Einen hilfreichen Richtwert für Hobbygärtner stellen die sogenannten Eisheiligen dar. Alles Wissenswerte zu dem Wetterphänomen.

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Für Landwirte und Hobbygärtner haben sich die Eisheiligen als eine der verlässlichsten Bauernregeln herausgestellt. Das Wetterphänomen, das Mitte Mai in Mitteleuropa auftritt, beschreibt späte Kälteeinbrüche. Insbesondere für empfindliche Pflanzen kann das gefährlich werden.

Bei Tomaten, Gurken oder Zucchini auf Nummer sicher gehen

Die Eisheiligen markieren den Zeitraum, in dem es in der Regel letztmalig zu Nachtfrösten kommen kann. Empfindliche Pflanzen wie Tomaten, Gurken, Paprika oder Zucchini sollten daher erst nach diesem Zeitraum ins Freie gepflanzt werden, um Frostschäden zu vermeiden.

In diesem Jahr fallen die Eisheiligen auf den 11. Mai bis 15. Mai. Die fünf Tage sind Gedenktage zu Ehren von Heiligen:

  • Mamertus (11. Mai)
  • Pankratius (12. Mai)
  • Servatius (13. Mai)
  • Bonifatius (14. Mai)
  • Sophia (15. Mai)

Letztere ist die "Kalte Sophie" aus der bekannten Bauernregel: "Pflanze nie vor der kalten Sophie!" In Norddeutschland gelten traditionell die ersten drei Tage als Eisheilige, während in Süddeutschland alle fünf Tage berücksichtigt werden.

Für Hobbygärtner bedeutet das, dass sie mit dem Auspflanzen frostempfindlicher Gewächse bis nach dem 15. Mai warten sollten, wenn sie ganz sichergehen wollen. Wer bereits früher pflanzen möchte, sollte Schutzmaßnahmen wie Vlies oder Folien nutzen, um die Pflanzen vor zu viel Kälte zu bewahren.

Verschiebung durch Klimawandel: Wann sind die Eisheiligen 2025?

Angesichts der Klimaerwärmung gilt die Bauernregel jedoch nicht mehr in gleichem Maße wie noch im 19. und 20. Jahrhundert. "Die Eisheiligen waren vor ein paar Jahrzehnten, also bevor der Klimawandel deutlich spürbar wurde, in vielen Regionen Deutschlands ein guter grober Richtwert für das Ende des Zeitraums mit Frostgefahr", erklärte Agrarmeteorologie-Experte Andreas Brömser vom Deutschen Wetterdienst (DWD) gegenüber "Öko-Test".

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Auch ein weiterer Wetterexperte stimmt dem zu. "Jetzt gerade sind wir mittendrin. Wenn man so will, haben wir sozusagen die verfrühten Eisheiligen jetzt", sagte Jörg Riemann von der Wettermanufaktur unlängst zu "MyHomeBook" bezüglich der niedrigeren Temperaturen der vergangenen Woche.

Im Jahr 2024 lag im April übrigens eine ähnliche kalte Wetterlage vor, also eine Art verfrühte Eisheilige. 2023 fielen die Eisheiligen quasi ganz aus. Dennoch ist es ratsam, die Wetterlage im Mai genau zu beobachten und empfindliche Pflanzen erst nach dem 15. Mai auszupflanzen. (lau)

Verwendete Quellen

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