ausmisten" könnte man Bücher füllen. Aber ein Tipp an alle, denen es schwer fällt, sich von Klamotten zu trennen: Legen Sie eine Kiste für Erinnerungsklamotten an! Das Kleid vom Abschlussball wird sicher nicht mehr irgendwann passen oder modern sein, aber es als Erinnerung aufzuheben, ist völlig legitim. Eine andere Kiste für "Kleidung, die ich bestimmt irgendwann noch mal anziehe" - wenn das nach einem Dreivierteljahr nicht der Fall war - weg damit!
- Machen Sie einen Plan: Legen Sie monatliche Tage für bestimmte Aufräumaktionen fest und tragen Sie diese in Ihren Kalender als wiederkehrendes Ereignis ein (beispielsweise Medikamentenschrank, Kleiderschrank etc.)
Oberstes Ziel: Sich wohlfühlen
Eines findet die Ordnungsexpertin aber wichtig: Jeder muss den Weg finden, mit dem er sich wohlfühlt. "Wenn Sie sich in Ihrem Heim, so wie es ist, wohlfühlen, alles Wichtige finden und gerne Gäste empfangen - dann lassen Sie es so. Wenn dem aber nicht so ist, lassen Sie sich helfen."
Diese Richtlinie gelte auch fürs Zeitmanagement: "Wenn es Ihnen Spaß macht, zwei Stunden lang einen aufwendigen Kuchen für den Kindergarten zu backen, dann lassen Sie es sich von niemandem ausreden! Aber planen Sie die Zeit dafür ein, damit es nicht in Stress ausartet. Denn sonst macht es keine Freude mehr."
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