Begrünte Dächer und Steingärten haben viele Vorteile. Doch manche Pflanzen breiten sich von dort aus zu stark aus. Die Verbraucherzentrale warnt jetzt vor der Kaukasus-Glanzfetthenne.

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Sie ist ein immergrüner anspruchsloser Bodendecker, kann – je nach Sorte – weiß, rosa oder rot blühen und gedeiht auch bei kargen Bedingungen, in Steingärten oder auf Flachdächern. Klingt eigentlich perfekt. Allerdings rät die Verbraucherzentrale NRW davon ab, die Kaukasus-Glanzfetthenne zum Begrünen von Dächern oder Steingärten zu kaufen.

Kaukasus-Glanzfetthenne breitet sich schnell aus und verdrängt andere Arten

Die Kaukasus-Glanzfetthenne (Phedimus spurius), die auch unter dem Namen Sedum spurium bekannt ist und – der Name verrät es – aus dem Kaukasus beziehungsweise aus Westasien stammt, ist ein invasiver Neophyt, also eine nicht heimische Pflanzenart, die sich stark ausbreitet, wie Andrea Wegner von der Verbraucherzentrale NRW erklärt. Konkret heißt das: Sie kann nicht nur auf dem Dach andere Arten verdrängen, sondern auch in der freien Natur – und zwar auch seltene oder sogar geschützte einheimische.

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Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat die Kaukasus-Glanzfetthenne bereits 2013 wegen der "belegten negativen Wirkungen auf verschiedene einheimische Pflanzenarten" als invasive gebietsfremde Art für Deutschland bewertet. Eine Beurteilung, die nach wie vor gilt.

Besser auf einheimische Pflanzen setzen

Direkte rechtliche Konsequenzen drohen aber nicht. Phedimus spurius ist weiterhin im Handel zu haben. Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt für Dachbegrünung und Co. dennoch, besser auf einheimische Sedumarten zu setzen, auf die Weiße Fetthenne (Sedum album) etwa oder den Scharfen Mauerpfeffer (Sedum album), der im Juni und Juli gelb blüht.

Eine Liste mit weiteren heimischen Pflanzen, die wenige Nährstoffe brauchen und sich für Dachbegrünungen eignen, finden Sie online auf der Webseite www.mehrgruenamhaus.de der Verbraucherzentrale NRW.

Ausbreitung verhindern und Gartenabfälle richtig entsorgen

Und was, wenn man die Kaukasus-Glanzfetthenne schon auf dem Dach oder im Garten hat? Entfernen müssen Sie sie nicht zwingend. Wer etwas für Biodiversität tun und verhindern will, dass sich die invasive Art weiter in der Natur ausbreitet, kann es natürlich trotzdem versuchen. Sinnvoll ist das vor allem, wenn man in einer Randlage wohnt, die ein Übergangsbereich zu Natur mit karger Vegetation und Wiesen ist.

Andrea Wegner zufolge ist allerdings vor allem eines wichtig: keine Gartenabfälle in der Natur entsorgen. Erlaubt ist das ohnehin nicht. Ein besserer Ort für die Gartenabfälle mit der Kaukasus-Glanzfetthenne ist in der Regel die Restmülltonne. (dpa/bearbeitet von sbi)

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